2024-04-23T13:35:06.289Z

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F: Martinschledde
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FSV Gütersloh: Hintergründe zur Trainerentlassung

2. Frauen-Bundesliga: Abstiegsbedrohter FSV Gütersloh entlässt Trainerin Britta Hainke und kämpft ab sofort mit Markus Graskamp um eine Top-6-Platzierung

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Vier Tage nach der 1:4-Niederlage beim Schlusslicht SV Henstedt-Ulzburg hat der FSV Gütersloh die Notbremse gezogen und Trainerin Britta Hainke von ihren Aufgaben entbunden. Am Donnerstag Abend leitete mit Markus Graskamp bereits ihr Nachfolger seine erste Trainingseinheit in der Tönnies-Arena. Der 47-jährige Gütersloher kehrte damit an seine frühere Wirkungsstätte zurück, denn er war hier bereits von 2010 bis 2013 verantwortlich und feierte 2012 mit dem Bundesliga-Aufstieg den größten Erfolg der Vereinsgeschichte.

„Für Britta tut es uns leid, aber wir mussten etwas tun“, begründete FSV-Geschäftsführer Michael Horstkötter die Entscheidung mit der Sorge um das Erreichen des Saisonziels, die Qualifikation für die eingleisige 2. Bundesliga.

Er selbst war erschrocken von dem lustlos wirkenden Auftritt des Teams in Henstedt und zeigte sich sehr enttäuscht über die Leistung einiger Spielerinnen. Verschärft wurde die Situation des FSV Gütersloh am Mittwoch noch durch den 6:0-Sieg des FF USV Jena II in Delmenhorst. Jena liegt als Achter nur noch vier Punkte hinter dem siebtplatzierten FSV, hat aber noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand. Nur die Top-6 sind direkt für die 2. Liga qualifiziert, der Siebte muss in die Relegation.

„Unser Ziel ist die direkte Qualifikation“, stellte Graskamp gestern klar. Momentan hat der FSV nur einen Punkt Rückstand auf Cloppenburg, hat aber schon ein Spiel mehr ausgetragen als der Tabellensechste und der drei Punkte entfernte Fünfte, Arminia Bielefeld. „Ich hoffe, dem Team noch den entscheidenden Impuls geben zu können“, sagte der A-Lizenzinhaber, der über viele Gespräche die Konzentration der Spielerinnen schärfen will. Seine Premiere feiert Graskamp, der bereits die letzten Heimspiele des FSV verfolgte, am Sonntag um 14 Uhr „auf“ Tönnies mit der Partie gegen den Tabellenneunten Delmenhorst.

Er übernahm die Aufgabe vorerst bis zum Saisonende. Vor seiner Zusage holte er sich zunächst grünes Licht bei seinen beiden anderen Tätigkeiten: In Clarholz unterstützte er bisher einmal pro Woche das Training des Westfalenligisten TSV Victoria, und in Gütersloh fungierte er einmal pro Woche als Coach im DFB-Stützpunkt der U15-Jungen.

Britta Hainke verabschiedete sich am Donnerstag vor dem Training von der Mannschaft. „Es war auf beiden Seiten emotional“, schilderte die 2. Vorsitzende Eva Hüwe die Stimmung in der Kabine. Die menschlich hoch geachtete Trainerin, letzten Samstag 50 Jahre alt geworden, hatte bereits nach der 1:4-Niederlage im Dezember in Herford ihren Rücktritt angeboten, aber der Verein hatte ihr das Vertrauen ausgesprochen. Doch jetzt war es aufgebraucht.

Trainer beim FSV Gütersloh

7/09 – 1/10 Heiko Bonan
1/10 – 6/10 Christina Krüger
7/10 – 6/13 Markus Graskamp
7/13 – 6/15 Ralf Lietz
7/15 – 6/16 Franz-Pohlmann
7/16 – 3/18 Britta Hainke
3/18 – ??? Markus Graskamp

Aufrufe: 015.3.2018, 22:35 Uhr
Wolfgang Temme / FuPaAutor