Für den angeschlagenen Angreifer Felix Lohkemper rückte Aaron Seydel als einzige Spitze in die Startformation. Da Innenverteidiger Maximilian Rossmann nach seiner Roten Karte in Paderborn gesperrt fehlte, begann Charmaine Häusl an der Seite von Tevin Ihrig in der Innenverteidigung. Überraschend stand auch Profi-Leihgabe Philipp Klement in der Mannschaft und nahm die Position des Offensivregisseurs ein. Im Tor begann wieder Lukas Watkowiak für Marco Aulbach, der zuletzt in Paderborn den Vorzug erhalten hatte.
Die 05er setzten direkt ein dickes Ausrufezeichen. Bereits nach zwei Minuten nahm sich Matti Steinmann ein Herz und zog aus 25 Metern einfach mal ab. Sein Schuss klatschte gegen den Pfosten. Zwar war Osnabrück in den folgenden Minuten mehrfach im Mainzer Strafraum, richtig gefährlich wurde es aber nicht. Dafür klingelte es dann im VfL-Strafraum: Klement verwandelte souverän einen Foulelfmeter zum 1:0 für den FSV (12. Minute), nachdem Seydel zuvor von Osnabrücks Keeper Marius Gersbeck im Strafraum gefällt worden war.
In der Folgezeit verdiente sich die U23 die Führung mit jeder Menge Einsatz und Kampfkraft. Während der Gegner aus Niedersachsen zwar optisch mehr vom Spiel hatte, aber viel zu umständlich und nicht zwingend agierte, setzten die 05er vorne immer wieder Nadelstiche. Hinten stand der FSV engmaschig und kompakt. Kurz vor der Pause hätte Mounir Bouziane fast noch das 2:0 erzielt. Völlig frei tauchte der Franzose vor dem VfL-Kasten auf und versuchte, den Ball über Gersbeck zu lupfen. Das misslang allerdings – und 05-Coach Sandro Schwarz raufte sich die Haare. Dann ging es in die Halbzeit.
Direkt nach Wiederanpfiff die nächste dicke Gelegenheit für Mainz: Klement scheiterte freistehend an Gersbeck, auch Seydels Kopfball im Nachfassen brachte nichts ein (46.). Stattdessen die kalte Dusche: Linksverteidiger Maurice Neubauer köpfte eine Flanke von Osnabrücks Halil Savran in die Mitte, dort stand Bastian Schulz frei und traf aus etwa 18 Metern trocken zum 1:1-Ausgleich für den VfL (52.). Die Mainzer standen danach erstmal unter Druck. Osnabrück war am Drücker. Sandro Schwarz versuchte zunehmend, von außen Einfluss zu nehmen. Mit Erfolg: Nach schönem Pass von Patrick Pflücke sorgte Aaron Seydel mit einem Knaller für das 2:1 für die euphorisch jubelnden 05er (66.). Doch die Freude währte nur elf Minuten. Denn der eingewechselte Nazim Sangare traf mit einem wunderschönen Drehschuss in den Winkel zum erneuten Ausgleich für Osnabrück (77.). Watkowiak war da völlig machtlos. Zuvor hatte Bouziane nach Pass von Daniel Bohl das mögliche 3:1 für Mainz vergeben. In der Schlussminute scheiterte Seydel obendrein mit dem Kopf.
Unterm Strich geht das Remis in Ordnung. Die 05er holten einen wertvollen Zähler, gaben nie auf und sammelten Kraft und Zuversicht für die kommende Aufgabe beim MSV Duisburg.