2024-04-24T13:20:38.835Z

Interview
Das war doch keine gelbe Karte, Herr Schiedsrichter: Höhenrains Urgestein Hansi Rieger (li.) versuchte bei seinem x-ten Comeback den Unparteiischen von einer Verwarnung abzuhalten – was ihm jedoch nicht gelang. F: rs
Das war doch keine gelbe Karte, Herr Schiedsrichter: Höhenrains Urgestein Hansi Rieger (li.) versuchte bei seinem x-ten Comeback den Unparteiischen von einer Verwarnung abzuhalten – was ihm jedoch nicht gelang. F: rs

Der ewige Rieger: "Davonlaufen ist nicht mehr drin"

FSV-Urgestein im Interview

Wenn die Not am größten ist, sind im Mannschaftssport Routiniers gefragt. Fußballer wie Hansi Rieger, an die sich jeder Trainer gerne erinnert, wenn er nur mit jugendlichem Sturm und Drang im Team nicht weiterkommt. Deshalb feierte der ehemalige Torjäger ein Comeback als Glücksbringer und spielerischer Motivator in der Höhenrainer Kreisklassen-Elf. Unser Mitarbeiter Rudi Stallein unterhielt sich nach dem 4:1-Sieg gegen die FF Geretsried mit dem 37 Jahre jungen FSV-Urgestein.

Herr Rieger, können wir uns kurz unterhalten?
Hansi Rieger: Nein. Keine Chance. Ich habe keine Luft mehr zum Reden.

Na ja, Sie haben ja auch ordentlich gearbeitet. Wie hoch ist Ihr Puls?
Jetzt wieder annähernd normal (lacht wieder). Aber bei meiner Auswechslung bestimmt 200.

Wie kam es zu Ihrem unerwarteten Comeback?
Das ist eine Ausnahme. Unser Trainer Oliver Schnös hat mich angerufen und gefragt, ob ich mich auf die Bank setzen würde. Sie hätten vorne ’ne Flaute. Da habe ich ja gesagt. Dass er mich von Anfang an einsetzt, war nicht abgesprochen.

Aber Sie sind ja fit. Sah jedenfalls so aus ...
Was heißt fit? Ich beweg’ mich halt einmal in der Woche, wenn ich in der Höhenrainer Zweiten spiele. Mit Stellungsspiel und so kann ich vielleicht während einer Begegnung ein bisschen was beitragen. Aber einem Gegner davonlaufen, ist eher nicht mehr so leicht drin (lacht).

Was ist das für ein Gefühl, wenn fast nur noch Jungspunde um einen herumrennen?
Das ist ein etwas komisches Gefühl. Aber es ist schön, wenn man sieht, dass man noch mithalten kann.

Wie beurteilen Sie Ihre Leistung selbst? Zuletzt stand vorne fünf Mal die Null, diesmal habt ihr viermal getroffen. An zwei Toren waren Sie beteiligt...

Na ja, die Chancenauswertung war arg dürftig.

Da mögen Sie Recht haben. Frei vor dem Tor nur den Pfosten getroffen, was war da los?
Da hat der Kopf nicht mitgespielt (schmunzelt). Den Ball habe ich schon drin gesehen.

Wie beurteilten Sie die Situation des FSV als Zwölfter der Kreisklasse 2?
Wir haben eine gute Leistung gezeigt. Aber es wird schwierig, da unten rauszukommen. Vielleicht war dieses Spiel der richtige Schritt.

Woran liegt es Ihrer Meinung nach?
Ich weiß nicht (überlegt). Trainingsbeteiligung und Einsatz sind super. Die Spieler kämpfen. Aber es fehlt vorne an Durchschlagskraft.

Dabei habt ihr mit Andi Mörtl, der gegen die FFG zwei Tore erzielt hat, und Franz Schaller Stürmer, die wissen, wo das Tor steht?

Ja, vielleicht fehlt ihnen manchmal noch ein bisschen der Instinkt.

Torinstinkt hat Sie ja immer ausgezeichnet. Das könnte die Mannschaft in den nächsten Spielen gegen Helfendorf und Rot-Weiß Bad Tölz gut gebrauchen. Sind Sie dabei?
Ich weiß nicht (grinst). Eigentlich war das eine Ausnahme.

Aufrufe: 04.4.2017, 09:56 Uhr
Rudi Stallein - Tölzer KurierAutor