2024-04-16T09:15:35.043Z

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Annerod rächt sich für 0:7

KLA GIESSEN: +++ SVA siegt gleich hoch bei Allendorf/Lahn +++ Birklar patzt bei FSG Villingen/Nonnenroth/Hungen +++ Biebertal souverän +++ Lollar gnadenlos +++ Lich weiter sieglos +++

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Ja, es war eher das Wochenende der Auswärtsteams in der Kreisliga A Gießen. Mehrfach 1:2, einmal sogar 1:12! Aber den Vogel der Erzähltheorie schoss der SV Annerod ab. Im Frühling verlor die Lohwasser-Truppe bei Allendorf/Lahn mit 0:7. Jetzt siegte sie auf dem gleichen Platz mit gleichem Ergebnis. Geschichten, die nur der Fußball....bla bla, ihr kennt die Floskel. Aber manchmal trifft es eben doch zu. Genau wie beim Underdog Villingen/Nonnenroth/Hungen, der dem Topteams aus Birklar zumindest ein kleines Beinchen stellt. Hätte wohl niemand getippt. Ist aber trotzdem passiert, wie ihr im Folgenden nachlesen könnt...

TuBa Pohlheim II – FSG Bessingen/Ettingshausen/Langsdorf 2:3 (1:2): Trotz der knappen Heimniederlage war TuBas Reservecoach Thomas Turgut vom Fußballnachmittag angetan: „Es war eine ordentliche, faire Partie mit vielen Torchancen.“ Sein Team hatte ganz im Sinne einer leicht dominanten Heimelf insgesamt mehr Spielanteile, aber: „Die Gäste haben ihre Chancen drei Mal eiskalt genutzt und wirklich stark gekontert“, wie Turgut fair anerkannte. Schon in der 9. Minute sorgte der FSGler Pascal Markloff für die erste kalte Dusche für die Hausherren. Muhammed Ömer Dalkilic sorgte für den verdienten Ausgleich (42.), der durch ein Eigentor von Matey Ölemez aber nur kurze Zeit später wieder zunichte gemacht wurde (44.). Justin Schmidt erzielte für die Gäste-FSG in der 58. Minute schließlich das wichtige 3:1, jedoch steckte Turguts Team weiter nicht auf. Gabriel Kourie netzte zum zweiten TuBa-Gleichstand in dieser Partie, die auch durch Aluminiumtreffer und weitere Großchancen zu den besseren A-Liga-Spielen der Saison zählte. „Nach dem 2:2 haben wir dann noch 20 Minuten gedrückt und gedrückt und gedrückt“, berichtete Turgut mit Lob an sein Team. Doch all der Druck blieb ohne Auswirkung auf die Punkteverteilung. Bessingen/Ettingshausen/Langsdorf steht nach drei Spielen also bei nicht zu toppenden neun Zählern.

TSV Allendorf/Lahn – SV Annerod 0:7 (0:4): Wenn beide Seiten sich nach der Partie einig sind, das Ergebnis sei um ein oder zwei Tore zu hoch ausgefallen, wirkt das bei einem 0:7 schon etwas lustig. Aber die Anneröder legten in Allendorf eine Chancenauswertung der Extraklasse an den Tag. „Die Gäste waren durchgängig bissig und haben stark gekontert“, lobte TSV-Pressesprecher Denis Eisner. „Wir waren vor dem Tor gnadenlos. Alles, was heute möglich war, haben wir mitgenommen“, bestätigte auch Florian Spies, der stellvertretende Sportliche Leiter des SVA. Kurios: Noch im Frühling hatte Allendorf/Lahn das Duell selbst mit 7:0 für sich entschieden.

Gegen ersatzgeschwächte Gastgeber, die sich nach vielen Veränderungen im Kader noch finden müssen, hatten die Gäste dieses Mal allerdings keine Probleme und machten die Pleite der Vorsaison auf das Tor genau wett. Ein Doppelschlag von Lucas Smajek (10., 26.) bedeutete nur den Beginn der Demontage für die Hausherren. Maurizio Berti (31.) und Philipp Wendt (32.) machten noch vor der Pause den Deckel auf die unausgeglichene Partie. In der 58. Minute erhöhte Patrick Wallbott. Den schönsten Treffer des Tages erzielte Robin Sittner nach einer längeren Kombination bis in den Strafraum hinein (70.). Und Sittner setzte auch den Schlusspunkt (82.). „Wir wollen diesen Erfolg trotz Maximalausbeute nicht überbewerten“, dämpfte Spies nach Spielschluss schon direkt potenzielle Mutmaßungen, der SVA avanciere nun mit Birklar zum Überteam der Liga. Zumal beim TSV fast die komplette Offensive ausgefallen war. Trotzdem: Eindrucksvoll Revanche genommen!

