2024-05-10T08:19:16.237Z

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Für Schott Mainz und Mainz 05 II wird es nächste Saison gegen die jungen Chinesen (hier rechts: Feng Boxuan) gehen.
Für Schott Mainz und Mainz 05 II wird es nächste Saison gegen die jungen Chinesen (hier rechts: Feng Boxuan) gehen.

Mit China-Projekt angefreundet

Mainzer wollen gegen Auswahl spielen +++ 05 II für den guten Zweck, Schott aus Prinzip

MAINZ. Ein Mal wird es in der kommenden Saison für Mainz 05 II und den TSV Schott Mainz gegen das chinesische Fußball-U20-Team gehen. Und zwar an ihren jeweils spielfreien Ligatagen in der Regionalliga-Rückrunde. Das ist das Ergebnis des jährlichen Treffens der Vereinsvertreter am Dienstag in Walldorf. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) stellte allen Klubs frei, selbst zu entscheiden, ob sie ihren spielfreien Tag für ein Freundschaftsspiel gegen die Chinesen nutzen möchten. Im Gegensatz zu Waldhof Mannheim, den Stuttgarter Kickers und der TuS Koblenz tragen beide Mainzer Vereine das bundesweit viel kritisierte Projekt des DFB mit.

Die Entscheidung der 05er kam für viele Fans überraschend. Der Verein hatte sich noch bis Dienstagabend gegen ein Testspiel gegen die Auswahl aus dem Reich der Mitte ausgesprochen, dann doch überraschend umgeschwenkt. Während viele Anhänger die Entscheidung der Mainzer noch am Vormittag in sozialen Netzwerken lobten, tadelten einige die Kehrtwende im Nachhinein als inkonsequent.

„Grundsätzlich sehen wir diese Erweiterung der spielbetrieblichen Abläufe in der Regionalliga Südwest kritisch“, wird Sportdirektor Rouven Schröder in einer Pressemeldung zitiert. Nun soll das Testspiel – wahrscheinlich am für die 05er freien letzten Saisonspieltag – für den guten Zweck stattfinden. „Wir wollen die Antrittsprämie in Gänze (15 000 Euro, Anm. d. Red.) an die Mainzer Amateurvereine spenden“, so Schröder.

Dagegen konsequent hatte sich Schott Mainz in den vergangenen Wochen für die Testspiele gegen das chinesische Nachwuchs-Team ausgesprochen. „Wir sehen daran nichts Verwerfliches“, sagte Manager Till Pleuger auch im Nachgang an die endgültige Entscheidung am Dienstag und wiederholte: „Das ist für uns als kleiner Verein schon etwas Besonderes. Die Gelegenheit, gegen eine Landesauswahl zu spielen, bekommt man nicht alle Tage.“

Doch kein Sommerhit für Meeth-Team

Allerdings anders als ursprünglich angenommen, bietet sich dem Team von Trainer Sascha Meeth diese Gelegenheit nicht schon im Sommer. Wären die Asiaten bereits zur Hinrunde eingestiegen, hätten es die Mainzer direkt am ersten, weil für sie freien Spieltag mit ihnen zu tun bekommen. Riesige Aufmerksamkeit, Medienrummel und bei Sommerwetter zahlreiche Zuschauer wären ihnen wohl garantiert gewesen. Aber: „Dass es jetzt nur ein Spiel gibt, finden wir besser“, schildert Pleuger, „wir haben mit den Vorbereitungen im Moment sowieso genug zu tun.“ Der logistische Aufwand zu Saisonbeginn bleibt Schott damit erspart. „Wir müssen jetzt nur einen neuen Testspielgegner finden“, hadert der Manager.

Logischerweise würde die Partie nun am ersten Rückrundenspieltag Mitte November stattfinden. Definitiv ist das aber noch nicht, einen offiziellen Testspielplan gibt es bislang keinen. „Da haben wir gestern gar nicht drüber gesprochen“, berichtet Pleuger. Ob der riesige Hype um die China-Auswahl bis dahin noch besteht, ist fraglich. Fest steht dagegen, dass der Regionalliga-Aufsteiger die Antrittsprämie des DFB erhält. „Und im Gegensatz zu Mainz 05 können wir die gut gebrauchen“, sagt der Schott-Manager.



Aufrufe: 014.7.2017, 07:00 Uhr
Nils SaleckerAutor