2024-04-30T13:48:59.170Z

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Aufstieg trotz Niederlage

RELEGATION: +++ FSV Bad Orb steigt in die Gruppenliga auf +++ Belohnung für konstante Leistung +++ Trainer Dauth: „Im Endeffekt ist der Aufstieg verdient! +++

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Sie haben es gepackt - und das, obwohl das Spiel beim 1.FC Langen verloren ging! Wie das ging? Der Spielbericht inklusive vieler Emotionen und aller Erklärungen hier bei uns.
1. FC Langen vs. FSV Bad Orb 3:2

Bad Orb startete vor knapp 500 Zuschauern im 4-2-3-1 System. Langen agierte in einem 4-2-2-2 mit sehr offensiv ausgerichteten Außenbahnspielern. Die ersten Minuten waren ein erstes Abtasten und Respekt verschaffen beider Mannschaften mit mehr Ballbesitz für Langen. Diese suchten das Eröffnungsspiel über das zentrale Mittelfeld, um dann über die schnellen Außenspieler zum Erfolg zu kommen. Bad Orb fokussierte sich in den ersten Minuten darauf, Sicherheit in das eigene Spiel zu bekommen und ein paar Nadelstiche vorne zu setzen.

Die von Anfang bis Ende durchweg fair geführten Zweikämpfe wurden ebenfalls von der ersten Minute an nicht gescheut und angenommen. In der Anfangsviertelstunde dann ein Schock für Bad Orbs Trainer Helmut Dauth. Nachdem ein langer Ball auf der rechten Außenbahnspieler gespielt wurde, einmal aufsetzte und Marvin Begemann und Mike Stoytchev zum Kopfball hochgingen, knallten beide mit den Köpfen zusammen. Begemann blieb eine Zeit liegen, musste von seinen Mitspielern "geweckt" werden, bevor er minutenlang behandelt werden musste, jedoch wieder zurück auf den Platz zurückkehren konnte.

Das Spiel wurde nun intensiver mit einigen ersten Torchancen. Die erste Torannäherung gelang Langen durch einen zentralen Schuss 20 Meter vor dem Tor von Bad Orbs Torwart Jonas Rübel, der sein letztes Spiel im Kasten des FSV absolvieren sollte. Der Schuss verfehlte aber um einen guten Meter sein Ziel. Danach wurde Langen offensiv zwingender. Ein gut vorgetragener Angriff über die linke Seite führte zu einer Flanke, die unzureichend in den Rückraum geklärt wurde, wo Outhman Bouras aus 11 Metern frei zum Schuss kommen konnte. Jonas Rübel tauchte in seine linke untere Ecke ab und konnte den Ball bravourös parieren.

Bad Orb dagegen kam immer wieder über feine Spielzüge durch die dicht massierten Abwehrreihen der Langener. So auch in der 35. Minute, als Bad Orb seine beste Chance der ersten Halbzeit verzeichnen konnte. Über mehrere Stationen, von der Abwehr durch das Mittelfeld kam der Ball auf die linke Seite zu Georg Tjart, der mit einer flachen Hereingabe Vincenzo Montaldo fand. Dieser grätschte in den Ball, setzte das Spielgerät aber einen halben Meter neben den langen Pfosten.

Dann pfiff der Schiedsrichter zur Halbzeit.

Der FSV erwischte den besseren Start in die zweite Hälfte. Nach einer Ecke von Kevin Koch war es Tobias Döppenschmitt, der sich durchsetzen konnte und den Ball an die Unterkante der Latte köpfte. Nico Dauth agierte am schnellsten und drückte den freien Ball aus wenigen Metern über die Linie. Dem grenzenlosen Jubel der Mannschaft und Mitgereisten, zu dem auch einige Spieler aus der KOL Gelnhausen gehörten, folgte eine 15-minütige Druckphase der Langner. Bad Orb verlagerte sich erstmal in die eigene Hälfte, was von Minute zu Minute die Feldüberlegenheit der Rot-Weiß gekleideten widerspiegelte.

Helmut Dauth brachte dann Almir Muminovic, der wie Torwart Jonas Rübel sein letztes Spiel für Bad Orb machte, für Kevin Koch und Christopher Röder für Georg Tjart. In der 72. Minute zahlte sich die Druckphase für Langen aus. Der eingewechselte Frank Cholewa von Langen entwischte Begemann auf dem falschen Fuß, der konnte ihn nur noch per Foul stoppen. Der erste Assistent war der Meinung, das Foulspiel wäre außerhalb gewesen, doch der insgesamt sehr sicher auftretende Schiedsrichter Jan Lübberstedt entschied auf Strafstoß. Florian Beckmann nahm sich der Sache an und wollte in die linke untere Ecke von Schützen verwandeln, der starke Torwart Jonas Rübel ahnte dies aber, tauchte ab und konnte den Strafstoß parieren. Doch anstatt den Ball ins Seitenaus zu schießen, trat ein Orber Abwehrspieler am Ball vorbei, Moritz Werner schoss aus 11 Metern einfach ab, der Ball wurde abgefälscht und Jonas Rübel war doch geschlagen. Wer dachte, dass Langen jetzt wieder etwas zurückschalten würde, sah sich getäuscht. Direkt nach dem Anstoß verlor Tim Wittig den Ball, Langen bekam einen Freistoß in guter Position. Bad Orb klärte zwar den ersten Ball, konnte den zweiten aber nicht verhindern. Die Flanke kam auf den zweiten Pfosten, an dem sich Kapitän Thorsten Feldscher von Langen abgesetzt hatte, den Ball mit vollem Risiko nahm und belohnt wurde - der Ball rauschte unhaltbar in den linken oberen Winkel. Keine Chance für Jonas Rübel - ein absolutes Traumtor. Bad Orb wirkte geknickt, gab sich aber noch nicht auf. Helmut Dauth ersetze Erwin Hoffmann durch Dario Polizzi, aus dem 4-2-3-1 wurde ein sehr offensives 3-5-2 und Helmut Dauth sollte mit seiner Mannschaft dafür belohnt werden.

