2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Dennis Awiszus hat die FSG Ober-Ohmen/Ruppertenrod/Ulrichstein als Spielertrainer in die Kreisliga A Alsfeld geführt. 	Foto: Nemeth
Dennis Awiszus hat die FSG Ober-Ohmen/Ruppertenrod/Ulrichstein als Spielertrainer in die Kreisliga A Alsfeld geführt. Foto: Nemeth

»Viel reifer«

KLB ALSFELD: +++ Ober-Ohmens Spielertrainer Dennis Awiszus im Gespräch +++

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Ulrichstein. Die FSG Ober-Ohmen/Ruppertenrod/Ulrichstein steht seit dem vergangenen Sonntag als erster Aufsteiger der Fußball-Kreisliga B Alsfeld fest. Dank des 3:0-Siegs bei der FSG Kirtorf ist der Dreier-Spielgemeinschaft, die in dieser Form erst seit drei Jahren existiert, der Aufstieg nicht mehr zu nehmen. Auch in Sachen Meisterschaft sieht es für die FSG gut aus, lediglich die Grünberger Spielgemeinschaft könnte Ober-Ohmen/Ruppertenrod/Ulrichstein den Titel noch streitig machen. Die Prämisse hierfür ist jedoch eher hypothetischer Natur, müssten die Vogelsberger in ihren letzten beiden Pflichtspielen doch jeweils straucheln. Nach dem größten Erfolg in der Geschichte der jungen Ober-Ohmener Spielgemeinschaft stand FSG-Spielertrainer Dennis Awiszus der Sportredaktion für einige Fragen zur Verfügung.

Wie sah der weitere Tagesverlauf nach dem Abpfiff aus?

Dennis Awiszus: Erst einmal haben wir Oberkleen unsicher gemacht, da haben wir ja gespielt. Dort haben wir, das muss man fast sagen, schon exzessiv gefeiert, Bier floss in Massen. Da muss ich mich auch noch bei der FSG Kirtorf bedanken, die haben sogar noch einen Kasten spendiert. Anschließend waren wir beim Spiel der zweiten Mannschaft, das haben wir geschlossen geschaut - ich selbst habe auch noch 60 Minuten gespielt. Man tut ja alles für den Verein (lacht). Ja, und dann haben wir noch weitergefeiert und sind von Oberkleen nach Ober-Ohmen ins Gasthaus „Am Römer“ gefahren. Da haben wir den Abend dann ausklingen lassen und den Aufstieg genossen. Es ist viel Anspannung bei Spielern, dem Vorstand und vom Trainer abgefallen.

Gab es auch die obligatorische Bierdusche für den Spielertrainer oder eine andere Sympathiebekundung Ihrer Mannschaft?

Ich wurde nach dem Spiel der Ersten auf jeden Fall mit ein, zwei Flaschen übergossen, genauso wie der Vorsitzende Michael Kratz. Da sind dann auch noch die Wassereimer zur Abkühlung in die Mannschaft geflogen, es war alles egal an dem Tag. Aber es hielt sich schon noch in Grenzen.

Wie haben Sie die Saison und Liga im dritten FSG-Jahr erlebt?

Im Endeffekt habe ich die Liga dieses Jahr etwas schwächer empfunden als letztes Jahr. Die beiden Teams, die 2016 hochgegangen waren, Treis/Allendorf und Ohmes/Ruhlkirchen, waren noch einmal deutlich stärker als viele Mannschaften in diesem Jahr. Meinen Verein selber, meine Jungs, habe ich dieses Jahr als viel reifer erlebt, sie haben cleverer und ruhiger gespielt – das hat man gemerkt. Aber auch durchweg fokussiert, bis auf ein, zwei Phasen, die jede Mannschaft hat, aber sie haben immer wieder schnell zurückgefunden. Das haben sie in diesem Jahr sehr, sehr stark gemacht.

Verhältnismäßig jung haben Sie sich als aktiver Gruppenliga-Spieler mit Potenzial für vielleicht sogar eine höhere Spielklasse für das Amt des Spielertrainers entschieden. Sehen Sie den Erfolg nun als Bestätigung für die damalige Entscheidung?

Für mich war es damals eine große Herausforderung, als Spieler wegzugehen und ins Traineramt einzusteigen. Es war einfach eine tolle Gelegenheit bei einem Verein mit meinen Geschwistern zusammen. Die ganzen Umstände haben das begünstigt. Ja, der Erfolg gibt einem irgendwie recht, aber der Erfolg ist ja nicht alleine mein Verdienst, sondern auch der der Mannschaft und der des Umfelds. Als Trainer gibt man nur die Rahmenbedingungen vor, was die Spieler daraus machen, ist ihre eigene Entscheidung. Und sie haben sehr viel daraus gemacht in den letzten Jahren.

Aufstiegsmannschaften wecken bei der Konkurrenz oft Begehrlichkeiten: Ist davon auszugehen, dass die FSG mit ihren Leistungsträgern – man denke etwa an einen jungen Spieler wie Moritz Spring (19 Jahre alt, 22 Saisontore) in die A-Klasse wechseln wird?

Es ist schon so, dass wir Begehrlichkeiten wecken. Wir haben ein paar sehr gute Talente dabei. Gespräche sind da auch schon mit anderen Mannschaften und unseren Spielern geführt worden. Inwieweit das nun bei den Jungs aussieht, ist uns selbst noch nicht so bekannt. Aber es betrifft maximal ein, zwei Entscheidungen. Der Großteil wird in der A-Klasse zusammenbleiben.

Wenn alle Aufstiegsfeierlichkeiten passé sein werden: Wie schalten Sie im Sommer ab?

Die Pause wird bei uns relativ kurz ausfallen, wir werden am 15. Juni schon wieder mit der Vorbereitung beginnen. Wir sind da früh dran. Ich selbst werde zweimal in den Urlaub fahren: Zwei Kurzurlaube, auch wenn einer mit der Mannschaft ist. Da geht es zusammen nach Bulgarien. Ansonsten bereite ich mich auch auf die Vorbereitung etwas eher vor. Ich will den 19-Jährigen ja auch noch davonlaufen können und fit sein.



Aufrufe: 019.5.2017, 08:00 Uhr
Christian Nemeth (Oberhessische Zeitung)Autor