2024-04-16T09:15:35.043Z

Spielbericht
– Foto: © Achim Freund

Oberligist hat noch viel Luft nach oben

Am Ende fiel das Resultat doch noch „standesgemäß“ aus.

Aber das 4:1, das erst in den letzten 20 Minuten zustande kam, täuscht nicht darüber hinweg, dass die Einheit mit Blick auf das erste Punktspiel in der Oberligasaison 2020/21 am kommenden Samstag um 14 Uhr gegen den FC Rot-Weiß Erfurt nach den Worten von Holger Jähnisch noch viel Luft nach oben hat.

BERICHT vom FC Einheit Rudolstadt


Der zwei Klassen unter den Rudolstädtern spielende FSV 06 Ohratal, Spitzenreiter der Landesklasse, Staffel 3, begann couragiert und kam schon mit dem ersten Angriff zur Führung. Nach einem Ballverlust auf der linken Abwehrseite nutzte Thomas Schönau seine Freiheit, marschierte durch und servierte seinem Teamkollegen Steven Reinhold die Kugel. Der hatte freistehend aus sechs Metern wenig Mühe, sie im linken Eck zu versenken (7.).

Der Rückstand war für die Gastgeber allerdings kein Muntermacher. Irgendwie agierte der Oberligist phlegmatisch und so, als ob die Handbremse angezogen war. Das lag natürlich auch an den tropischen Temperaturen, aber der Einheit-Coach bemängelte hinterher, dass sich die unterklassige Elf sehr viel engagierter und willensstärker präsentiert habe und seine Mannschaft auch in der Zweikampfführung nicht überzeugte.

Zwar hatten die Einheimischen mehr Ballbesitz, aber Chancen im Minutentakt konnten sie daraus nicht kreieren. Und auch im Passspiel wirkten die Schillerstädter seltsam unkonzentriert. So blieb es zur Trinkpause nach 20 Minuten bei den Möglichkeiten von Markus Baumann (13., 19.) und Sven Rupprecht (19.). Nach dem erfrischenden Schluck für alle Akteure der Ausgleich. Hier nutzte Sven Rupprecht gemeinsam mit George Seturidze eine „Schlafwageneinlage“ der Gäste (22.).

Rudolstadt bestimmte zwar danach auch weiterhin das Spielgeschehen, blieb aber, was die Erarbeitung von Tormöglichkeiten betraf, deutlich hinter den Erwartungen zurück, wobei die beiden „Riesen“ von Baumann (26.) und Seturidze (44.) durchaus für einen Vorsprung der Hausherren beim Kabinengang hätten sorgen können. Auf der Gegenseite gab es einige Situationen, denen Ohratal-Trainer Thomas Giehl hinterher nachtrauerte: „Wenn wir unsere Möglichkeiten - viel mehr bekommt man in einem solchen Spiel nicht - noch besser ausspielen, sieht es auch ergebnismäßig besser aus.“

Nach dem Seitentausch wurde der Landesklassist sogar noch etwas mutiger und hatte durch Maximilian Meitz (47.) und Philip Ludwig (57.), sein Ball touchierte die Latte - gute Gelegenheiten zu eigenen Toren. Bei einigen anderen Offensivaktionen der Nullsechser konnten die FC-Verteidiger oft erst im letzten Moment klären.

Erst in der Schlussphase, als beim Gegner die Kräfte nachließen und der FC das Tempo bei einigen Angriffen erhöhte, nahm das Resultat noch deutliche Züge an. Trotzdem zeigte sich Holger Jähnisch nicht zufrieden: „Mit der Leistung der letzten zwei Wochen werden wir es in der Oberliga sehr schwer haben. Da bekommen wir Probleme zu punkten und werden auch im ersten Punktspiel gegen Erfurt wohl nur zweiter Sieger sein. Es funktioniert so nicht, wie wir uns heute verkauft haben. Da haben wir noch extrem viel Luft nach oben.“

Wesentlich entspannter blickte Trainerkollege Thomas Giehl auf die Partie: „Aus unserer Sicht war die 1. Halbzeit wirklich sehr gut. Wir haben gut dagegen gehalten und auch taktisch einiges versucht. Bedingt durch die vielen Wechsel, die für uns leider nicht zum Vorteil waren, gab es bei uns etwas Unordnung. Und so ist das Ergebnis aus unserer Sicht mit 4:1 mit einem Tor mindestens zu hoch. Ich glaube, wenn man den Spielverlauf betrachtet, wäre ein 2:1 in Ordnung gewesen.“


Aufrufe: 09.8.2020, 11:15 Uhr
FC Einheit RudolstadtAutor