2024-04-24T13:20:38.835Z

Interview
Patrick Kaatsch will mit dem FSV Groß Leuthen/Gröditsch langfristig in der Kreisoberliga bleiben.
Patrick Kaatsch will mit dem FSV Groß Leuthen/Gröditsch langfristig in der Kreisoberliga bleiben. – Foto: Stefan Jurrack

"Ich wollte nur meinen alten Weggefährten zum Sieg gratulieren"

Patrick Kaatsch vom FSV Groß Leuthen/Gröditsch im Interview.

Warum Patrick Kaatsch vom "Konkurrenten" Eintracht Wittmannsdorf zu Groß Leuthen/Gröditsch kam, warum seine Frau auch das Fußball spielen für sich entdeckt hat und was sein persönlicher Wunsch ist, erklärt er im Interview.
Warum bist du damals von Eintracht Wittmannsdorf zu Groß Leuthen/Gröditsch gekommen. Was war der Grund?
Bevor ich zum FSV kam, hatte ich bereits ein halbes Jahr lang den Ball ruhen lassen und mich vom Spielbetrieb der Eintracht abgemeldet. Es war eine Zeit, wo der Fußball in die zweite Reihe rückte. Für mich war damals schon klar, dass ich einen neuen Weg gehen werde und die Herausforderung bei einem anderen Verein suche. Es kamen das Freitagabendspiel der zweiten Mannschaft gegen die SpG Niewitz/Lubolz und der Sieg für den FSV. Ich wollte nach Abpfiff "nur" meinen alten Weggefährten Thomas Schulz zum Sieg gratulieren und wurde infolgedessen ins Vereinsheim eingeladen. Es wurde jedenfalls ziemlich spät und ich war beeindruckt, obwohl ich gar kein Teil der Mannschaft war, wurde ich so herzlich empfangen. Ab da an war mir klar, hier beginnt meine neue Herausforderung. Ich möchte Teil der FSV-Familie werden.

Was war der schönste Moment in deiner Karriere und welcher Moment war nicht so schön?
Der schönste Moment war auf jeden Fall der Gewinn des Kreispokals in meiner ersten Saison bei den Männern 2008/2009 mit der Eintracht aus Wittmannsdorf. Aufgrund meines Abiballs konnte ich zwar leider nicht mitspielen, aber die Mannschaft hat es sich nicht nehmen lassen und kam im Anschluss an das Spiel geschlossen zur Feierlichkeit. Nicht so schöne Momente waren natürlich alle sportlichen Abstiege.

Deine Frau spielt bei der Frauenmannschaft mit. Hat es für dich viel Überzeugungskraft gekostet, sie von der schönsten Nebensache der Welt zu überzeugen?
Meine Frau kommt seit jeher, wenn es ihr zeitlich möglich ist, zu jedem meiner Spiele zuschauen. Sie war von Anfang an am Fußball interessiert und so brauchte ich überhaupt keine Überzeugungsarbeit leisten. Viel mehr war es Haiko, der auf Sie zu kam und Ihr sein Projekt vorgestellt hat.

Wie ist es dazugekommen, dass du das Traineramt, neben Haiko, bei der Frauenmannschaft übernommen hast?
Als Mitglied des FSV kann man nur immer wieder staunen, wie sehr sich Haiko in sämtlichen Bereichen unseres Vereines einbringt, da empfand ich es als selbstverständlich, dass ich Ihm meine Unterstützung anbiete. Gesagt, getan und so schrieb ich Haiko kurzer Hand und nun bin ich seit fast vier Monaten dabei und bereue keinen einzigen Tag.

Bist du mit dem Training der Frauen zufrieden und siehst du Parallelen gegenüber den Männern?
Ich bin stolz, diese geile Truppe trainieren zu dürfen. Jede Woche erlebe ich wie jede einzelne Spielerin mit so viel Freude, Leidenschaft und Ehrgeiz am Trainingsbetrieb teilnimmt und sich trotz der zahlreichen Niederlagen nicht entmutigen lässt besser zu werden. Für die Übungen lass ich mich gerne das ein oder andere Mal bei Lothar inspirieren, bringe aber natürlich auch eigene Ideen in unsere Trainingseinheiten ein. Wichtig ist, dass neben dem Trainingserfolg der Spaß nicht zu kurz kommt. Wenn ich beide Trainingseinheiten vergleiche, fällt mir auf, dass der Ehrgeiz in beiden Gruppen ähnlich ist. Der Ansporn in den Einheiten alles herauszuholen und beispielsweise in Trainingsspielen das Müh besser zu sein als der Gegner ist bei den Männern wie bei den Frauen gleich.

Wie siehst du die Entwicklung beim FSV?
Ich sehe eine positive Entwicklung beim FSV. In den kommenden Jahren sind wir mit unseren Juniorenmannschaften gut aufgestellt, sodass auch die Altersstruktur im Männerbereich nach und nach gesenkt wird. Wir sind eine der wenigen Mannschaften, welche noch zwei Männermannschaften stellt, haben eine Frauenmannschaft, Altherren und in fast jeder Altersgruppe eine Juniorenmannschaft. Das können nur wenige Mannschaften im Kreis von sich behaupten.

Wer ist für dich Mr./Ms. FSV? Wer repräsentiert den Verein am meisten und warum?
Bevor ich zum FSV gekommen bin, verband ich den Verein immer mit Carsten Reinhardt. Er war für mich das Aushängeschild vom FSV und in den Duellen zu meiner Eintracht-Zeit war es der Ansporn gerade gegen ihn zu spielen und ihm das Leben schwer zu machen. Aus sportlicher Sicht wird Carsten ewig Mr. FSV sein. Ich möchte in diesem Atemzug auch die Verdienste von Gerald Hirschmann und Haiko Reiche nicht mindern. Gerald unterstützt den Verein seit unzähligen Jahren und vom FSV ist er nicht mehr wegzudenken. Ich habe ihn als den treusten Fan, kennen gelernt. Er ist so gut wie immer am Start, ob erste und zweite Männermannschaft, ob bei den Frauen oder bei den alten Herren. Haiko ist nicht nur mein Trainerkollege bei den Frauen. Ich glaube öfter als Haiko ist kein anderes Mitglied des FSV auf und neben dem Platz dabei. Er lebt den Verein wie kein anderer. Den einen Mr. FSV zu nennen, ist gar nicht möglich, da jeder für sich den Titel verdient hat.

Was ist dein persönlichster Wunsch, sportlich gesehen?
Meinen persönlichsten Wunsch würde ich gerne zweiteilen. Erstens wünsche ich mir gesund und fit zu bleiben und meinem Hobby auch noch lange treu nachzugehen. Hierbei möchte ich natürlich erfolgreich sein und beispielsweise mit der ersten Mannschaft konstant in der Kreisoberliga spielen. Mein zweiter Wunsch bezieht sich auf das Traineramt bei den Frauen. Ich wünsche mir, dass diese geile Truppe noch Jahre zusammenspielt und wir gemeinsam unsere ersten Erfolge feiern werden.

Zum Profil: Patrick Kaatsch

Zum Verein: FSV Groß Leuthen/Gröditsch

Aufrufe: 016.10.2020, 07:03 Uhr
Stefan JurrackAutor