2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview
Tim und Tobias Göth vom FSV Luckenwalde wollen nach ihren Verletzungen schnellstmöglich zurück auf den Platz.
Tim und Tobias Göth vom FSV Luckenwalde wollen nach ihren Verletzungen schnellstmöglich zurück auf den Platz. – Foto: Vereine

"Auf dem Platz können wir uns auch gut ergänzen"

Tim und Tobias Göth stehen beim FSV Luckenwalde unter Vertrag und wollen möglichst in die Regionalliga.

Ein Interview von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/ - regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Tim und Tobias Göth.

Tobias, Tim. Schön, dass ich euch beide erreiche. Sechs Wochen ruht der Ball nun schon. An eine baldige Rückkehr ist noch nicht zu denken. Wie vertreibt ihr euch die Zeit, wie haltet ihr euch fit und welche Maßnahmen geben euch Hoffnungen, bald wieder gegen den Ball treten zu können?
Tobias: Vorrangig überwiegt derzeit leider die Langeweile. Außer sportlichen Aktivitäten, wie laufen gehen und Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht, gehen wir unserem gemeinsamen Hobby Techno-Musik nach.
Tim: Natürlich würden wir uns freuen, wenn wir bald endlich wieder mit der Mannschaft auf den Rasen dürfen. Die sozialen Kontakte und der Wettbewerb fehlen sehr.

Haltet ihr euch individuell fit oder gibt es einen angestimmten Plan vom Trainer?
Tim: Es gibt einen Trainingsplan vom Trainer. Daran kann man sich gut orientieren. Dazu ist jeder Spieler bei uns sehr gut ausgebildet und weiß, was es braucht, um sich fit zu halten. Natürlich kann auch ein 45 Minuten Lauf keine fußballspezifische Ausdauer ausbilden, jedoch erhält man sich damit die Grundlage, auf der man dann schnell wiederaufbauen kann.

Noch immer wird spekuliert, ob die Saison fortgesetzt wird. Was haltet ihr davon?
Tobias: Ich halte sehr viel davon, dass die Saison schnellstmöglich fortgesetzt wird. Wirtschaftlich ist das für die Vereine nicht nur im Profifußball sondern auch bei den Amateuren sehr wichtig. Klar geht es aber nicht nur um die Wirtschaft, sondern in erster Linie um die Gesundheit. Deshalb bin ich auch erstmal für Geisterspiele, sodass Risikogruppen unter den Zuschauern geschützt werden. Außerdem hoffe ich auch für den Kinder- und Jugendfußball eine baldige Fortsetzung, sodass den Kindern und Jugendlichen der natürliche Drang nach Bewegung wieder ermöglicht wird.
Tim: Wenn ich mir die aktuellen Zahlen anschaue, stellt sich mir die Frage, warum es überhaupt noch irgendwelche Einschränkungen in allen Teilen der Gesellschaft gibt.

Okay, ich merke: ihr seid heiß auf Fußball. Wenn der Ball in den oberen Ligen wieder rollt, dann aber auch nur wegen dem ausgearbeiteten Konzept und den ständigen Corona-Tests. In der Oberliga nicht umzusetzen. Würdet ihr das "Risiko" einer Ansteckung dann eingehen oder wie wäre das zu handhaben?
Tobias: Klar bin ich heiß auf Fußball. Aufgrund meiner Verletzung habe ich seit Dezember kein Spiel mehr gemacht. Wie eine Fortsetzung der Amateurligen genau aussehen könnte, habe ich nicht zu entscheiden, sondern die Verbände. Schön wäre aber, wenn es eine einheitliche Lösung geben würde und nicht jeder Verband sein eigenes Ding macht.
Tim: Wenn man es so will, war man schon vor Corona ständig dem Risiko ausgesetzt, sich mit Virusinfektionen anzustecken. Insofern sehe ich keinen Grund, warum man nun plötzlich Angst davor haben soll.

Sportlich geht es für euch auch um nicht viel weniger als den Aufstieg in die Regionalliga. Hättet ihr es sportlich geschafft, am Ende den ersten Rang zu belegen?

Tim: Ich wüsste nicht, wer uns hätte aufhalten sollen. Wir haben einen breiten Kader mit sehr viel individueller Qualität, sodass wir auch Verletzungen und Ausfälle immer gut kompensieren können. Ich bin mir sicher, dass wir im nächsten Jahr die Regionalliga aufmischen werden, sofern der Corona-Wahnsinn bald ein Ende hat.
Tobias: Ich bin auch fest davon überzeugt, dass wir den Aufstieg geschafft hätten. Nach der sehr guten Hinrunde sind wir auch gut in die Rückrunde gestartet. Neben der spielerischen Qualität verfügt dieser Kader aber auch über einen enormen Zusammenhalt. Das macht uns stark.

