Es gilt, die richtige Balance zu finden

FC Gießen - FSV Frankfurt
(Samstag, 14 Uhr)

Cimen steht nun, neben der Herausforderung, mit der Mannschaft den Ligaerhalt zu schaffen, vor der Aufgabe, am Kader für die Runde 2021/22 zu arbeiten. Ali Ibrahimaj, Nikola Trkulja, Marco Boras, Hendrik Starostzik und Nejmeddin Daghfous heißen die Akteure, die über diese Saison hinaus einen Kontrakt unterschrieben haben. Was die Planungen anbelangt, könnte der Club Ende Februar gerne etwas weiter sein, zu spät ist es freilich noch nicht. "Ziel ist es, die wichtigen Spieler zu halten, um uns im Sommer punktuell zu verstärken. Die Gespräche werden sicher nicht einfach, weil wir eben zweigleisig denken müssen", erklärt Daniyel Cimen, der damit schnell zur Gegenwart zurückkehrt, "weil wir nicht in der Position sind, fest mit der Regionalliga planen zu können."

Zwei Zähler beträgt der Vorsprung auf die Abstiegszone, am Mittwoch endete die Erfolgsserie aus sieben Matches ohne Niederlage mit dem 0:2 gegen die SV Elversberg. Der nach seinem Flaschenkick auf den Rasen aus dem Koblenz-Spiel gesperrte Cimen hatte die 90 Minuten auf der Stehplatztribüne verfolgt. "Das war kein guter Auftritt von uns, uns hat der Mut gefehlt", sagt er und muss konstatieren, dass der FCG über keine einzige Torgelegenheit verfügte.

Das soll im Hessenduell gegen den FSV wieder anders werden. Jemand, der für Kreativität und Durchschlagskraft steht, ist Ali Ibrahimaj. Gegen Elversberg in einer Mischung aus Erholungspause sowie auch taktischen Beweggründen geschont, laboriert der 29-Jährige an Rückenbeschwerden, ist aber klarer Kandidat für die Startelf. Unklar war am Freitagmittag der Einsatz der Außenverteidiger Gabriel Weiß (Schlag auf die Wade) und Andrej Markovic (Adduktoren) sowie von Zeki Erkilinc (Oberschenkelblessur). Angreifer Aykut Öztürk ist indes wieder fit. Deutlich mehr Rätselraten gibt es derweil um den Fitnesszustand der Truppe vom Bornheimer Hang. Durch wetterbedingte Ausfälle und vor allem zahlreiche Corona-Infizierungen sind die Frankfurter arg gebeutelt (siehe Bericht auf dieser Seite). Die Mannen von Thomas Brendel mischen überraschend im Aufstiegsrennen mit, wobei sich die Frage nach der Fairness stellt, wenn nach dieser langen Unterbrechung und gesundheitlichen Belastung nun gegenüber dem FCG satte fünf Spiele aufzuholen sind. "Ich habe aufgehört, mir darüber Gedanken zu machen", hat sich Cimen, bekannt als kritischer Betrachter dieser auf Gedeih und Verderb durchgezogenen Spielzeit, mit der Situation arrangiert. Nicht ohne zu betonen, er sei froh, "dass beim FSV alle wieder gesund sind. Das steht über allem." Die Gießener wollen auf sich schauen und sich nicht damit beschäftigen, wie die Frankfurter mit ihrem Re-Start umgehen. Nur so viel: "Die Frankfurter haben sicherlich keinen Rhythmus, sie werden allerdings viel Vorfreude und Euphorie haben." Der FCG wird "eine gute Balance aus Defensive und Offensive benötigen", so der Coach. An der hatte es gegen Elversberg gehapert. FC Gießen: Löhe, Sahin - Starostzik, Boras, Colak, Heil, Weiß (?), Markovic (?), Mohr, Trkulja, Fink, Tyminski, Celik, Münn, Erkilinc (?), Daghfous, Takehara, Salem, Korzuschek, Hofmann, Ibrahimaj, Parson, Arcalean, Öztürk (?). - Es fehlen: Ellenfeld (im Aufbau), Mansfeld (Schambeinprobleme), Mateus (Kreuzbandriss).