2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview
Auf möglichst viel Anlass zum Jubeln hofft Marco Ebert auch in der kommenden Saison, in der er nun mit Jacky Klippert gleichberechtigter Trainer des FSV Hessen Wetzlar ist.	Foto: Martin Weis
Auf möglichst viel Anlass zum Jubeln hofft Marco Ebert auch in der kommenden Saison, in der er nun mit Jacky Klippert gleichberechtigter Trainer des FSV Hessen Wetzlar ist. Foto: Martin Weis

»Loyalität mir gegenüber macht mich glücklich«

INTERVIEW: +++ Trainer Marco Ebert über den FSV Hessen Wetzlar und die Aussichten des Frauenfußball-Clubs +++

Wetzlar. Er hat beim FSV Hessen Wetzlar schon viele kommen und gehen sehen: Achim Mohr, Michael Dörr, Chris Heck, Julia Schlothauer. Marco Ebert indes hat den Regionalliga-Fußballerinnen aus der Domstadt stets die Treue gehalten. Beziehungsweise halten dürfen. Nun ist der 45-Jährige vom Assistenten zum mit Jacky Klippert gleichberechtigten Cheftrainer aufgestiegen. Was Sinn macht, denn die Defensivspezialistin will nach überstandenem Kreuzbandriss, der sie coronabedingt in sieben Monaten nur vier Pflichtspiele verpassen ließ, wieder angreifen.

In einem Interview mit dieser Zeitung äußerst sich der verheiratete Vater einer 19-jährigen Tochter, der als Verwaltungsfachwirt bei der Gemeinde Wettenberg arbeitet, zur coronabedingten Pause, zu seiner Liebe zum Club und zu den Aussichten seiner Mädels für die kommende Runde.

Herr Ebert, Sie halten dem FSV seit fünf Jahren die Treue. Warum?

Ich bin nicht nur ein loyaler Typ, sondern ich verspüre sehr viel Loyalität des Clubs gegenüber meiner Person.

Das macht mich glücklich. Es macht mir unglaublich viel Spaß, mit den Mädels zu arbeiten. Wir hatten noch nie irgendwelche Probleme miteinander. Die Truppe ist motiviert, macht ganz toll mit und hat ihr Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Da ist noch einges rauszuholen, daran möchte ich weiter teilhaben.

Wie haben Sie die coronabedingte Pause erlebt?

Nach gut acht Wochen völligem Stillstand, in denen wir uns nicht gesehen, aber ein Online-Training, das sehr gut angenommen wurde, angeboten haben, konnten wir seit Mitte Mai wieder auf den Platz und haben uns einmal pro Woche ein wenig fit gehalten.

Vom 1. bis 31. Mai haben wir dann eine sogenannte „Mai-Challenge“ ins Leben gerufen, bei der die Mädels für eine bestimmte Anzahl an Kilometern beim Joggen, Radfahren oder auf dem Cross-Trainer Punkte sammeln konnte. Da ging ganz schön was ab. Jacky Klippert und ich hätten nie gedacht, dass sich ein solcher Wettbewerb aus unserer fixen Idee entwickelt. Gewonnen hat am Ende Diana Mahn vor Emelie Huhn und Meike Simbeck.

Was ist drin für Ihre Mannschaft in dieser Saison?

Alles! Wir wollen aufsteigen und machen daraus auch gar kein Geheimnis. Der Kader ist richtig gut, die Mädels möchten viel erreichen. Die großen Unbekannten sind sicher der SC Freiburg II und Eintracht Frankfurt III. Vor ihnen haben wir Respekt, aber keine Angst. Wer aufsteigen möchte, muss jeden schlagen können.

Das Interview führte Alexander Fischer.

Aufrufe: 028.7.2020, 18:30 Uhr
WNZAutor