2024-04-23T13:35:06.289Z

Spielbericht
Koblenz‘ Thilo Krämer (schwarz) ist einen Schritt vor dem Mainzer Doppeltorschützen Lucas Hermes am Ball und kann klären. 	Foto: hbz/Kristina Schäfer
Koblenz‘ Thilo Krämer (schwarz) ist einen Schritt vor dem Mainzer Doppeltorschützen Lucas Hermes am Ball und kann klären. Foto: hbz/Kristina Schäfer

Hermes liefert zuverlässig

Neuzugang von der U19 des SC Freiburg trifft beim 2:0-Heimsieg des 1. FSV Mainz 05 II gegen RW Koblenz doppelt

Mainz. Den Doppelpack geschnürt und geliefert, die Punkte wie bestellt nach Hause gebracht – wären Namenswitze nicht verpönt, man könnte ewig so weiter machen. Lucas Hermes wird sie alle kennen. Der 19-jährige Neuzugang aus der U19 des SC Freiburg schoss den FSV Mainz 05 II im Alleingang zum 2:0 (0:0)-Sieg gegen Regionalliga-Aufsteiger TuS Rot-Weiß Koblenz. Und muss sich, versprochen, fortan keine weiteren Paket-Shop-Wortspiele anhören.

FSV Mainz 05 II - TuS Rot-Weiss Koblenz 2:0

Es waren sauber herausgespielte Tore der 05-Zweiten. Bei Michael Akotos Pass in die Spitze zog Thomas Rekdal seinen Gegenspieler aus der Abwehrkette, Hermes lief in die freie Position und vollstreckte cool (63.). Dann spielte Nils Lihsek den aufgerückten Vitus Scheithauer im Strafraum frei, Hermes versenkte den Querpass (69.). „Wie wir aus der Halbzeit gekommen sind, so sollte es sein“, lobt Trainer Bartosch Gaul, „wir haben die Halbräume besetzt, schnell gespielt, in die Halbräume rein und dort dann tief.“ Dieses Muster kehrte immer wieder, führte zu beiden Toren und weiteren Chancen.

Es ist eine andere Mainzer Mannschaft als in der Vorsaison, das zeigte sich bereits in der Startphase. Das 3-3-2-2-System ermöglicht vorne viel Variabilität. Doppelspitze und Doppel-Acht rochieren ständig, gehen steil, kommen entgegen, stellen die gegnerische Abwehr vor immer neue Aufgaben – in den Momenten, in denen die Mainzer wussten, wo ihre Kollegen hinlaufen, ergaben sich im flotten Flachpassspiel einige gute Gelegenheiten. Was noch fehlt, ist die Eingespieltheit der mit sechs Neuen in der Startelf angetretenen 05er. Interessant wurde die Partie auch durch die Herangehensweise des Aufsteigers, so lange er früh attackierte und hoch gestaffelt aufbaute.

Eine Herangehensweise, die vor dem Seitenwechsel zum Plus an klaren Torchancen für die Koblenzer führte. Zwar hatte Jonas Fedl, vor vier Jahren von der TuS Koblenz in die Mainzer Jugend geholt und nun mit der Kapitänsbinde ausgestattet, nach einer Ecke den ersten Hochkaräter auf dem Kopf (4.). Doch danach hatten die 05er zweimal Glück. Erst, als Jordi Arndt nach einem Fehler im Spielaufbau frei vor Keeper Omer Hanin auftauchte und so lange mit dem Abschluss wartete, bis Giuliano Modica ausbügeln konnte (28.). Dann passte Arndt quer durch den Strafraum, der aufgerückte Christian Meinert rauschte heran – und knallte den Ball freistehend aus acht Metern weit drüber (45.). Zu diesem Zeitpunkt war 05-Stürmer Simon Brandstetter, der sich an den Oberschenkel griff, schon vom Feld. Dafür sprang Hermes in die Bresche.

Und die Mainzer drehten, nach offenbar wirksamer Kabinenansprache ihres Trainers, auf. Eine 4:1-Situation der 05er nach hohem Pressingerfolg putzte Thilo Krämer weg (51.), Florian Bohnert nagelte den Ball an den Querbalken (58.) – Hermes’ Doppelpack lag in der Luft. Auch wenn die Rot-Weißen in der Schlussphase noch einmal aufkamen, am verdienten Mainzer Dreier war nicht mehr zu rütteln.


Schiedsrichter: Philipp Reitermayer (Palmbach) - Zuschauer: 598
Tore: 1:0 Lucas Hermes (63.), 2:0 Lucas Hermes (69.)

FSV Mainz 05 II: Hanin – Fedl, Modica, Akoto (72. Wähling) – Scheithauer, Peitz, Sverko – Lihsek (84. Anton), Hermes – Bohnert, Brandstetter (33. Rekdal).



Aufrufe: 04.8.2019, 19:55 Uhr
Torben SchröderAutor