2024-04-15T13:50:30.002Z

Ligabericht
Grund zum Jubeln hatten Janek Ripplinger, Edis Sinanovic (Nr. 25) und Srdjan Baljak (11) gegen Jägersburg sechs Mal. F: Horozovic
Grund zum Jubeln hatten Janek Ripplinger, Edis Sinanovic (Nr. 25) und Srdjan Baljak (11) gegen Jägersburg sechs Mal. F: Horozovic

Lupenreiner Hattrick in sieben Minuten

Janek Ripplinger steuert fünf Tore zum 6:0-Sieg des TSV Schott Mainz bei +++ Alle Highlights bei FuPa.TV

Als „Riesen-Granate“ hatte Sascha Meeth seinen Stürmer noch in der Vorschau betitelt. Und Janek Ripplinger tat beim Oberligaspiel des TSV Schott Mainz gegen den FSV Jägersburg alles, um diesem Lob gerecht zu werden. Als sich der 25-Jährige neun Minuten vor Spielende seinen Applaus abholen durfte – sogar SV-Gonsenheim-Vize Hans Walter Sans klatschte drei Tage nach der 1:3-Derbypleite kräftig in die Hände –, stand ein Fünferpack, darunter ein lupenreiner Hattrick, zu Buche.

„Es ist nicht zu fassen“, rief Stadionsprecher Sigi Weinel beim finalen 6:0 (4:0) in Minute 79, als Ripplinger nach Ilias Soultanis Steilpass seinen Gegenspieler überholt und via Innenpfosten aus 17 Metern flach eingenetzt hatte. „Maschine“, rief Necmi Gür, dessen Direktabnahme (26.) den Torreigen eröffnet hatte. „Fünfmal Glück gehabt“, flachste Sturmkollege Srdjan Baljak nach dem Spiel voller Anerkennung.

War Ripplinger vor dem 1:0 noch im Kopfballduell unterlegen, ehe Gür den Abpraller verwertete, so funktionierte danach für den Neuzugang aus Mülheim-Kärlich praktisch alles. Nach einer Balleroberung und schnellem Gegenangriff flankte Baljak butterweich auf den dynamisch zum Kopfball hochsteigenden Torjäger (34.), dann schickte ihn Edis Sinanovic mit einem Steilpass Richtung Strafraum, wo Ripplinger erst einen Gegenspieler per Finte stehen ließ und dann flach ins lange Eck traf (38.). Den Sieben-Minuten-Hattrick machte ein ins obere Eck gelöffelter Ball nach einem Abpraller infolge eines Freistoßes perfekt (41.). So ein Tor fällt nur an ganz besonderen Tagen, und einen solchen hatte der Torjäger, der nach Soultanis diagonalem Zuspiel und Joshua Itens Querpass (59.) die einzige kurze Drangphase der ansonsten hoffnungslos unterlegenen Gäste mit dem 5:0 beendete.

„Manchmal ist man selbst fassungslos, wenn einfach alles klappt“, staunte Ripplinger nach dem Spiel über seinen eigenen Auftritt mitsamt der Saisontore vier bis acht. „Ein Riesen-Lob an die Defensive“ zollte der Stürmer, „wir haben hinten super gestanden, und dann können wir auch unseren Kombinationsfußball zeigen. Die Mannschaft weiß, dass es nur über Kampf, Aggressivität und gewonnene Zweikämpfe geht.“ Als „unangenehmen Gegenspieler“ hat Kapitän Marco Senftleben den Mittelstürmer im Training kennen gelernt, „er stellt richtig gut seinen Körper rein und riecht irgendwie die Bälle. Zum Glück ist er mein Mitspieler.“

Einen „Super-top-Auftritt“ sah Meeth, „wir mussten den Gegner aufspielen, und man musste sich schon die Augen reiben, wie ruhig die Mannschaft ihr Spiel runtergespielt hat.“ Spielfreude, feine Kombinationen, konzentrierte Arbeit gegen den Ball, drückende Dominanz ohne großes Risiko – und 15 Tore aus zuletzt drei Spielen. Was sagt das über den Rest der Saison aus? „Dass wir keinen Schritt weniger machen dürfen und weiter bissig sein müssen“, findet Ripplinger. Sein Torhunger ist gewiss noch nicht gestillt.

TSV Schott Mainz: Luketic – Just (69. Fischer), Senftleben, Raltschitsch, Schlosser – Schneider, Gür – Iten, Sinanovic (58. Soultani), Baljak – Ripplinger (81. Palachi).


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Aufrufe: 020.8.2016, 18:56 Uhr
Torben SchröderAutor