2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Foto: Jürgen C. Braun
Foto: Jürgen C. Braun

Die neue Macht von der Grenze

Bezirksliga West: Der Aufsteiger SG Arzfeld sichert sich ein hart erkämpftes 3:2 gegen die SG Schneifel Stadtkyll.

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Das war nichts für schwache Nerven: Nach einer turbulenten und heiß umkämpften Begegnung mit vielen verbissen geführten Zweikämpfen fiel die Entscheidung im Eifelderby zwischen dem Aufsteiger SG Arzfeld/Daleiden/Dasburg/Dahnen und dem Vizemeister SG Schneifel/Stadtkyll erst unmittelbar vor dem Schlusspfiff. Ein satter Schuss des eingewechselten Florian Arens (89.) aus extrem spitzem Winkel im Anschluss an einen Eckball bescherte dem Aufsteiger den siebten Punkt im dritten Heimspiel.

In der Westeifel entsteht offenbar, getragen auch von viel Begeisterung, eine neue Fußballmacht in der Bezirksliga. Bisher gelang nur Wallenborn beim 0:0 ein Griff in die Punktekiste am Dreiländereck Deutschland/Luxemburg/Belgien. Die SG Schneifel dagegen verbleibt trotz einer ansprechenden Leistung in den Niederungen der Tabelle.


"Wissen, wo wir herkommen"


„Wir haben einen richtig guten Lauf in den ersten fünf Saisonspielen. Das verleiht uns viel Selbstvertrauen. Aber wir wissen, wo wir herkommen. Die Punkte, die wir bisher haben, sind ein Polster im Kampf um den Klassenerhalt“, skizziert Arzfelds Spielertrainer Andreas Theis die Erfolgsbilanz seiner Mannschaft.
Der Spielertrainer war es, der sein Team in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit aus kurzer Distanz in Führung gebracht hatte. „Da waren wir einen Moment lang unaufmerksam bei der Zuordnung. Wir wussten, dass der Gegner bei Standards sehr stark ist, darauf hatte ich die Mannschaft eingestellt“, sah Gäste-Coach Jörg Stölben im späten Gegentreffer nach knapp 46 Minuten einen der Gründe für die Niederlage. Nach einem Abnutzungskampf mit vielen Mittelfeld-Szenen hatten sich die 300 Zuschauer und auch der Großteil der Akteure schon auf torlose erste 45 Minuten eingestellt.


Partie nimmt Fahrt auf


Nach dem Wiederanpfiff des Unparteiischen Thomas Gressnich (Gusterath) nahm die Partie in vielerlei Hinsicht Fahrt auf. Die Duelle wurden intensiver geführt, Torraum-Szenen häuften sich. Die Folge davon war eine spannungsgeladene, temporeiche und höchst ansprechende Bezirksliga-Begegnung. Jan Piddes Ausgleich (50.) aus spitzem Winkel beantworteten die Gastgeber mit dem erneuten Führungstreffer durch den pfeilschnellen Joschka Trenz (53.). Die West-Eifel-SG, die schon früh den verletzten Verteidiger Andreas Munkler durch Marius Lempges ersetzen musste (18.), verlegte sich nach und nach aufs Kontern.
Das war auch eine Folge der zunehmenden Mittelfeld-Hoheit der Gäste (Coach Jörg Stölben: „Die Mannschaft hat alles gegeben, ich kann niemandem einen Vorwurf machen“). Als nach dem erneuten Ausgleich durch Thomas Lambertz‘ platzierten Fernschuss (77.) alles auf eine Punkteteilung hindeutete, sorgte Arens aus kurzer Entfernung für den fulminanten Schlussakkord.
Trotz aller Freude über den erneuten Sieg trat Trainer Theis auf die Euphorie-Bremse: „Jeder Spieltag ist eine neue Herausforderung für uns.“
Stölben muss derzeit damit klarkommen, „dass wir nach dem Verlust von sechs Stammspielern noch nicht stabil genug über 90 Minuten sind. Kleinigkeiten entscheiden oft die Partie gegen uns“.


Arzfelds Spielertrainer Andreas Theis:



Statistik:


SG Arzfeld: Florian Moos – Lukas Lichter, Andrea Munkler, (18. Marius Lempges), Bastian Propson, Julian Propson, Joschka Trenz, Andreas Theis, Patrick Müller, Jan Mayers, Marc Wollwert, (59. Florian Arens), Christian Nettesheim (75. Karsten Klein)
SG Schneifel: Denis Koziol – Samuel Szillat – Mario Klein, Patrick Phlepsen, (78. Sen Pohl), Michael Mies, Jan Pidde, Marco Backes, (76. Jonas Weberskirch), Michael Kreutz, Andreas Nellessen, Jan Merkes, Thomas Lambertz
Tore: 1:1 Theis (45. +1), 1:1 (50.) Pidde, 2:1 (53.), Trenz, 2:2 (76.) Lambertz, 2:2 (89.) Arens
Schiedsrichter: Thomas Gressnich (Gusterath)
Zuschauer: 300

Aufrufe: 011.9.2017, 08:46 Uhr
Jürgen C. Braun Autor