Nachdem es in der vergangenen Saison nicht geklappt hat, wart ihr da umso mehr motiviert, war das einzige Ziel der Aufstieg?
Tobias: Wenn man in der Vorsaison so knapp scheitert ist es logisch, dass man es in der nächsten Saison wieder versuchen will, zumal der Kader ja nochmal verstärkt wurde. Doch nicht nur in der Liga, sondern auch im Pokal wollten wir so weit wie möglich kommen.
Tim: Dem habe ich nichts hinzuzufügen.

Ist die Regionalliga auch die Liga, die ihr euch zutraut? Oder wäre sogar noch mehr drin?
Tobias: Grundsätzlich würde ich mir die Liga zutrauen. Bevor ich aber darüber spreche, will ich aber nach meinem Verletzungspech in dieser Saison erstmal wieder Spielpraxis sammeln und in eine gute körperliche Verfassung kommen. Das ist mein primäres Ziel.
Tim: Das ist bei mir ähnlich. In der Vorrunde dieser Saison hatte ich auch immer wieder mit Verletzungen zu tun. Nun komme ich frisch aus einem Muskelbündelriss und muss erstmal zu meiner Fitness und Form zurückfinden. Regionalliga traue ich mir definitiv zu.

Werdet ihr beide definitiv, auch über die Saison hinaus, in Luckenwalde bleiben?
Tobias: Ich fühle mich in dem Verein und in dieser Mannschaft sehr wohl und möchte auch in der nächsten Saison in Luckenwalde spielen.
Tim: Luckenwalde ist ein toller Verein und ich fühle mich sehr wohl in der Mannschaft. Ich möchte auch nächste Saison für den Verein spielen. Außerdem kann ich von der Erfahrung und dem Wissen, was manche Spieler von uns mitbringen, noch sehr viel lernen.

Tim, du bist schon ein halbes Jahr vor deinem Bruder zum FSV gewechselt. Wie entstand der Kontakt und wie konnte der Verein dich von einem Wechsel überzeugen?
Tim: Dass der FSV eine tolle Adresse ist, habe ich schon nach meiner Zeit bei Union Berlin von meinen damaligen Trainern nahegelegt bekommen. Nach meiner langen Verletzung in der A-Jugend wollte ich im Herrenbereich aber erstmal wieder Spielpraxis sammeln und mich auf mein Abitur konzentrieren und bin daher in die Berlin-Liga zu Blau-Weiß 90 gegangen. Über den damaligen Trainer Sven Thoß kam dann im Sommer 2018 der Kontakt mit dem FSV zustande. Der Verein überzeugt natürlich mit einer hervorragenden Infrastruktur und einem super Team. Ich bin froh, dass ich damals den Schritt gegangen bin.

Und dann konnte er dich, Tobias, auch von einem Wechsel überzeugen?
Tobias: Natürlich hat er einiges erzählt. Aber auch die Verantwortlichen haben mich überzeugt. Wie Tim schon sagte, verfügt der Verein über eine herausragende Infrastruktur und einem familiären Team. Außerdem bin ich den Schritt auch aus beruflichen Gründen gegangen. Da ich beim 1. FC Union Berlin arbeite und der FSV Luckenwalde einer unserer Kooperationspartner ist, kann ich nun die Tätigkeit bei Union, die Tätigkeit als Jugendtrainer und die Tätigkeit als Spieler in Luckenwalde optimal unter einen Hut bringen.

Ihr habt beide bei Union Berlin, Blau-Weiß 90 und nun beim FSV gespielt. Häufig in einem Team. Wie ist es mit dem eigenen Bruder in einem Team? Hält man zusammen oder gibt es häufig einen Konkurrenzgedanken?
Tobias: Tim ist etwas schneller als ich. Wenn er im Training an mir vorbeigeht muss es manchmal knallen. Spaß beiseite. Wir halten zusammen und jeder gönnt dem anderen den Erfolg. Wir spielen gerne zusammen und auf dem Platz können wir uns auch gut ergänzen, weil wir voneinander wissen wie wir spielen.
Tim: *lacht* Ja, da hat er recht. Ich mag es, mit Tobi zusammen zu spielen. Wir vertreten beide die gleiche Philosophie - aggressiver Powerfußball. Wir haben sehr unterschiedliche Stärken, weshalb es zwischen uns wenig Konkurrenzgedanken gibt.


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Aufrufe: 012.5.2020, 13:45 Uhr
Marcel PetersAutor