1.SC Gießen-Sachsenhausen – FSG Lollar/Staufenberg 1:12 (1:3): „Wir haben zur Zeit ohne Ende Verletzte, dazu ist die Urlaubszeit auch noch nicht ganz vorbei“, erläuterte aus Gastgeber-Sicht Ümit Koc, was auf den ersten Blick kaum zu erläutern ist. Die Gastgeber, die letztlich immerhin ein Tor besser als ihre Reserve (1:13 gegen Blau-Weiß Gießen) abschnitten, hielten im ersten Durchgang noch einigermaßen mit, wurden in der zweiten Hälfte dann jedoch von der Spritzigkeit und Eingespieltheit der Lollarer geradezu überrollt. Zu allem Überfluss verletzte sich der einzige Torschütze der Weststädter. Ein Spieltag zum Vergessen. Die Tore: 0:1 Haydar Kilic (4.), 0:2 und 0:3 Osman Koyuncu (12., 21.), 1:3 Michael Grund (37.), 1:4 Diyer Elen, 1:5 Koyuncu, 1:6 Agit Yumusak, 1:7 Kubilay Avcu, 1:8 Dennis Ackermann, 1:9 Koyuncu, 1:10 Sascha Wagner, 1:11 Panagiotis Apostolou (FE. 83.), 1:12 Kevin Candia (90.)

SG Utphe/Treis-Horloff/Inheiden – TSV Rödgen 1:2: „Wir waren die bessere Mannschaft, aber was nützt uns das?“, fragt Tim Neunobel von der SG rhetorisch. Natürlich herzlich wenig, lautet die mitfühlende, jedoch unausgesprochene Antwort, bei einem Ergebnis von 1:2. In den ersten zehn Minuten waren die Gastgeber klar feldüberlegen, doch Abdulfatah Faisal konterkarierte die starken Anfangsbemühungen der SG mit dem Treffer zum 0:1 in der 13. Minute. Ärgerlich aus Gastgeber-Sicht zudem, dass er sich kurz zuvor nur per Foulspiel im Zweikampf durchgesetzt haben soll. Es folgten viele Angriffe der Hausherren, die allerdings nur in wenigen guten Chancen mündeten. Die Gäste setzten durchgehend auf lange Bälle in die brandgefährliche Sturmspitze um Chris Reuling. Als Marlon Parr der verdiente Ausgleich gelang (73.) wähnten sich die Utpher in der Lage, das Spiel komplett zu drehen. Doch Reuling machte aus dem Nichts den Siegtreffer: „Die Situation war völlig harmlos, da setzt er den Ball urplötzlich mit der Hacke ins kurze Eck – phänomenal!“, beschrieb Neunobel später anerkennend. Kurz vor Schluss rauschte noch ein Schuss von Tobias Walter über die Latte des Gästetores, dann war Schluss.

FSG Villingen/Nonnenroth/Hungen – SG Birklar 1:1 (0:1): 9:2 hatte Meisterschaftsfavorit Birklar zuletzt den VfR Lich im Derby zerlegt, die FSG dagegen noch keinen einzigen Punkt geholt, bei einem Torverhältnis von 1:9. Der neue Villinger Coach Sascha Inderthal hätte bessere Voraussetzungen für das Heimspiel haben können. Doch er sorgte für die Überraschung des Spieltags. „Wir hatten auch die größeren Torchancen und hätten sogar den Sieg verdient gehabt“, frohlockte der ehemalige Harbach-Trainer nach Spielschluss. Mit sinnvollerweise defensiver Taktik, großem Teamgeist und kompromissloser Kampfbereitschaft zog die Heimelf den hoch favorisierten Gästen – übrigens ohne Ex-Bundesligaspieler Nando Rafael angetreten – den Zahn. Dabei war die SG Birklar einige Zeit lang sogar in Führung, nachdem Mahir Marankoz einen Freistoß aus 20 Meter halblinks ins Eck zirkelte (31.). Doch Martin Rödiger egalisierte den Vorsprung der Birklarer (64.). „Die lassen den Ball schon sehr gut laufen, das muss man einfach anerkennen. Es ist vom Kader her die beste Mannschaft der Liga“, lobte Inderthal den Gegner trotz dessen Ausrutschers gegen eben seine Mannschaft, die aus dem Punkt viel Mut für die nächsten Wochen geschöpft hat.

