„Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir abwarten wollen, bis der neue Trainer alle Spieler kennt, um dann vielleicht dem ein oder anderen noch nahezulegen, den Verein zu wechseln, weil er wenig Aussicht auf Spielpraxis hat“, sagt der U23-Koordinator der 05er, Manfred Lorenz. Mit nun 18 Feldspielern sieht Lorenz eine optimale Kadergröße erreicht, auch mit Blick auf etwaige Spieler aus dem Bundesligaaufgebot, die in der zweiten Mannschaft Spielpraxis erhalten sollen. Der TSV hatte Kern – und auch Andreas – schon früh als Wunschtransfers auf dem Schirm. Als die Signale auf Verbleib beim FSV standen, wurden Arif Güclü (24), Jann Bangert (20) und Konstantin Fring (27) für die entsprechenden Positionen geholt. „Wir haben noch einmal umgeplant“, sagt Trainer Sascha Meeth nun. Die Gelegenheit, Kern zu holen, konnte man sich nicht entgehen lassen. „Er wollte unbedingt zu uns“, sagt Meeth über den schnellen Angreifer, der auch bei Wormatia Worms und dem FSV Frankfurt Interesse geweckt hatte.
Kern studiert in Mainz und hat sich für zwei Jahre an den TSV Schott gebunden. Damit bietet dieser Transfer, anders als die einjährige Ausleihe Bangerts oder die Verpflichtung Güclüs, der 2018 den Sprung in den türkischen Profifußball schaffen will, auch eine längerfristige Perspektive. Nach dem 4-2-3-1 der vergangenen Saison und dem neu einstudierten 4-3-3-System hat Meeth nun zudem die Option, mit zwei echten Spitzen zu spielen, im Repertoire. Auch der Umstand, dass Oberliga-Torschützenkönig Janek Ripplinger (26) verletzungsbedingt noch kein Mannschaftstraining mitmachen konnte und zudem ab Herbst in seinem Sportlehrer-Studium in akuten Prüfungsstress gerät, sprach für den Transfer, der den Kader indes weiter aufbläht. „Wenn bis Ende des Monats noch ein Spieler kommt und mangels Aussicht auf Spielzeit sagt, dass er wechseln möchte, sind wir gesprächsbereit“, erklärt Meeth, „die Tendenz ist aber klipp und klar, dass alle bleiben wollen.“