2024-04-19T07:32:36.736Z

Querpass
Beide Teams aus Lauchhammer wollen künftig gemeinsam antreten. Foto: Bock
Beide Teams aus Lauchhammer wollen künftig gemeinsam antreten. Foto: Bock

In Lauchhammer streben beide Vereine die Fusion an

Der FSV und die Eintracht wollen nächste Saison gemeinsam in der Landesklasse Süd an den Start gehen

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Aus zwei mach eins: In Lauchhammer soll es ab der Saison 2018/19 nur noch einen großen Fußball-Verein geben. Die beiden Landesklasse-Vertreter FSV und Eintracht wollen sich zusammenschließen und künftig gemeinsam auf Punktejagd gehen.
Beim möglicherweise vorletzten Stadt-Duell vor kurzem setzten beide Teams schon ein klares Zeichen: Trotz sportlicher Rivalität trugen die FSV- und Eintracht-Spieler zusammen ein großes Banner über den Rasen. „Eine Stadt - ein Verein“ hieß die unmißverständliche Botschaft darauf. Initiator der Aktion war FSV-Trainer Robert Nicolaus, der vor einigen Wochen den ersten Vorstoß in Sachen Zusammenschluss wagte. "Es ist schon seit Jahren ein Thema und wir als Trainer des FSV und der Eintracht sind sportlich davon überzeugt, das es kommen muss", sagt Nicolaus gegenüber FuPa Brandenburg.

Ausschlaggebend ist für den Coach vor allem die sportliche Entwicklung der beiden Vereine: Seit dem Aufstieg 2014 in die Landeskasse kämpft der FSV stets gegen den Abstieg. Für die Eintracht, die in der Saison 2014/15 an den Topplätzen schnupperte, reichte es in den vergangenen Spielzeiten auch nur noch zu Mittelfeldplätzen. Nicolaus: "Seit zwei Jahren haben beide Mannschaften arge personelle Probleme und "krebseln" in der Landesklasse nur auf der Stelle rum. Mit einer Fusion könnte man die Vereine bündeln und den Nachwuchs, der leider nur beim FSV aufrechterhalten bleibt, an den Männerbereich ranführen. Dadurch könnte man hoffentlich sportlich endlich mal wieder auf Landesliga-Ebene den umliegenden Vereinen wie Brieske und Hohenleipisch Paroli bieten und nicht Jahr für Jahr unsere Talente dahin abgeben."

Nach der sportlichen Leitung haben vergangene Woche auch erstmals die Vorstände beider Vereine zusammengesessen. Das Ergebnis des Gesprächs ist eindeutig: Sowohl der FSV als auch die Eintracht unterstützen eine gemeinsame Lösung. Ingo Richter, Vorstandschef des FSV, schreibt auf der Homepage des Vereins: "Der gesamte Vorstand, wie auch die Mitglieder der Eintracht haben dem Zusammenschluss zugestimmt."

Ab Juni 2018, also dem Beginn der Saison 2018/19, sollen beide Landesklasse-Teams unter einem gemeinsamen Dach an den Start gehen. Dafür sollen im Winter schon die entsprechenden Weichen gelegt werden: Bei den Verhandlungen waren sich beide Vereine einig, dass in der Rückrunde die besser platzierte Mannschaft personell verstärkt werden soll, um den Startplatz sicher zu halten. Die Zweite Mannschaft soll künftig in der Kreisoberliga spielen. Und ein weiteres wichtiges Ziel ist der "leistungsorientierte Ausbau der Nachwuchsarbeit".

Ganz geräuschlos wird der Zusammenschluss nicht über die Bühne gehen. Dessen ist sich auch FSV-Trainer Nicolaus sicher: "Es wird sicherlich auf beiden Seiten auch Leute geben, die das anders sehen. Aber beide Mannschaften wollen diesen Zusammenschluß: Jeder, dem was am Sport in Lauchhammer liegt, merkt, dass nur noch mit einer starken Kraft in Lauchhammer etwas erreicht werden kann."

Die weiteren Schritte für die Fusion werden in den nächsten Wochen in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe geplant. Dazu soll es weitere Gesprächstermine auf Vorstandsebene geben. Beim nächsten Zusammentreffen am 18. Oktober hofft FSV-Chef Richter auch auf die Teilnahme von Lauchhammers stellvertretenden Bürgermeister, Jörg Rother, und eines Funktionär des Verbandes. Denn es gibt noch einige offene Fragen, wie zum Beispiel die Finanzierung und die weitere Nutzung der Sportstätten in der Stadt.
Aufrufe: 05.10.2017, 15:40 Uhr
Sven BockAutor