2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Torhüter Erik Blaue hat dank seiner tollen Paraden, gerade in der ersten Hälfte, eine große Aktie an dem 2:2-Unentschieden.  ©MZV
Torhüter Erik Blaue hat dank seiner tollen Paraden, gerade in der ersten Hälfte, eine große Aktie an dem 2:2-Unentschieden. ©MZV

Brück gegen Falkensee mit zwei Gesichtern

Der FSV startet mit einem Remis in die Kreisoberliga Havelland - und ging gegen Blau-Gelb sogar in Führung.

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Mit einem weinenden und einem lachenden Auge blicken die Trainer des FSV Brück 1922, Marko Kaplick und Andreas Bastian, auf die Kreisoberligapremiere ihrer Fußballer im Heimspiel gegen Blau-Gelb Falkensee zurück. Aus einem 0:1-Halbzeitrückstand machten die Brücker eine zwischenzeitliche 2:1-Führung, die aber nicht bis zum Abpfiff anhielt. Doch insgesamt sprach Kaplick von einem gerechten 2:2-Endstand.

Vor allem, wenn er die Leistung seiner Mannschaft in der ersten Hälfte bedenkt. Ungewöhnlich nervös agierten die Brücker. Ob es an dem großen Zuschauerinteresse oder aber an der Last lag, den Verein in der bislang höchsten Klasse zu repräsentieren - darüber lässt sich nur spekulieren. Dass aber den Gastgebern fast gar nichts gelang, blieb unübersehbar.

Allerdings gerieten die Platzherren auch schon früh in Rückstand. In der 4. Minute wurde nach einem Eckball nicht entschieden genug geklärt, sodass Rene Thamm mühelos im zweiten Versuch vollenden konnte. Die Falkenseer nutzte die Verunsicherung in der FSV-Elf. Sie beherrschten das Geschehen, erarbeiteten sich zahlreiche Möglichkeiten. Die Brücker hatten es ihrem Schlussmann Erik Blaue zu verdanken, dass es bei dem einen Gegentor blieb. In zwei 1:1-Situationen sowie Fernschüssen verhinderte er einen weiteren Einschlag.

Auf der Gegenseite kamen die Brücker nur zu sporadischen Chancen. In der 14. Minute verpasste Maximilian Leetz eine Eingabe von Außen denkbar knapp und noch einer halben Stunde erging es Tim Wasserhess nicht besser. Mehr gab es vor der Pause für den Aufsteiger nicht zu verzeichnen.

Nach dem Seitenwechsel erfolgte jedoch eine gehörige Steigerung. Das lag nicht nur an der Einwechslung des Torjägers Glenn Helmchen, dem noch die Kraft für ein komplettes Spiel fehlt. Vielmehr kamen die Gastgeber nun besser in die Zweikämpfe, erhöhten das Tempo sowie ihre Passgenauigkeit. Aber zunächst mussten sie in der 48. Minute eine Schrecksekunde überstehen, als die Gäste nur den Querbalken trafen. Da wäre Blaue machtlos gewesen.

Kurz darauf wurde Wasserhess im letzten Moment geblockt, doch in der 55. Minute gab es den ersten Kreisoberligatreffer der Brücker zu bejubeln. Im Mittelfeld hatte sich Björn Riese toll mit dem Kopf den Ball erobert, leitete ihn weiter zu Leetz, der Allen Galinski auf die Reise schickte. Der zeigte Nervenstärke, schob den Ball unhaltbar am Gästetorhüter vorbei ins Netz.

Dies gab noch mehr Selbstvertrauen, nun sahen die Anhänger ihre gewohnt gut kombinierende FSV-Mannschaft. Die belohnte sich in der 70. Minute mit dem 2:1-Führungstor. Diesmal bekamen die Blau-Gelben das Leder nach einer Ecke nicht geklärt und Michael Paul traf aus acht Metern.

Nun sah es sogar nach einem Auftaktsieg für die Platzherren aus, zumal sich die Falkenseer sieben Minuten später durch eine Ampelkarte selbst dezimierten. Ihr bester Mann, der Torschütze Thamm, hatte Wasserhess mit der Hand im Gesicht herum gewischt. Glatt Rot wäre für den Schiedsrichter auch eine Option gewesen.

Die Überzahl verhalf den Brückern aber nicht mehr Ruhe in ihr Spiel zu bringen. Im Gegenteil. Nur kurz darauf schaffte es die Innenverteidigung nicht, den Ball locker ins Aus gehen zu lassen. Gästestürmer Nico Krüger erkämpfte sich den Ball und erzielte den 2:2-Ausgleich. Parität herrschte dann auch in der 84. Minute auf dem Platz. Wasserhess, der an diesem Tag viel einstecken musste, riss der Geduldsfaden, wollte nach eine Attacke nachtreten. Er traf zwar nicht, doch die Absicht war zu offensichtlich. Da der Versuch schon strafbar ist, sah er Rot.

So bleiben gemischte Gefühle nach der Ligapremiere für die Brücker zurück. Nach den zwei verschiedenen Spielhälften erscheint das Remis jedoch gerecht. Dass die FSV-Fußballer in der Kreisoberliga mithalten können, war allerdings auch zu erkennen.

Am Sonntag (27. August) geht es zu Eintracht Friesack. Dort lässt es sich bestimmt leichter aufspielen, da stehen die Gastgeber unter Erfolgsdruck und der Aufsteiger kann mit Freude in seine Außenseiterrolle schlüpfen.

Aufrufe: 022.8.2017, 15:44 Uhr
MOZ.de / Martin TersteggeAutor