2024-04-23T13:35:06.289Z

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Für die Mainzer U23 wird es am Sonntag ernst. F: Vomberg
Für die Mainzer U23 wird es am Sonntag ernst. F: Vomberg

Knüppelharte Spielklasse

Mainzer U 23 startet gegen den FSV Frankfurt in die Regionalliga-Saison / Flexibilität ist Kunerts Credo

Mainz. Mit einem Heimspiel kehrt die U 23 des FSV Mainz 05 in die Regionalliga zurück. Am Sonntag (14 Uhr) gastiert Mitabsteiger FSV Frankfurt am Bruchweg.

Die Liga: Den SV Elversberg und Waldhof Mannheim drängt es nach den vermasselten Aufstiegsspielen mehr denn je Richtung Dritter Liga, der 1. FC Saarbrücken zählt ebenfalls zum Favoritenkreis, auch die Offenbacher Kickers und der TSV Steinbach. Ulm, Koblenz oder die Stuttgarter Kickers erinnern sich ihrer früheren Größe, hinzu kommen die bestens ausgebildeten Zweitvertretungen vom VfB Stuttgart, Hoffenheim und Freiburg – die 19er-Spielklasse wird knüppelhart.

Das Personal: 17 Mann sind weg. Die schmerzlichen Verluste von Daniel Bohl und Niki Zimling auf der Sechserposition sind durch Sandro Loechelt (21) und vor allem Mittelfeld-Lenker Sebastian Tyrala (29) bestens kompensiert worden. Als Torjäger bürgt Karl-Heinz Lappe (29, 71 Tore in 115 Regionalligaspielen) für zuverlässige Dienste. Die beiden Routiniers werden dem jungen Team guttun. Neu-Angreifer Kerem Bülbül (22) fehlt mit Knieproblemen zum Start. Das Gros der Neuen bilden sieben Mann aus der U 19. Insgesamt haben 14 der 22 Spieler in der 05-Jugend gespielt.

Die Vorbereitung: Die Ergebnisse waren annähernd tadellos, der neue Trainer Dirk Kunert (49) ist voll des Lobes. Von Langzeit-Patient Linus Wimmer, der wohl erst 2018 zurückkehrt, abgesehen, blieben schwere Verletzungen aus. Dass relativ spät noch drei Eigengewächse weggeschickt wurden, stieß nicht überall im Nachwuchsleistungszentrum auf Begeisterung. Doch Kunert hatte frühzeitig angekündigt, sich erst selbst ein Bild machen und den Kader dann noch verkleinern zu wollen. Der Berliner schwärmt von dem engen, kollegialen Austausch im Klub und der Leistungsbereitschaft seiner Spieler. „Ich habe keine A- und B-Elf, kann auf alle zurückgreifen“, betont der Fußballlehrer.

Die Taktik: Kunert zielt auf Flexibilität ab, testete Systeme mit Dreier- und Viererkette in unterschiedlichen Konstellationen. „Wir wollen unsere Spiele bestimmen, auch wenn wir nicht in Ballbesitz sind“, setzt der Trainer auf das 05-typische Pressing. Schon in der Dritten Liga waren die Mainzer oft in der Rolle, das Spiel machen zu müssen. Das wird eine Klasse tiefer kaum anders sein. „Dominant sein mit dem Ball“, dabei zielstrebig und viel effektiver, darum wird es gehen.

Der Gegner: Vergangene Saison gab es gegen den Mit-Absteiger zwei Siege, aber da die Frankfurter nach ihrer Insolvenz personell komplett auf links gedreht wurden, sagt das wenig aus. Kunert warnt vor einer „schlagkräftigen Truppe“ – und hält fest: „Ich erwarte, dass wir unser Spiel durchsetzen werden und Frankfurt sich nach uns richten muss.“

Die Prognose: Kunert will „nicht um die goldene Ananas“ spielen, vermeidet aber, den Aufstieg als Ziel auszurufen. Die offensichtlichen Schwachpunkte der Vorsaison wurden angegangen. Doch es erscheint angesichts des mehr als fragwürdigen Aufstiegsmodus‘ deutlich schwieriger, die Dritte Liga zu erreichen, als sie zu halten. Im oberen Drittel mitmischen sollten die Mainzer, Top-Favoriten sind andere.



Aufrufe: 030.7.2017, 13:10 Uhr
Torben SchröderAutor