Auch in dieser Saison konnte die Mannschaft von Trainer Udo Prell schon einige Teams hinter sich lassen, zur Winterpause steht mit 20 Punkten Platz elf zu Buche – fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. "Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Saisonverlauf bis jetzt zufrieden, vielleicht hätten es noch drei, vier Punkte mehr sein können. Schade ist aber, dass es uns noch nicht gelungen ist, einen Großen zu ärgern", sagt Prell.
Tatsächlich fuhr der FSV seine sechs Saisonsiege ausschließlich gegen Teams ein, die sich in der Tabelle hinter ihm befinden. Zudem holte Großenseebach zwei Unentschieden gegen Lonnerstadt und Niederndorf, beide Mannschaften sind zur Halbsaison punktgleich mit dem FSV.
Doch nicht nur hier soll nach Meinung des Trainers noch etwas geschehen: "In der Vorbereitung ist unsere Trainingsbeteiligung noch nicht so berauschend, teilweise arbeiten wir auch zu schlampig. So wird es schwer, in den ersten Spielen topfit am Platz zu stehen", warnt Prell. Dabei wäre dies für Großenseebach enorm wichtig, denn nach den beiden Partien gegen Lonnerstadt und Burk, in denen es wichtige Zähler zu holen gibt, warten mit Adelsdorf, Heßdorf und Buckenhofen drei harte Brocken. Punktet Großenseebach in diesen Spielen nicht, könnte das Polster auf Rang 14 schnell schrumpfen. Erschwerend hinzu kommt der Abgang von André Rockwell, der nach eineinhalb Jahren nach Niederndorf zurückkehrt. "Dieser Abgang schmerzt uns natürlich sehr. Er konnte zwar nicht regelmäßig spielen, wenn er aber da war, dann hat er uns weitergeholfen", sagt Prell. Als Kompensation holte aber auch der FSV einen verlorenen Sohn nach Hause, Stefan Linsenmeyer kehrt nach kurzem Adelsdorf-Intermezzo in den Seebachgrund zurück. Zwar konnte selbiger berufsbedingt noch keine Trainingseinheit absolvieren, dennoch weiß Prell um die Vorzüge des schussstarken Mittelfeldmanns.
Dieser soll die recht magere Torausbeute der Seebacher verbessern, bislang stehen nämlich nur 22 Treffer auf der Habenseite, nur vier Teams sind noch harmloser. In der vereinsinternen Torjägerliste steht Sebastian Jakobs auf Platz eins, der Edeljoker traf in 16 Einsätzen fünfmal.
Ganz weit vorne steht Großenseebach aber in der Fairnesstabelle der Kreisliga: Noch keine Rote Karte und nur einmal Gelb-Rot musste der FSV hinnehmen – hinter dem TSV Röttenbach der zweitbeste Wert der Kreisliga. "Das war ein Punkt, der mir bei meinem Antritt sehr wichtig war: Die Disziplin der Mannschaft zu verbessern", sagt Prell.
Trotz des Abstiegskampfes, bei dem ja zumeist Tugenden wie Kampf und Leidenschaft abgerufen werden müssen, soll dies nach der Meinung des Trainers so weitergehen: "Natürlich müssen wir jedes Spiel kämpfen und beißen, das geht aber auch mit fairen Mitteln. Für uns ist es enorm wichtig, jedes Spiel mit elf Mann zu beenden." Sollte dies dem FSV auch in der zweiten Hälfte der Saison gelingen, dürfte die Mannschaft wohl auch in der nächsten Spielzeit in der Kreisliga ins Rennen gehen – dann aber unter neuer Führung: Udo Prell räumt nach fünf Jahren in Großenseebach den Trainerposten und sucht in Niederndorf eine neue Herausforderung. Neuer Trainer wird Andreas Uebler, der derzeit erfolgreich die Lonnerstadter Damenmannschaft in der Bezirksoberliga coacht.