2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der neuer FSV-Vorstand: (v.li.) Willi Trinkwalder (2. Stellvertreter), Klaus Six (Vereins-Syndikus), Norbert Hayd (Schatzmeister), Reinhard Heydenreich (Vorsitzender), Thomas Neudecker (1. Stellvertreter), Andrea Mehlig (Schriftführerin) und Bernd Neudecker (3. Stellvertreter) (Foto: Nicole Forstner).
Der neuer FSV-Vorstand: (v.li.) Willi Trinkwalder (2. Stellvertreter), Klaus Six (Vereins-Syndikus), Norbert Hayd (Schatzmeister), Reinhard Heydenreich (Vorsitzender), Thomas Neudecker (1. Stellvertreter), Andrea Mehlig (Schriftführerin) und Bernd Neudecker (3. Stellvertreter) (Foto: Nicole Forstner).

Neuer FSV-Vorstand vor großer Herausforderung

In Bruck hat Reinhard Heydenreich das Ruder von Joachim Wolter übernommen +++ Ziel: Neue Mitglieder sollen geworben werden

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Reinhard Heydenreich ist der neue Vorsitzende des FSV Erlangen-Bruck. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Fortbestehen des verschuldeten Vereins über das Jahr 2017 hinaus zu sichern.

2017 ist deshalb ein wichtiges Jahr, weil dann Darlehen in Höhe von gut 400.000 Euro zurückzuzahlen sind. Das ist mehr als die Hälfte der aktuell rund 745.000 Euro, die der FSV als Schuldenlast mit sich herum trägt. Keine leichte Aufgabe also für den neuen Vorsitzenden, der in den kommenden beiden Jahren von Thomas Neudecker (1. Stellvertreter), Willi Trinkwalter (2. Stellvertreter), Bernd Neudecker (3. Stellvertreter) und Norbert Hayd (Schatzmeister) unterstützt wird. Klaus Six wird dem FSV stimmberechtigt als Vereinssyndikus mit Rat und Tat zur Seite stehen, als Vorstandsmitglied wollte er aber nicht mehr kandidieren, weil manche Mitglieder ihm Vorwürfe „unter der Gürtellinie“ gemacht hätten. Zur Schriftführerin (mit Stimmrecht) wurde Andrea Mehlig gewählt.

Vergeblicher Aufwand

Der bisherige Vorsitzende Joachim Wolter trat wie auch Klaus Zachhuber nicht mehr zur Wiederwahl an. „Es ist mein zweiter Rücktritt als 1. Vorsitzender des FSV, der erste erfolgte nach 30 Jahren im Amt, dieser nun nach drei Jahren.“ Beim ersten Mal sei sportlich alles im Lot gewesen, die Schulden hätten 300.000 Euro betragen. Nun gebe es sportlichen Erfolg allein bei den Keglern und die Schulden stünden bei über 700.000 Euro. Wolter blickte mit etwas Verbitterung auf die vergangenen drei Jahre zurück, in denen in ganz schwierigen Zeiten vor allem intensiv - und letztlich vergeblich - am Verkauf des Geländes und einem Neuanfang gearbeitet wurde.

Er wünsche sich, so Wolter, dass die Mitglieder künftig mehr selbst aktiv werden und nicht nur Aufgaben an den Verein stellen. Mit Blick auf das neue Präsidium, das auch von jüngeren mitgetragen werde, meinte Wolter: „Das Übernehmen von Verantwortung ist auf dem Wege der Besserung.“ Wolters Nachfolger Reinhard Heydenreich erkannte in der Versammlung „Harmonie und Aufbruchstimmung“.

Mit Investoren verhandeln

Angesichts des Schuldenbergs - der Haushalt für 2015 ergab eine Unterdeckung von 57.000 Euro - steht der Abbau dieser Belastungen ganz oben auf der Aufgabenliste. Kurzfristig soll das Tucherdarlehen mit den Einnahmen aus der Bergkirchweih, auf der der FSV wieder vertreten sein wird, sowie die Privatdarlehen gezielt angegangen werden. Dabei sollen neue Großsponsoren helfen, um deren Unterstützung sich Heydenreich bemühen will. Auch mit den Beteiligten an der Investorengemeinschaft will der neue FSV-Chef persönlich verhandeln: Ziel soll es sein, den einen oder anderen dazu zu bewegen, auf einen Teil des Darlehens oder auf die komplette Rückzahlung zu verzichten, zumindest aber soll die Laufzeit der Darlehen über 2017 hinaus zu einem niedrigeren Zinssatz verlängert werden.

Mitglieder fehlen

Eine weitere Baustelle - neben der Sanierung oder gar des Neubaus des Vereinsheims - ist die Mitgliederzahl, die seit geraumer Zeit stagniert. Derzeit sind es rund 780. Als der FSV vor einigen Jahren vor der Zahlungsunfähigkeit stand und auf eine Lizenz für die Fußball-Regionalliga verzichten musste, habe man neben der fast kompletten Fußballmannschaft auch 200 Mitglieder verloren, sagte Joachim Wolter zu Beginn der Jahreshauptversammlung in seiner Bestandsaufnahme. Ein Verlust, der sich bei dem angeschlagenen Verein auf der Einnahmenseite gravierend bemerkbar macht.

Mit Gesundheitssport, Verbesserungen im Volleyballangebot und besonders in der Jugendarbeit will man hier gegensteuern. Ideen gibt es bereits einige. So stehen die Gespräche mit dem Kreisklassisten Kickers Erlangen vor dem Abschluss, der das FSV-Gelände mit nutzen will. Statt einer Miete sollen die Kickers auch Mitglieder im FSV werden. Auch eine Kinderballsportgruppe für Drei- bis Vierjährige und Leichtathletik sind in Planung. Keinesfalls soll sich das Angebot in Umfang und Niveau verschlechtern.

Was das Vereinsgelände des FSV angeht, gegen dessen Verkauf sich die Mitglieder in einer außerordentlichen Sitzung ausgesprochen haben, will Heydenreich erneut das Gespräch mit der Stadt Erlangen suchen: Heydenreich möchte das Gelände als Bauland ausweisen lassen, aber ohne Verkaufszwang, sondern als Sicherheit für den FSV. Nicht zuletzt stellte der neue Vorsitzende klar, dass er sich auch Gesprächsangeboten benachbarter Vereine bezüglich Kooperationen oder Fusionen nicht widersetzen werde. Neben dem SV Tennenlohe, dem ATSV oder dem TV 1861 Bruck nannte Heydenreich ausdrücklich auch den SC Eltersdorf.

Aufrufe: 027.3.2015, 18:05 Uhr
Nicole Forstner (Erlanger Nachrichten)Autor