2024-04-24T13:20:38.835Z

Vereinsnachrichten
Laufduell: Der FSV Forst Borgsdorf um Kapitän Franziska Pötzsch (links) gewann zuletzt gegen Eintracht Miersdorf/Zeuthen mit 4:1.  ©MZV
Laufduell: Der FSV Forst Borgsdorf um Kapitän Franziska Pötzsch (links) gewann zuletzt gegen Eintracht Miersdorf/Zeuthen mit 4:1. ©MZV

Redebedarf bei Fußballerinnen von Forst Borgsdorf

Eine harte Saison für die Landesliga-Frauen des FSV nähert sich dem Ende. Und die Zukunft des Teams ist alles andere als klar.

Mit einem 4:1-Erfolg gegen den Tabellenzweiten, Eintracht Miersdorf/Zeuthen, haben die Landesliga-Frauen des FSV Forst Borgsdorf am vergangenen Spieltag für eine Vorentscheidung im Rennen um die Meisterschaft gesorgt. Dass die Mannschaft von Trainer Cristian Eichelmann an diesem allerdings selbst nicht teilnimmt, war so nicht geplant.

"Wir sind mit dem Ziel in die Saison gegangen, um Platz eins mitzuspielen", sagt der Coach, der neben den Borgsdorferinnen noch die Kreisliga-Herren der SG Zühlsdorf betreut. Als Tabellenachter mit 17 Punkten Rückstand zur Spitze bleibt ihm und seinem Team an den letzten drei Spieltagen aber nichts anderes übrig, als Spitzenreiter Stahl Brandenburg, der nun vier Punkte Vorsprung auf Rang zwei hat, die Daumen zu drücken. "Wir sind mit dem Stahl-Teams gut befreundet", so Eichelmann.

Dass Anspruch und Wirklichkeit in dieser Saison nicht Hand in Hand gegangen sind, erklärt Borgsdorfs Trainer mit dem Verletzungspech, das sein Team vor allem in der Anfangsphase der Spielzeit heimsuchte: "Aus den ersten fünf Partien haben wir deshalb nur einen Punkt geholt." Zwar sei man danach trotz anhaltender Personalprobleme besser ins Rollen gekommen, "aber der Rückstand auf die Tabellenspitze war einfach schon zu groß. Der ließ sich nicht mehr aufholen", so Eichelmann. Inzwischen lichte sich das Lazarett aber und man sei nun wieder in der Lage, jedes Team zu schlagen - was das 4:1 gegen Miersdorf beweise.

So durchwachsen die Saison in der Liga auch verlief, so überzeugend traten die Försterinnen im Pokalwettbewerb auf. Bis ins Halbfinale stürmte die Eichelmann-Elf, scheiterte dort nach starker Leistung nur knapp an Regionalligist Blau-Weiß Beelitz mit 3:4. "Bei uns war vieles auf den Landespokal ausgerichtet", sagt der Coach. "Nach der Niederlage sind wir in ein moralisches Loch gefallen."

Dies äußerte sich in zwei Pleiten in der Liga, die Duelle gegen Turbine Potsdam III (0:1) und beim BSC Preußen (2:4) gingen verloren. Inzwischen habe man sich aber wieder gefangen, peile nun den bestmöglichen Abschluss dieser Saison an. "Wir wollen unsere letzten drei Spiele natürlich gewinnen", so Eichelmann. Bei den anstehenden Gegnern - Fredersdorf-Vogelsdorf (Auswärts, So., 14 Uhr, 9. Platz), Ladeburg/Wandlitz (Heim, 11.) und Gießmannsdorf (Heim, 10.) - scheint das durchaus möglich.

Die Planungen für die Spielzeit 2017/18 werden derweil ebenfalls vorangetrieben. "An sich will der Kader, so wie er ist, zusammenbleiben", sagt Eichelmann dazu. Ob er allerdings weiterhin als Trainer zur Verfügung steht, hat er noch nicht entschieden. "Es steht demnächst ein Gespräch mit dem Vorstand an, von dem ich meine Entscheidung abhängig mache."

Er erhoffe sich mehr Input und vor allem Interesse am Frauenfußball vonseiten der Vereinsführung: "Die Spielerinnen und ich auch, wir waren zum Beispiel sehr enttäuscht, dass nach unserem Pokalaus niemand aus dem Vorstand mit uns gesprochen hat - obwohl wir ein hervorragendes Spiel abgeliefert und dem Verein ja auch ein paar Zuschauereinnahmen beschert haben." Sein Ziel sei es nun, ein besseres Miteinander zu etablieren: "Wir müssen diesbezüglich eine Lösung finden, mit der beide Seiten zufrieden sind."

Sollte das nicht funktionieren, könne Eichelmann sich auch vorstellen, seinen Trainerposten zu räumen - was wohl weitreichende Folgen für die Borgsdorfer Frauenmannschaft hätte. "Ich habe bereits einige Neuzugänge an der Hand, die in diesem Fall wohl nicht kommen würden." Zudem hätten schon einige Spielerinnen signalisiert, dass sie ebenfalls den Verein verlassen würden, sollte Eichelmann nicht weitermachen. Dieses Szenario strebe aber keiner an, versichert Eichelmann: "Ich hoffe auf gute Gespräche, damit wir gemeinsam in eine neue Landesliga-Saison gehen können."

Aufrufe: 08.5.2017, 08:59 Uhr
MOZ.de / Conradin WalenciakAutor