2024-04-25T08:06:26.759Z

Vereinsnachrichten
– Foto: Norbert J. Becker und Tobias Jenatschek

FSV Gütersloh darf wieder an den Ball

Frauen-Zweitligist kann nach zwei Monaten Pause seit einer Woche wieder unter einem strengen Hygienekonzept in der Tönnies-Arena trainieren. Schon am Sonntag findet dort das erste Testspiel statt.

Am 28. März will der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die unterbrochene Saison in der 2. Frauen-Bundesliga fortsetzen. Die insgesamt 18 Klubs der Nord- und Südstaffel profitieren dabei vom Profisport-Status. Der DFB erlegt den Vereinen das strenge Hygienekonzept auf, das auch für die Frauen-Bundesliga und die 3. Liga der Männer gilt. Es sieht neben räumlichen und organisatorischen Voraussetzungen auch regelmäßige Schnelltests vor. Der FSV Gütersloh hat das auf seine Verhältnisse übertragene Konzept dem Gesundheitsamt der Stadt Rheda-Wiedenbrück vorgelegt und die Genehmigung zum Training erhalten.

Ursprünglich hatte Steffen Enge das Team bereits am Montag, 8. Februar, zur ersten Einheit in der Rhedaer Tönnies-Arena zusammenrufen wollen, doch der starke Schneefall verzögerte den Start. Am Donnerstag, 11. Februar, war es aber soweit: Beginnend mit einem Corona-Test, dessen Ergebnisse durchweg negativ waren, startete der Zweitligist nach gut zweimonatiger Pause in die Vorbereitung. Schon am Sonntag steht ein erstes Testspiel gegen den Bundesligisten SV Meppen im Terminkalender.

Dass die Lockdown-Pause nur so kurz ausfiel, wo doch der Ligabetrieb bereits seit Ende Oktober ruht, hat der FSV Gütersloh seinem Erfolg im DFB-Pokal zu verdanken: Weil er am 31. Oktober den Vorjahresfinalisten SGS Essen mit 3:2 nach Verlängerung besiegte, durfte er sich als Profiteam auf das Achtelfinale am 6. Dezember vorbereiten. Dieser Sonderstatus ging allerdings mit der 1:6-Niederlage bei der SG Andernach verloren.
Aufgrund der seinerzeit gemachten guten Erfahrungen hatte der FSV nun offenbar gute Karten bei den Behörden, um den neuerlichen Sportbetrieb unter strengen Auflagen genehmigt zu bekommen.

Vorteilhaft dafür ist sicher auch, dass es sich bei der Tönnies-Arena nicht um eine öffentliche Sportstätte handelt, das Stadion komplett absperrbar auf Firmengelände liegt und von der Anzahl der Kabinen und sonstigen Räumlichkeiten her ideale Voraussetzungen für die Umsetzung des Hygienekonzepts bietet. „Wir freuen uns sehr, dass wir diesen Luxus-Status genießen dürfen“, sagt Steffen Enge.

"Man hat gesehen, dass sie was gemacht haben“


Der FSV Gütersloh ist natürlich nicht der einzige Zweitligist, der sich schon wieder im Training befindet. Von den neun Nord-Klubs erhielten bereits sieben die notwendige Genehmigung der örtlichen Gesundheitsämter. Nur die Spvg. Berghofen und Arminia Bielefeld warten noch darauf.

In der Fußballpause hatte das Trainerteam des FSV versucht, die Spielerinnen mit „Hausaufgaben“ und Online-Workouts in Form zu halten. Offenbar mit Erfolg: „Ich war positiv angetan. Man hat gesehen, dass sie was gemacht haben“, lautet der Eindruck des Coaches nach den ersten Einheiten. Um sich ein genaues Bild zu machen, kam sogar eine hochmoderne Körperanalysewaage zum Einsatz „Wir erhoffen uns davon Rückschlüsse für die weitere Trainingssteuerung, aber auch für die Ernährung“, sagt Enge.

Die personelle Ausgangslage beim FSV Gütersloh ist einerseits schlechter, andererseits besser geworden. Mit Anna Aehling, die ankündigungsgemäß in die USA gewechselt ist, hat das Team eine Leistungsträgerin verloren. Dafür ist zum einen Lia Wille, die zuvor wegen hartnäckiger Fersenprobleme ausgefallen war wieder voll im Training. Lena Strothmann macht nach ihrem Kreuzbandriss aus dem Oktober erste Fortschritte. Zum anderen konnte Stammkeeperin Sarah Rolle ihren Sehnenriss im Daumen, den sie sich Mitte Oktober beim 4:1-Sieg in Potsdam zugezogen hatte, so weit auskurieren, dass sie schon wieder mit gebotener Vorsicht trainieren kann. „Wir sind zuversichtlich, dass sie wieder spielen kann, wenn es weitergeht“, so Enge.

Sollte es wie vorgesehen weitergehen, hat der nach drei Spielen auf Rang zwei liegende FSV noch eine Woche mehr Vorbereitung als die Konkurrenten in der Neunerstaffel. Am 4. Spieltag haben die Gütersloherinnen nämlich planmäßig spielfrei. Gefordert wären sie erst am Ostermontag, 5. April, bei Borussia Mönchengladbach.

Aufrufe: 019.2.2021, 08:30 Uhr
Wolfgang TemmeAutor