Ein äußerst turbulentes Spiel

In Anbetracht der turbulenten Ereignisse in der Drittliga-Partie beim VfR Aalen war es kein Wunder, dass Sandro Schwarz von einem „unfassbaren Spiel“ sprach. Der Fußball-Trainer der U23 des FSV Mainz 05 musste selbst erstmal verarbeiten, was in den hektischen 90 Minuten passiert war.

Auch die Konkurrenz patzt

Dass er von Schiedsrichter Robert Kempter zu allem Überfluss auch noch auf die Tribüne geschickt wurde, passte zur Dramaturgie, die in Aalen erneut kein gutes Ende für die jungen Mainzer parat haben sollte. Aus den vergangenen acht Partien haben die 05er lediglich drei Pünktchen geholt. Seit acht Spielen gelang kein Sieg mehr. Dass der FSV zwei Spieltage vor Saisonende dennoch mit fünf Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang eine recht komfortable Ausgangslage hat, hat einzig damit zu tun, dass auch die Konkurrenz im Keller patzte. Sowohl der SV Wehen Wiesbaden als auch der SV Werder Bremen II und Energie Cottbus verloren ihre Spiele. Mainz kann den seit Wochen angestrebten Klassenerhalt also weiter aus eigener Kraft klar machen. Dass das gelingt – daran hat Schwarz auch nach der nächsten bitteren Pleite auf der Schwäbischen Alb keine Zweifel. „Wie wir uns über 90 Minuten dagegengestemmt haben, wie wir trotz diverser Nackenschläge klar im Kopf geblieben sind und die Ordnung behalten haben, das war top“, befand der 05-Coach.

Saller versagt vom Punkt

In Sachen Einstellung, Kampfkraft und Moral wollte er seinem frustrierten Team keine Vorwürfe machen. Dabei kam es knüppeldick für den FSV. Nach dem 0:1-Rückstand durch Robert Müller (3.) verschoss Benedikt Saller bereits in der 7. Minute einen Foulelfmeter. Unmittelbar danach stieß Alexander Hack VfR-Angreifer Matthias Morys um und wurde vom Platz gestellt (8.). Ein echter Doppelschock für die 05er. „Das war Wahnsinn“, sagte Schwarz. Umso bemerkenswerter, wie sich seine dezimierte Elf danach aufrappelte und antwortete: Regisseur Philipp Klement zauberte zunächst einen Freistoß zum 1:1-Ausgleich ins Aalener Netz (14.),. Dann parierte Jannik Huth einen Foulelfmeter von Michael Klauß (23.). Und Marcel Costly sorgte nach einem fulminanten Solo sogar für die verdiente 2:1-Führung der 05er (31.).

Aalen dreht auf

Im zweiten Durchgang übernahm dann Aalen die Kontrolle und drehte das Match. Die Tore von Mika Ojala, der einen Elfmeter nach Handspiel von FSV-Kapitän Fabian Kalig zum 2:2-Ausgleich verwandelte (58.), und das 3:2 durch Morys (65.) brachen den nie aufgebenden Mainzern letztlich das Genick. Der FSV probierte nach dem Rückstand zwar alles, doch das 3:3 fiel nicht mehr. Jetzt geht es im letzten Heimspiel gegen Hansa Rostock am kommenden Samstag darum, mit einem Dreier nicht bis zum letzten Spieltag in Cottbus zittern zu müssen.
„Es ist brutal im Moment und fühlt sich echt beschissen an“, fand Schwarz deutliche Worte. „Unser Fokus liegt voll auf Rostock. Ich bin mir sicher, dass die Jungs es regeln und für ihre Leistungen endlich wieder belohnt werden“, ergänzte er.

VFR AALEN – FSV Mainz 05 II 3:2 (1:2)

- VfR Aalen: Bernhardt – Schwabl, Neumann, Barth, T. Schulz (46. Chessa) – R. Müller - Ojala, Kotzke, Vasiliadis, Klauß (46. Kienle) – Morys.
- FSV Mainz 05 II: Huth – Costly, Kalig, Hack, Wachs (74. Parker) – Saller, Häusl, Pflücke (73. Franzin) – Klement – Derstroff, Höler (62. Seydel).
- Schiedsrichter: Robert Kempter (Sauldorf).
- Zuschauer: 4259.
- Tore: 1:0 R. Müller (3.), 1:1 Klement (14.), 1:2 Costly (31.), 2:2 Ojala (58./HE), 3:2 Morys (65.)