2024-04-23T13:35:06.289Z

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Viel Wert auf Details bei Gegneranalyse und Aufstellung der Mannschaft!
Viel Wert auf Details bei Gegneranalyse und Aufstellung der Mannschaft!

Akribisch schon als Hospitant

FSV MAINZ 05 II Assistenz-Coach Fabian Gerber erbt das Trainer-Gen von seinem Vater

Mainz. Zwölf Stunden am Bruchweg, von morgens acht bis abends acht, das ist keine Seltenheit. „Manchmal frage ich mich selbst, was ich eigentlich den ganzen Tag gemacht habe“, schmunzelt Fabian Gerber. Seit dieser Saison ist er Co-Trainer der U 23-Fußballer des FSV Mainz 05. Und bei dem Verein, für den der gebürtige Münchner von 2003 bis 2007 gespielt hat, „legen wir sehr viel Wert auf Details“. Daher gehen ihm die Aufgaben nie aus. Spiele des kommenden Gegners sichten, vor- und zurückspulen, für die Videoanalyse mit Trainerteam und Mannschaft schneiden. Dasselbe mit den eigenen Partien. Training vorbereiten, Training nachbereiten, Training durchführen – gern auch zweimal am Tag. Datenbanken pflegen. Austausch mit der Jugendabteilung, den Profis, Athletiktrainern, Physios und Scouts. Das Fördertraining planen und gestalten. Teammeetings, Jour-Fixe-Runden im Nachwuchsleistungszentrum. Es ist immer was zu tun.

Fabian Gerber liegt das. „Ich habe je zwei Wochen bei der U 19 und der U 23 hospitiert und war auch dabei sehr akribisch – so bin ich halt.“ Als dann die Co-Trainer-Stelle beim Regionalligateam zu besetzen war, kam Sportdirektor Rouven Schröder auf ihn zu. „Da musste ich nicht lange überlegen“, sagt der A-Lizenz-Inhaber, der schon als aktiver Spieler den Drang verspürte, später den Trainerberuf zu ergreifen. „Mich hat fasziniert, wie die Trainer arbeiten, was sie warum machen. Darüber habe ich mir schon immer meine Gedanken gemacht.“ Bei Vater Franz Gerber, der als Spieler, Trainer und Manager diverse Stationen im Profifußball erlebte, „hatte ich als junger Kerl schon viele Einblicke hinter die Kulissen“, erzählt der 37-Jährige.

Die erste Station bei Regionalligist BSV Rehden war kurz, erfolgreich und endete aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen über die Zukunft in beiderseitigem Einvernehmen, wie Gerber berichtet. Bei den 05ern hat er für zwei Jahre unterschrieben, kann sich aber „vorstellen, sehr lange zu bleiben“. Es ist eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, zehn Jahre nach dem Abschied.

Unter Klopp begann die moderne Spielweise

Der Aufstieg 2004, sieben Tore als offensiver Mittelfeldspieler in der ersten Bundesligasaison – der Sprung des FSV ins Oberhaus ist untrennbar mit Fabian Gerbers Namen verknüpft. Damals, unter Jürgen Klopp, erlebte er die Anfänge der heutzutage modernen Spielweise mit. Nicht abwartend, sondern aktiv verteidigen, pressen, drauf gehen – „der Fußball hat sich einfach verändert, damals ging es los“. Und Gerber lernte.

In Bayern geboren, dann mit Vater Franz nach Amerika, aufgewachsen in Niedersachsen, aktiv in Norddeutschland, sogar auf Kreta, zuletzt in Ingolstadt – „ich bin ein Stück weit heimatlos, komme überall zurecht“, sagt Fabian Gerber. Sebastian Kehl, Teamkollege in Hannover und Freiburg, ist bis heute ein enger Vertrauter. Auch mit Florian Bruns und Andreas Ottl verbinden ihn die im Profibetrieb so seltenen, echten Freundschaften. Empfangen könnte Gerber seine Kumpels in seiner Wohnung am Schillerplatz. Auch wenn nicht viel Zeit bleibt, das Leben im Herzen der Stadt Mainz zu genießen. „Ich bin auch froh, abends mal gemütlich auf der Couch zu liegen und mir noch ein Spiel anzuschauen“, erzählt er. Abschalten beim Fußball? „Das geht schon. Aber der Trainer in einem guckt natürlich immer mit.“



Der Tabellenführer kommt an den Bruchweg

An diesem Samstag (14 Uhr) tritt die U23 des FSV Mainz 05 gegen die Offenbacher Kickers an- Am Mittwoch sicherten sich die Hessen in der vorgezogenen Partie in Worms (2:1) die Tabellenführung. „Eine sehr erfahrene, ausgeglichene Mannschaft, die nicht umsonst da vorne steht“, erwartet 05-Trainer Dirk Kunert, „aber wir würden gerne auch einmal zu Hause einen der Großen ärgern.“

Die designierte Profi-Leihgabe Emil Berggreen ist wegen muskulärer Probleme noch nicht ins Training zurückgekehrt. Gegenüber dem 2:0-Sieg beim VfB Stuttgart II kann Benjamin Trümner wieder mitmischen. „Das war unsere stärkste Saisonleistung“, sagt Kunert, „ich hoffe, dass wir den Rückenwind mitnehmen.“ Nach drei sieglosen Heimspielen täte ein starker Aufritt am Bruchweg gut.

1000 bis 1200 Gäste-Fans werden erwartet, statt der üblichen zwei sind sechs Kassenhäuschen für die OFC-Anhänger geöffnet.

Aufrufe: 015.9.2017, 12:30 Uhr
Torben SchröderAutor