Daran konnte auch ein Großreinemachen in der Winterpause nichts ändern. In Gestalt des Ex-Profis Christian Mikolajczak kam ein neuer Trainer, der ein paar Wochen zuvor noch den ebenfalls abstiegsbedrohten Ligakonkurrenten VfB Speldorf betreut hatte. Zudem gab es eine hohe Fluktuation bei den Spielern. Doch die große Aufbruchstimmung ist nach den ersten beiden Spielen des neuen Jahres schon wieder deutlich abgeebbt. Ein 1:1 gegen Mikolajczaks Ex-Verein Speldorf und ein 0:2 im Kellerduell gegen den SC Velbert waren zu wenig, um weiter von der großen Aufholjagd zu träumen. „Ich nehme Mikolajczak aber nicht ab, wenn er sagt, dass der Zug abgefahren sei. Damit will er uns bestimmt nur in Sicherheit wiegen. Duisburg sieht das Spiel ganz sicher als letzte Chance, die Trendwende zu schaffen“, sagt SCU-Trainer Andreas Schwan, für den es mit seiner Mannschaft nach der Winterpause auch nicht gut läuft.
Bei den Niederlagen gegen Ratingen (0:3) und Düsseldorf-West (0:2) konnten die Nettetaler nicht an ihre Form aus dem alten Jahr anknüpfen. Die Folge ist, dass der Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang auf vier Punkte geschmolzen ist. Deswegen ist es auch wenig überraschend, mit welcher Zielsetzung die Nettetaler die Heimpartie gegen das Schlusslicht angehen. „Wir müssen gewinnen, egal wie, um dann 29 Punkte zu haben“, betont Andreas Schwan. Eingedenk dieser Vorgabe haben die Nettetaler die Trainingseinheiten vor und nach Karneval dazu genutzt, um noch einmal die Sinne für die Schwere der bevorstehenden Aufgaben zu schärfen. Speziell für die Partie gegen den FSV, aber auch für die restlichen Wochen auf dem Weg zum anvisierten Klassenverbleib. Der Nettetaler Coach geht davon aus, dass die Duisburger seiner Mannschaft trotz der bislang bescheidenen Ergebnisse alles abverlangen werden, weshalb er auch betont: „Wir müssen einen hohen Aufwand betreiben und wieder mehr Gefahr nach vorne ausstrahlen.“ So kann es auch gut sein, dass Schwan in der Offensive taktisch und personell etwas umstellt. „Die letzten Spiele haben gezeigt, dass es sich lohnen könnte, mal etwas anderes zu versuchen“, erklärt Schwan.
Nettetals Coach geht allerdings nicht davon aus, dass sich die Gäste in ihrer prekären Situation hauptsächlich aufs Verteidigen konzentrieren werden und so die Nettetaler Schwäche zum Tragen kommen könnte, gegen tief stehende Gegner das Spiel machen zu müssen. „Wenn die bei uns gewinnen wollen, werden sie mitspielen müssen. Außerdem haben sie im Winter spielstarke Leute geholt, die eher für Offensive stehen“, sagt Schwan. Doch das ist alles ein wenig fischen um Trüben, denn die Nettetaler haben den FSV nicht beobachten lassen, können also gar nicht wissen, was genau auf sie zukommt. Der Fokus, so Schwan, habe in der Vorbereitung auf dem eigenen Spiel gelegen. Immerhin sind die Erinnerungen an das Hinspiel gut, damals setzten sich die Nettetaler auch dank dreier Tore von Petar Popovic 4:2 durch.
Info: So ist die personelle Lage bei den NettetalernAusfälle: Martin Stroetges, Michael Enger (beide privat verhindert)
Im Aufbautraining: Tim Tretbar ist nach einer Knie-OP am Donnerstag wieder eingestiegen. Gegen Duisburg ist er aber noch keine Alternative.