"Ein Allerweltsfoul mit einer weitreichenden Tragkraft"

FuPa: Wie haben Sie die Szene in der 42. Minute erlebt?

Denny Piele: Nach einem guten Ball in die Spitze wollte ich diesen an der Grundlinie sichern. Allerdings gab es in der Zweikampfsituation einen Kontakt mit meinem Standbein, das daraufhin wegknickte. Es war eine unglückliche Situation, ein gewöhnlicher Zweikampf mit einem bitteren Ausgang. Meinem Gegenspieler mache ich hier überhaupt keinen Vorwurf, da er auch nur zum Ball gegangen ist. Es war ein Allerweltsfoul, leider mit einer weitreichenden Tragkraft.

FuPa: Was bedeutet diese schwere Verletzung für Sie und die Mannschaft?

D.P.: In meinen Augen hat die Mannschaft nach der Verletzung eine sehr gute Reaktion gezeigt und das Spiel in Dessau noch mit 2:0 entscheiden für sich können. Bei allem Respekt an die Liga, der FSV rangiert aktuell auf Rang vier und wird diesen Platz auch behaupten können. Nun müssen andere Spieler Führungsqualitäten entwickeln, aber ich bin davon überzeugt, dass wir diese Akteure auch in den eigenen Reihen haben. Wir sind so variabel aufgestellt, dass die Jungs meine Verletzung kompensieren. Für mich persönlich ein herber Rückschlag. Eine solch schwere Verletzung hatte ich bislang in meiner fußballerischen Laufbahn noch nicht. Ich habe eine Familie, die mich braucht und bin beruflich stark eingebunden. Soll heißen, dass es Einschnitte geben wird. Es heißt, nun Zähne zusammenbeißen und die nächsten Schritte sukzessive gehen. Aber ich habe absolut die nötige Unterstützung.

FuPa: Eine solche Verletzung bedeutet erst einmal mindestens ein halbes Jahr Pause. Wie sehen die nächsten Schritte aus?

D.P.: Ich gehe davon aus, dass es zehn bis zwölf Monate dauern wird, ehe das Knie wieder voll belastbar ist. Am morgigen Donnerstag steht die erste Operation an und dann wird man diese bewerten lassen. In den folgenden sechs bis acht Wochen heißt es, sich zu konsolidieren, bevor ein weiterer Eingriff erfolgt. In Absprache mit der Familie und dem Arbeitgeber muss man dann weitere Schritte bereden.

FuPa: Gibt es zu diesem frühen Zeitpunkt schon eine Tendenz, wie es bei Ihnen nun über die Saison hinaus weitergeht?

D.P: Es gibt eine Tendenz, die mich auch in den letzten Tagen bestärkt hat, vor allem, wie sich der FSV in Person von Andreas Ibe gekümmert hat. Es wäre respektlos und keineswegs loyal, den Verein zu verlassen. Ich rechne mit einem Jahr Abstinenz vom Fußball, daher wäre es auch müßig, über einen Wechsel nachzudenken. Wir werden in Ruhe nach der ersten Operation mit den verantwortlichen des Vereins darüber reden, welchen Weg sie gehen wollen. Ich denke, dass meine Person da auch eher sekundär ist, da es weitaus wichtigere Baustellen gibt.

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