FC Großen-Buseck – TSF Heuchelheim II 1:2 (1:1): In der Anfangsviertelstunde hatte der FC deutlich mehr vom Spiel, bereits nach sieben Spielminuten fehlte nicht viel zur Führung, als Mathis Lang einen fulminanten 25-m-Freistoß nur um wenige Zentimeter am Heuchelheimer Gehäuse vorbeizimmerte. Doch dann war es schließlich soweit, Henrik Stein sorgte nach 15 Minuten für die verdiente Führung. Nur gut dreißig Minuten hielt die Drangphase der Gastgeber an, ehe FC-Keeper Jan Ribka im Eins-gegen-Eins-Duell sein ganzes Können aufbieten musste, um den Ausgleich zu verhindern. Bei einem TSF-Distanzschuss kam der Großen-Busecker Schlussmann ebenso gut weg. Unglücklich war die Situation vor dem Ausgleich, als Ribka die Kugel außerhalb seines Sechzehners vertändelte und Ömer Yaman (38.) das Geschenk nutzte. Dem 1:2 in Minute 70 ging ein unnötiger Ballverlust im Mittelfeld voraus, den Gästeakteur Julian Weiser eiskalt auszunutzen verstand. Danach machte Keeper Ribka seinen Lapsus wieder wett, als er einige Male Schlimmeres verhinderte. Den möglichen Ausgleich verpasste Mehmet Gümüs kurz vor Schluss nur knapp. Zuvor kassierte Mitspieler Mohammed Amir (81.) den Ampelkarton. ,,Irgendwie haben wir uns durch die zwei Leichtsinnsfehler selbst geschlagen‘‘, klagte FC-Betreuer Sascha Dönges hinterher. Einen überzeugenden Eindruck hinterließ der Unparteiische Andreas Wirth (Hungen).

FSG Biebertal – MTV 1846 Gießen II 4:1 (0:0): Die Gäste fanden im ersten Abschnitt nicht ins Spiel, außer bei ein, zwei Nadelstichen konnten sie Biebertal nicht in Bedrängnis bringen. Da auch die Hausherren zurückhaltend agierten, ging es torlos in die zweiten 45 Minuten. Der Führung von FSG-Akteur Patrick Scheld (51.) folgte zwar durch Jens Stögbauer (54.) postwendend der Ausgleich, doch damit hatte der MTV sein Potential bereits ausgeschöpft. Die Ampelkarte für MTV-Akteur Moritz Ketter (58.) folgte durch Niklas Plank (64.), Nils Schmidt (75.) und Joshua Keller (89.) der klare 4:1-Endstand für die Gastgeber.

Tore: 0:1 Haydar Kilic (4.), 0:2 und 0:3 Osman Koyuncu (12., 21.), 1:3 Michael Grund (37.), 1:4 Diyer Elen, 1:5 Koyuncu, 1:6 Agit Yumusak, 1:7 Kubilay Avcu, 1:8 Dennis Ackermann, 1:9 Koyuncu, 1:10 Sascha Wagner, 1:11 Panagiotis Apostolou (FE. 83.), 1:12 Kevin Candia (90.)

VfR Lich – Langgöns II 1:2 (0:2): Vor 50 Zuschauern erlebten die Licher die dritte Niederlage im dritten Spiel. In der 18. Spielminute fand eine Flanke von der rechten Seite ihren Weg in den VfR-Strafraum, und fand einen Abnhemer zum 1:0 für den TSV. Drei gute Licher Chancen, unter anderem schoss Paul Rogolowski haarscharf vorbei, verpufften anschließend, auch ein Wembley-Tor-Gedächtnissschuss der Gäste trug nichts zu einer Ergebnisänderung bei. Doch in der 42. Minute wiederholten die Langgönser ihr Erfolgsprinzip vom ersten Tor. Flanke von rechts, Empfänger gefunden, Tor. Hamza Ahaddouch gelang der Anschlusstreffer in Minute 67, doch die folgenden Angriffswellen wusste die Gäste geschickt zu blocken. „So haben die Gäste durch ihr cleveres Defensivspiel das Ergebnis über die Zeit gebracht“, bedauerte Lich-Vorstand Markus Strauch.

Aufrufe: 018.8.2019, 20:44 Uhr
Dennis Bellof/Volker FehrsAutor