2024-04-23T13:35:06.289Z

Interview der Woche
Foto: FuPa/Christos Frantzis
Foto: FuPa/Christos Frantzis

"Wir sind wie eine große Familie"

"Nachspielzeit" mit Konstatinos Koukoulis vom FSV Hellas Schierstein +++ Im Interview der Woche spricht der Abwehrspieler über den Abstiegskampf, seine Zeit als Zweitligaspieler in Griechenland und den EM-Sieg von 2004

SCHIERSTEIN. In unserer neuen Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler oder Trainer der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Konstantinos Koukoulis vom FSV Hellas Schierstein. Aktuell stecken die Hellenen mitten im Abstiegskampf der Gruppenliga Wiesbaden, wobei sich die Mannschaft nach langer Negativserie zuletzt wieder etwas fangen konnte. Koukoulis spielt in der Schiersteiner Abwehr und schoss vor zwei Wochen im Spiel gegen Neuenhain sein erstes Saisontor, welches auch gleichzeitig der Siegtreffer war.

Gegen Neuenhain hast du, als Abwehrspieler wohlgemerkt, den Siegtreffer erzielt. Was war das für ein Gefühl?

Natürlich habe ich mich sehr gefreut, das war wirklich toll! Meiner Meinung nach steckt aber hinter jedem Tor die Arbeit der ganzen Mannschaft und da ist es eigentlich egal, wer den Treffer am Ende erzielt.

Nach einer langen Negativserie habt ihr euch endlich wieder gefangen - was war da los?

Das war eine sehr schlechte Zeit. Eigentlich haben wir nicht mehr und auch nicht weniger gemacht, als jetzt, aber irgendwie war das Glück nicht auf unserer Seite. Doch jetzt, wo es zurück gekehrt ist, siegen wir auch endlich wieder.

Schafft ihr den Klassenerhalt? Was denkst du?

Die Gruppenliga ist wirklich sehr schwer dieses Jahr, da sind so viele starke Mannschaften vertreten! Aber in unserem Team herrscht auch ein wahnsinnig gutes Klima und wir sind wie eine große Famile, von daher denke ich, dass wir mit Hilfe unseres starken Teamgeistes den Klassenerhalt packen werden.

Vor nicht all zu langer Zeit hast du noch in Griechenland gelebt, was hat dich zum Auswandern bewegt?

Als ich noch ein Kind war, ist meine Famile nach Deutschland ausgwandert, um dann aber irgendwann wieder zurück nach Griechenland zu gehen. Ein Teil meiner Famile lebte aber immer noch in Deutschland und dann hat meine Tante irgendwann vorgeschlagen, dass ich ja auch wieder hier her kommen könnte. Sie meinte: "Wenn es dir gefällt, bleibst du hier und wenn nicht, dann gehst du wieder zurück." Und ja, es hat mir sehr gefallen, deswegen bin ich jetzt auch schon seit sechs Jahren wieder hier. Momentan lebe ich in Frankfurt, wo ich auch jeden Tag bis halb sieben arbeite. Nach dem Feierabend fahre ich dann direkt nach Schierstein zum Training, dadurch habe ich auch kaum Freizeit. Aber ich sage es mal so: Wenn man liebt, was man tut kann man alles schaffen.

In Griechenland hast du ja sogar mal in der 2. Liga gekickt, wieso hast du deine Profikarriere beendet?

Ich erlitt zwei Kreuzbandrisse in einem Jahr und kam danach nicht mehr richtig rein und für den richtigen Profifußball war ich dann sowieso schon zu alt. So drei bis vier Jahre habe ich nach der Verletzung dann noch in der 3. Liga gespielt, aber das war es dann auch.

Mit welcher deutschen Liga würdest du die griechische 2. Liga verleichen?

Mit der heutigen dritten.

Welchem Profiteam drückst du aktuell die Daumen?

PAOK Thessaloniki.

Also bist du eher griechischer Fußballfan.. Wie hast du den EM-Sieg der Griechen 2004 erlebt?

Das war der Wahnsinn und ich kann es einfach immer noch nicht glauben. Wir haben damals mit tausenden Leuten auf der Straße gefeiert und das locker bis 7 Uhr morgens. Die Nationalmannschaft hat einfach gezeigt, dass man mit echtem Zusammenhalt und etwas Glück alles schaffen kann - absolut bewundernswert!


Das Interview führte Xenia Schipp.

Aufrufe: 012.4.2017, 18:00 Uhr
Xenia SchippAutor