„Spätestens nach dem 0:2 hat mich die Körpersprache erschrocken“, sagt Trainer Bartosch Gaul. Die Schultern hingen, jeder schob die Verantwortung weiter, auch sehenden Auges in eine Drucksituation des Kollegen hinein. „Wenn wir die Basistugenden vermissen lassen, reagiere ich bei Spielern, die in den Profibereich wollen, sehr empfindlich“, hält der Fußballlehrer fest. Seinen Spielern steht offenbar eine raue Trainingswoche bevor.
Nach 16 Sekunden kann es 0:1 stehen
Schon nach 16 Sekunden schoss der erste Freiburger aus Kurzdistanz Keeper Marius Liesegang an. In der dritten Minute drückte Pieringer eine flache Hereingabe ins Netz. Und so ging es weiter. Nishan Burkart netzte nach einem Einwurf (19.), Luca Herrmanns Freistoß aus spitzem Winkel rutschte durch (42.), für Burkarts 1:5 (70.) brauchte es eine weite Flanke und eine Kopfballablage, Kevin Schade lief zum 1:6 (72.) unbehelligt über die rechte Seite durch. Und es hätte, oft nach haarsträubenden Mainzer Fehlpässen, noch schlimmer kommen können.
Den souveränen Aufbau, die breite Brust, den Behauptungswillen im Zweikampf, die vorne festgemachten Bälle – alles Disziplinen, in denen die Freiburger den Platzherren zeigten, wie es geht. „Man hat heute auf allen Positionen individuell einen Unterschied gesehen“, sagt Gaul. Dass sein Team sich nach dem Seitenwechsel zumindest etwas aufbäumte und Simon Brandstetter einen Doppelpack schnürte (52., 89.), hellte das Bild für die Mainzer nur ein bisschen auf.
Kurios: Weil Michael Akoto mit dickem Knöchel runter musste und Gaul schon dreimal gewechselt hatte, war das finale 2:6 schon Brandstetters drittes von insgesamt fünf Saisontoren in Unterzahl.
FSV Mainz 05 II: Liesegang – Fedl, Modica (46. Fürstner), Nemeth (77. Gürleyen) – Jung (46. Bohnert), Akoto, Mißner – Papela, Wähling – Brandstetter, Hermes.