Langen schaltete nach dem Führungstreffer einen Gang zurück, ließ Bad Orb wiederkommen. Ein Freistoß aus dem linken Halbfeld von Lars Wieczorkowski kam scharf in den Strafraum wo Alexander Hochheim am höchsten stieg und den Ball in den rechten Winkel köpfte. Ein Tor des Willens.

Das Spiel wog nun hin und her. Chancen auf beiden Seiten. Man merkte beiden Mannschaften die bis hierhin 90 intensiven Minuten an. Montaldo scheiterte an einen schwierig zu nehmenden Kopfball, Langen kam durch zwei knappe Schüsse über das Tor zu gefährlichen Abschlüssen. Als Jan Lübberstedt die drei-minütige Nachspielzeit anzeigte, rollte der spielentscheidende Konter der Langener in die Bad Orber Hälfte.

Das Spielgerät wurde von Beckmann in den Strafraum getragen aber wurde innerhalb des Strafraums gut zugestellt. Aus dem Hintergrund kam Cholewa an, stand völlig frei und schob den Ball in die rechte untere Ecke. Dieses Mal grenzenloser Jubel auf der Seite des 1. FC Langen mit seinen mitgereisten Fans.

Bad Orb warf nochmals alles nach vorne, Zählbares sprang jedoch nicht mehr raus. Langen sicherte sich nach einem klasse Spiel den sicheren Relegationsplatz. Die Bad Orber Spieler lagen teilweise auf dem Boden, manche starrten leer über den Sportplatz.

Während die Langener noch feierten, gab der Sprechewart der Hochstädter die Auskunft, dass durch den 2:1 Erfolg des Rot-Weiß Frankfurt gegen die SG Unter-Absteinach, die Bad Orber ebenfalls aufgestiegen sind. Nun gab es kein Halten mehr. Spieler beider Mannschaften beglückwünschten sich, feierten zusammen, bildeten einen großen Kreis und schmetterten einen Gesang nach dem anderen.

Ein würdiger Abschluss eines tollen Fußballnachmittags!

Bad Orbs Erfolgstrainer Helmut Dauth, der sein letztes Spiel von der Trainerbank aus begleitete, sieht den Erfolg seiner Mannschaft als Belohnung für die Leistungen in den letzten drei Spielen: „Es war nicht so eingeplant, wie es gekommen ist, und jetzt sind wir in die Gruppenliga aufgestiegen. Das Spiel war ein würdiges Spiel mit viel Tempo, Härte und Taktik. Wir haben uns so teuer wie möglich verkauft und am Ende war Langen dann doch das eine Tor besser. Als wir dann erfahren haben, dass wir aufgrund des Ergebnisses von RW Frankfurt aufgestiegen sind, haben dann alle gefeiert. Für die nächste Runde bleibt es spannend, denn wir haben nicht die finanziellen Mittel, um uns mit Krachern zu verstärken. Für die Jungs wird das nächste Jahr ein lehrreiches Jahr, mit einem neuen Trainer und vielen starken Gegnern. Ich bin stolz auf die Mannschaft und freue mich für die Jungs!“

Bad Orbs Marvin Begemann zieht das Fazit des Tages: „Einerseits sind wir enttäuscht, die Runde nicht mit einem Sieg beendet zu haben, allerdings sind wir trotzdem aufgestiegen - das ist der Hauptpunkt! Es war heute ein unglaublich schwieriges Spiel gegen einen wirklich guten Gegner. Trotz der Niederlage können wir stolz sein, dass wir es so weit gebracht haben. In dem Spiel hat man gemerkt, dass uns noch ein wenig die Cleverness fehlt und die Intelligenz, zu erkennen, wann was gemacht werden muss. Wir werden in dem nächsten Jahr in der Gruppenliga aber einiges mitnehmen, worauf wir uns alle riesig freuen können und es genießen werden. Nicht zu vergessen sind Ralf Krieger, der uns damals in der A-Liga übernommen hat und uns auf den 3.Platz in der ersten KOL Saison gebracht hat und Helmut Dauth, der kurzfristig das Amt übernommen hat und alles Mögliche in dieser kurzen Zeit aus unserer Mannschaft rausgeholt hat.“

Aufrufe: 011.6.2017, 13:00 Uhr
Felix SchellAutor