2024-04-25T14:35:39.956Z

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FSV-Stürmer Marian Asch (rechts, im Duell mit dem Ulmer Olcay Kücük): ?In der Oberliga kann ich noch gut mithalten?  Foto (Archiv): Eibner
FSV-Stürmer Marian Asch (rechts, im Duell mit dem Ulmer Olcay Kücük): ?In der Oberliga kann ich noch gut mithalten? Foto (Archiv): Eibner

Der große Traum vom DFB-Pokal

Der Gültsteiner Marian Asch steht heute mit dem FSV 08 Bissingen im Finale des WFV-Pokals

Am heutigen Samstag bereits um 12.30 Uhr wird im Gazi-Stadion in Degerloch das WFV-Pokalfinale angepfiffen. Es stehen sich die beiden Oberligisten FSV 08 Bissingen und der FV Ravensburg gegenüber. Aus dem hiesigen Bezirk Böblingen/Calw ist längst kein Vertreter mehr dabei. Dennoch ist Gäu-Beteiligung angesagt, denn bei den Bissingern geht der Gültsteiner Marian Asch auf Torejagd.

Der aus dem Herrenberger Teilort stammende Asch wurde in der Jugend beim TV Gültstein, dem VfL Herrenberg und dem VfL Nagold ausgebildet. Er hat es heute zum Teil selber in der Hand oder besser gesagt auf dem Fuß, sich einen seiner großen Träume zu erfüllen. Denn der Gewinner des heutigen WFV-Pokalendspiels ist automatisch für die erste Runde des DFB-Pokals qualifiziert.

"Das Spiel des Jahres"

„Es ist für uns das Spiel des Jahres und eine ganz besondere Situation. Wir wollen den Pokal gewinnen. Das ist Ansporn genug. Aber natürlich hat jeder im Kopf, dass wir als Sieger im DFB-Pokal vertreten wären“, redet Marian Asch nicht lange um den heißen Brei rum. Er geht davon aus, im Sturmzentrum des FSV 08 Bissingen von Beginn an aufzulaufen. „Wenn nichts Verrücktes passiert, bin ich von Anfang dabei“, ist Asch überzeugt. Seine persönliche Vorbereitung vor dem Spiel wird ablaufen wie immer. Die Mannschaft hat keine zusätzlichen Trainingseinheiten oder Ähnliches organisiert. „Wir müssen einfach unsere Routine aufrechterhalten. Wir haben eine tolle Saison gespielt und haben versucht unseren Rhythmus beizubehalten“, so Asch, der mit den Bissingern als Aufsteiger einen hervorragenden dritten Platz in der Abschlusstabelle der Oberliga Baden-Württemberg erreicht hat.

Der Gültsteiner wechselte im Sommer 2014 vom Oberligisten SGV Freiberg zum damaligen Verbandsligisten FSV 08 Bissingen und schreibt mit dem Club seither eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. In seiner ersten Saison war Asch mit seinen Toren maßgeblich am Aufstieg der Bissinger beteiligt und auch in der abgelaufenen Saison war er mit zwölf Treffern in 24 Spielen ein wichtiger Leistungsträger des FSV. „Für den Verein ist der dritte Platz natürlich eine tolle Sache. Wir haben eine super ausgeglichene Mannschaft mit vielen Spielern, die schon höherklassig gespielt haben und einigen verheißungsvollen Talenten. Die Mischung passt einfach“, schwärmt Asch von seinen Mitspielern.

Live in der ARD ist nochmal "eine Steigerung"

Der 28-Jährige betont zwar mehrfach, dass das Endspiel für ihn und den ganzen Verein was Besonderes ist, aber „es wird schon keiner überdrehen. Wir versuchen einfach, uns ganz normal vorzubereiten“, so Asch. Auch die Tatsache, dass die ARD das Spiel im Rahmen des sogenannten „Finaltags der Amateure“ als Konferenz live überträgt, versucht Asch auszublenden. „Auch in der Oberliga werden ja viele Spiele schon mitgeschnitten aber live in der ARD zu kommen, ist dann natürlich noch mal eine Steigerung“, freut sich Asch.
Der FSV-Stürmer gibt sich gelassen. Immerhin hat er für die Bissinger und seinen alten Verein, die SGV Freiberg, schon weit über 100 Spiele in Baden-Württembergs höchster Liga bestritten. Doch für Asch ist es die erste Finalteilnahme im WFV-Pokal und auch im Gazi-Stadion, dem Heimstadion der Stuttgarter Kickers, spielt er zum ersten Mal. Auf die Atmosphäre im Stadion freut sich Marian Asch ganz besonders. „Es ist Finale. Man spürt diese Anspannung und jeder freut sich. Ich denke, von uns werden einige Zuschauer kommen“, hofft Asch auf zahlreiche Unterstützung. Den 2:1-Halbfinalsieg gegen die Stuttgarter Kickers verfolgten 2200 Zuschauer auf dem Bissinger Sportgelände am Bruchwald. Beim Spiel gegen die Kickers übernahm Asch Verantwortung und glich per Elfmeter zum 1:1 aus, ehe Simon Lukas Lindner, Bruder des Darmsheimer Trainers Tobias Lindner, die Bissinger ins Finale schoss. Auf dem Weg ins Finale räumte der FSV unter anderem auch die beiden Kreisvertreter VfL Nagold (2:1) und SV Böblingen (2:0) aus dem Weg.

Vertrag um ein Jahr verlängert

Die Ergebnisse des hiesigen Fußballbezirks verfolgt Asch über das Internet. Vor allem seine ehemaligen Mannschaften verfolgt er noch etwas genauer. Zum VfL Nagold hat er noch einen besonderen Bezug, was aber hauptsächlich daran liegt, „dass mein Bruder Valentin ja noch dort kickt“. Asch hat erst vor kurzem seinen Vertrag in Bissingen um ein Jahr verlängert und spielt auch in der kommenden Saison dort in Oberliga. Ambitionen in eine höhere Liga zu wechseln, hat Asch mittlerweile nicht mehr: „In der Oberliga kann ich noch gut mithalten, aber in der Regionalliga wird der Aufwand dann doch noch mal um einiges größer“, so Asch. In der neuen Saison wollen die Bissinger den Klassenerhalt wieder so schnell wie möglich unter Dach und Fach bringen. „Von außen kommen zwar manchmal Tendenzen in Richtung Aufstieg. Aber alle im Verein wissen, dass es schwer wird, die abgelaufene Saison zu bestätigen“, drückt Asch auf die Bremse. Persönlich ist Asch gerade auf der Zielgeraden seines Technologiemanagement-Studiums an der Universität Stuttgart. Gerade deswegen muss Asch erst schauen, inwiefern sich seine berufliche Zukunft und der Fußball vereinbaren lassen. Für die Zeit vom 19. bis 22. August hat er sich nichts vorgenommen, denn da wird die erste Runde des DFB-Pokal ausgespielt.

Anpfiff um 12.30 Uhr

Das Pokalfinale zwischen dem FSV 08 Bissingen und dem FV Ravensburg wird um 12.30 Uhr angepfiffen und zusammen mit fünf anderen Länderpokalfinals in der ARD übertragen. Insgesamt gibt es 17 Partien, die in drei Blöcken bis 19 Uhr übertragen werden. Ein Großteil der Spiele wird zudem per Live-Stream auf der Sportschau-Internet-Seite übertragen.

Aufrufe: 028.5.2016, 08:26 Uhr
Phil Hafemann, GäuboteAutor