2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Kampf gegen den Abstieg: Der Altdorfer  Dennis Herdrich  (links) im Spiel gegen den Lahrer FV. | Foto: Bettina Schaller
Kampf gegen den Abstieg: Der Altdorfer Dennis Herdrich (links) im Spiel gegen den Lahrer FV. | Foto: Bettina Schaller

Oswald: "Es wird das schwierigste Jahr"

Der FSV Altdorf lebt mit bescheidenen Möglichkeiten und stemmt sich jedes Jahr gegen den Abstieg

Der Kampf gegen den Abstieg ist Alltag beim FSV Altdorf. Ein Drittel der Saison ist gespielt, der FSV steht mit neun Punkten aus zehn Spielen auf dem 14. Platz – bei realistischer Betrachtung keine Überraschung. Spielertrainer Christoph Oswald sagt: „Es wird manchmal als Selbstverständlichkeit angesehen, dass wir in dieser Liga spielen. Doch für einen kleinen Verein wie den FSV ist das nicht selbstverständlich.“
Vor vier Jahren stieg der FSV in die Landesliga auf. So mancher Fußballfan sagte damals: „Mensch, wärt ihr lieber in der Bezirksklasse unter den ersten Fünf geblieben.“ Seither stemmen sich die Altdorfer immer wieder aufs Neue gegen den Abstieg – bisher erfolgreich. Gehört der FSV nach seinen Möglichkeiten grundsätzlich ins untere Tabellendrittel? Oswald bejaht diese Frage: „Wir gehen in jede Landesligasaison mit dem Ziel, uns so gut wie möglich zu verkaufen und die Klasse zu erhalten. Das wird in Altdorf immer so bleiben. Wir haben Anfang der Runde schon gewusst, wo wir stehen.“

Der aus Altdorf stammende Oswald kam vor sechs Jahren vom Bahlinger SC, wo er drei Jahre gekickt hatte, zurück in die alte Heimat. Sein Blick war jedoch nicht von Nostalgie umflort, sondern an den realen Möglichkeiten orientiert. Dass er mit dem FSV seit dem Aufstieg am Ende jeder Saison immer auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stand, muss als Erfolg betrachtet werden.

Zudem hat sich die Liga verändert: „Es gibt jetzt nicht mehr viele Mannschaften, die hinter uns einzuordnen sind“, räumt er ein. Nachdem die beiden Aufsteiger FV RW Elchesheim und Spvgg. Lahr derzeit oben mitspielten, und sich alle anderen Mannschaften verstärkt hätten, werde es schwer für den FSV. „So wie es sich jetzt abzeichnet, wird es das schwierigste Jahr werden.“

Die Kunst ist, mit den bescheidenen Bedingungen in Altdorf ein Team mit Perspektive aufzubauen. Der einzige Zugang vor der Saison war Christian Zimny vom SV Ettenheimweiler aus der Kreisliga B. „Bei uns verdient niemand etwas. Als wir in Achern gewonnen haben, haben bei uns fünf Spieler gekickt, die in der vorherigen Saison noch in der Kreisliga B waren, zum Beispiel in der eigenen Reserve.“ Oswald hat in den letzten Jahren die Mannschaft schrittweise verjüngt. Er ist mit 33 Jahren mit Abstand der Älteste, danach folgt Nino Mirabile mit 27 Jahren, Florian Karl und Felix Pietrock werden 25.

Oswald denkt mittel- bis langfristig: „Ob wir ein oder zwei Jahre länger in der Landesliga spielen, ist eigentlich nicht das entscheidende Thema, wichtiger ist eher, dass wir für die nächsten sieben bis acht Jahre eine vernünftige Mannschaft aufbauen.“ Aus seiner Sicht macht es keinen Sinn, jetzt mit großem Aufwand und hohem Risiko Spieler zu kaufen, die weg sind, wenn es nicht mehr läuft. Ein Problem ist auch, dass aus dem eigenen Nachwuchsfundus nur selten Spieler nachdrängen. Angesichts dessen ist Oswald mit der aktuellen Entwicklung durchaus zufrieden.

„Bisher haben wir unsere Hausaufgaben gemacht.“ Christoph Oswald

„Bisher haben wir unsere Hausaufgaben gemacht. Wir haben in Oberkirch einen Punkt geholt, haben gegen Rastatt und Achern gewonnen. Wir haben auch gesehen, dass wir in jedem Spiel auf Augenhöhe sind, manchmal sind es Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen“, so der Spielertrainer. Kameradschaft, Teamgeist und Wille sind die Qualitäten, mit denen der FSV spielerische Unterlegenheit ausgleichen kann.

Oswald selbst setzt sich auf unterschiedlichen Positionen ein, mal zentral in der Defensive, oder auch mal im Sturm: „Ich spiele da, wo es am besten passt“. Dass der Stammspieler Felix Pietrock zum Studium nach Köln gegangen ist und bis zum Winter ausfällt, ist ein Problem für den FSV. „Solche Leute können wir schlecht ersetzen“, sagt sein Trainer.

Mit dem TuS Oppenau, dem FV Schutterwald und dem 1. SV Mörsch haben die Altdorfer jetzt drei schwere Gegner vor der Brust. Der Abstiegskampf in Altdorf geht weiter, immer weiter.
Kompakt: Felix Pietrock fehlt, die Mitwirkung von Thorsten Stückle (Zehenbruch) und Kevin Kremer (Knieprobleme) ist fraglich.
Aufrufe: 016.10.2014, 22:00 Uhr
Uwe Schwerer (BZ)Autor