2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Sowohl die SG Lauter (links Ulrich Dippel) als auch die FSG Vogelsberg (rechts Lars Bourscheidt) warten in Sachen Re-Start des Trainings erst einmal ab. 	Archivfoto: Zinn
Sowohl die SG Lauter (links Ulrich Dippel) als auch die FSG Vogelsberg (rechts Lars Bourscheidt) warten in Sachen Re-Start des Trainings erst einmal ab. Archivfoto: Zinn

SG Lauter und FSG Vogelsberg warten ab

Coronakrise: +++ Fußballtraining nach Lockerungen wieder eingeschränkt möglich / Keine Zweikämpfe und kein Abschlussspiel +++

Lauterbach/Herbstein . Gut zwei Monate war der Sportbetrieb der Amateurfußballvereine wegen der Corona-Pandemie lahmgelegt. Nach dem Lockerungspaket der hessischen Landesregierung, das auch die Möglichkeit des Trainierens im Breitensport umfasst, rauchen bei vielen Vereinsverantwortlichen die Köpfe. Das Training ist nämlich nur unter Einhaltung von strikten Auflagen möglich, im Kern müssen Abstandsgebot und Hygienemaßnahmen beachtet werden. Der hessische Fußball-Verband hat durch seinen Sportlichen Leiter Dirk Reimöller und den Ausschuss für Qualifizierung und Vereinsentwicklung einen Leitfaden erstellt, wie die behördlichen Vorgaben in der Praxis umgesetzt werden können. Sowohl im Jugend- als auch im Seniorenbereich wird nun diskutiert, wie praktikabel die Tipps des Verbandes überhaupt sind.

Die beiden heimischen Kreisoberligisten FSG Vogelsberg und SG Lauter äußersten sich verhalten und wollen zunächst mal abwarten, welche Entscheidung im Bezug auf die aktuell ausgesetzte Spielzeit getroffen wird. Kommenden Samstag tagt der Verbandsvorstand mit dem Ziel, eine Beschlussvorlage für einen virtuellen Verbandstag zu erarbeiten, der spätestens Mitte Juni abgehalten werden soll. Vieles deutet derzeit darauf hin, dass die aktuelle Runde abgebrochen wird. Eine mögliche Alternative wäre die Fortsetzung zu einem späteren Zeitpunkt, etwa ab Mitte September.

„Ich vermisse meine Jungs schon“, sagt Sebastian Schmidt, der langjährige Trainer der SG Lauter. Unter den ausgearbeiteten Einschränkungen ein Training anzubieten hält er grundsätzlich für machbar, die Umsetzung andererseits aber auch schwierig. Die Vorstände der vier Stammvereine TV Maar, Spvgg. HAS Heblos, TSV Wallenrod und TV Frischborn haben sich darauf verständigt, den Trainingsbetrieb vorerst weiter auszusetzen. „Die Abstinenz vom Fußball ist schon schwer, doch wir halten noch ein paar Tage durch und wollen nichts Unvernünftiges machen“, erläutert Schmidt. Sollte die Saison abgebrochen werden, tendiert der SG-Trainer dazu, sich auf den Start einer Vorbereitung auf die dann irgendwann neu beginnende Runde zu fixieren. Ein Training ohne Zweikämpfe und Abschlussspiel und ohne die Möglichkeit den Spielern Umkleide- und Duschmöglichkeiten anzubieten, sei nicht das Gelbe vom Ei, die strengen Hygienevorschriften wie das ständige Desinfizieren von Bällen und Trainingsmaterialien eine weitere Hürde.

Marc Ortwein, der am Saisonende bei der FSG Vogelsberg sein Traineramt abgibt, hat einen klaren Zeitplan vor Augen. „Wir warten ab, was mit der aktuellen Saison passiert. Dann besprechen wir alles und entscheiden gemeinsam, was wir tun.“ Aktuell stehen beim Tabellenzwölften der Kreisoberliga Fulda Süd noch sämtliche Räder still. „Die Gesundheit steht weiterhin absolut im Vordergrund“, unterstreicht Ortwein. Natürlich hat der Spielertrainer sich auch Gedanken gemacht, wie denn ein Training unter den veränderten Voraussetzungen aussehen könnte. Koordinations- und Laufeinheiten, Passübungen und Torabschlüsse stünden wohl auf dem Trainingsplan. Marc Ortwein hat aber bedenken, dass das Ganze schnell eintönig werden könnte: „Das kann man mal ein oder zwei Wochen so machen, aber unter Fußball verstehe ich schon etwas anderes.“ Sein Appell beinhaltet auch eine persönliche Hoffnung: „Lasst uns noch alle etwas Geduld haben und dann können wir bald bestimmt komplett durchstarten.“



Aufrufe: 012.5.2020, 06:20 Uhr
Frank SchneiderAutor