2024-04-24T13:20:38.835Z

Testspiel
Leverkusens Nationalstürmer Kevin Volland (Mitte, zehn Länderspiele für Deutschland) blieb wie seine Kollegen torlos. Foto: Marc Schmerbeck
Leverkusens Nationalstürmer Kevin Volland (Mitte, zehn Länderspiele für Deutschland) blieb wie seine Kollegen torlos. Foto: Marc Schmerbeck
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2500 Zuschauer: Besucherrekord beim FSV Hollenbach

Einige Asse weilen noch im Urlaub - mit Bildergalerie

Fußball: Den 3:0-Sieg des Drittligisten Kickers Würzburg über den Bundesligisten Bayer Leverkusen sehen auf dem Gelände des FSV Hollenbach 2500 Zuschauer. Ein neuer Rekord für den Verein.

Die Plätze sind fest vergeben. Zumindest in der Kabine. Fein säuberlich sind die Trikots aufgereiht. Exakt gefaltet liegen sie in der Kabine der Hollenbacher Jako-Arena. An der Wand stapeln sich unzählige Wasserkisten. Sportler brauchen eben viel Flüssigkeit. Im Spiel waren die Leverkusener dann im Hintertreffen. Mit 3:0 gewann Drittligist Würzburger Kickers am Freitagabend vor 2500 Zuschauern gegen den Bundesligisten. So viele wie noch nie in der Jako-Arena. „Man hat gesehen, dass Würzburg in einem wesentlich besseren Vorbereitungszustand ist“, sagte Bayer-Trainer Heiko Herrlich. Erst vor knapp zwei Wochen hat er sein Team zum ersten Training zusammengerufen. Noch sind etliche Asse wie Benjamin Henrichs, Chicharito, Bernd Leno oder auch die wieder vereinten Zwillinge Lars und Sven Bender im Urlaub. „Wir haben hart gearbeitet, ohne auf das Spiel Rücksicht zu nehmen“, sagte Herrlich. Auch das war zu erkennen. Dem Bundesligisten fehlte in der Endphase des Spiels die Puste.

Die Drittliga-Saison beginnt bereits nächstes Wochenende. Für Würzburg gegen Aufsteiger SV Meppen. Für Leverkusen startet die wichtige Phase mit dem DFB-Pokalspiel gegen Karlsruhe am 11. August. Herrlich hat bis dahin noch einiges zu verbessern. Seine Kritik in Hollenbach: „Es war zu ruhig auf dem Platz. Man muss sich als Bayer Leverkusen in der einen oder anderen Situation mehr wehren.“ Bayer hatte in der ersten Halbzeit die größeren Spielanteile. Vor allem in der Anfangsphase. „Da hätten wir auch in Führung gehen können“, sagte Herrlich. Doch vor dem Tor blieb sein Team harmlos. Die Offensivaktionen der Würzburger waren die gefährlicheren.

Beim Bundesligisten kam der eine oder andere Pass nicht an, war zu lang oder zu ungenau. Einer fiel in erster Linie auf: Karim Bellarabi. Er zeigte sich engagiert, spritzig und spielfreudig. Doch auch seine Aktionen waren nicht von Erfolg gekrönt. So war es auf der anderen Seite Björn Jopek (23.), der das 1:0 für Würzburg erzielte. Ab diesem Zeitpunkt waren die Kickers dann besser in der Partie, doch bis zur Pause ließen auch sie ihre Möglichkeiten liegen. In der 53. Minute gelang Marco Königs aber das 2:0 der Kickers durch einen schönen Heber über Niklas Lomb, der in der zweiten Hälfte statt Ramazan Özcan im Leverkusener Tor stand. 13 Minuten später fiel das 3:0. Dieses Mal ließ Lomb einen Ball prallen und Dominic Baumann staubte ab. Dabei blieb es.

In allzu große Euphorie verfiel Würzburgs neuer Trainer Stephan Schmidt wegen des klaren Sieges nicht. „Das wird nächste Woche etwas ganz anderes“, sagte er. „Wir hatten in der Anfangsphase in der einen oder anderen Situation auch Glück.“ Doch der Coach sah einige Dinge, die ihn positiv in Hinblick auf den Saisonstart stimmten: „Das Ergebnis hat wenig Aussagekraft, dafür aber die Art und Weise. Wir haben uns vorgenommen, dass wir als Einheit agieren.“ Das tat seine Mannschaft. Das macht Hoffnung. Denn nach dem Abstieg aus der zweiten Liga und dem Umbruch im Team ist die nächste Saison durchaus von Fragezeichen geprägt. „Infrastrukturell müssen wir im Verein noch nachlegen“, sagt Daniel Sauer, der Vorsitzende der Kickers AG. „Aber die Jungs sind willig. Die Aufstiege in den letzten beiden Jahren waren schon sehr schnell. Wir müssen jeden Tag besser werden.“ Und Pflichtspiele gewinnen.


Aufrufe: 017.7.2017, 08:21 Uhr
HOT / Marc SchmerbeckAutor