Klar ist, eine endgültige Antwort auf diese Fragen wird es nicht geben. Zu schwierig ist es einfach, das "früher" sowie das "besser" genau zu definieren. Obwohl es sich bei der Aussage "Früher war alles besser" also um eine subjektive Wahrnehmung verschiedener Generationen handelt, gibt es mindestens zwei Herangehensweisen an den Kern dieser Aussage.
Da sind zum einen die empirisch nachweisbaren Fakten, die ohne Wenn und Aber beweisen, dass früher tatsächlich alles besser war. Der demographische Wandel war noch in weiter, weiter Ferne. Weil es auch noch keine Smartphones und Konsolen gab, traf sich die deutlich größere Anzahl an Kindern und Jugendlichen auf den Bolzplätzen. Ohne WhatsApp & Co. wurde mehr miteinander statt übereinander gesprochen. Fußball war insgesamt alternativlos. In der Folge stellte jedes noch so kleine Dorf eine, wenn nicht sogar zwei Seniorenmannschaften. Spielgemeinschaften waren selbst im Juniorenbereich Besonderheiten.
Auch die Spieler an sich waren noch deutlich einfacher gestrickt - wobei dies ausschließlich positiv aufzufassen ist. Die Berichterstattung rund um den Fußball begrenzte sich auf die kurzen Vor- und Nachberichte in der Tageszeitung sowie auf die mit glühender Vorfreude entgegengefieberten Durchsage der Ergebnisse im Lokalradio. Namentliche Erwähnungen kamen einem Feiertag gleich, Zeitungsschnipsel wurden deshalb fein säuberlich ausgeschnitten und archiviert. Freilich, die mediale Weiterentwicklung und die Entstehung von Onlineportalen wie eben FuPa sorgten dafür, dass der Unterhaltungsfaktor rund um den Amateurfußball und somit auch dessen Wertigkeit gestiegen ist. Die größere Medienaufmerksamkeit hat aber auch negative Folgen - Überheblichkeit selbst von A-Klassen-Spielern, überbordende Selbstverliebtheit nach entsprechenden Veröffentlichungen und auch vermehrte Spielerwechsel.
Denn im Gegensatz zu früher ist es inzwischen gang und gäbe, den Verein zu wechseln wie die sprichwörtliche Unterhose. Kann ein mittelmäßig begabter Spieler gerade laufen und fälscht in einem Spiel zweimal den Ball in das gegnerische Tor mit irgendeinem Körperteil ab, hat er sofort bestens dotierte Angebote vorliegen. Dreistellige Monatsgagen sind selbst in den untersten Klassen keine Ausnahme mehr. Freilich, hierbei handelt es sich um eine überspitzte Darstellung des Alltäglichen. Doch mit der Vereinstreue ist es, so ehrlich muss man sein, selbst auf Kreisebene nicht mehr weit her. Und warum haben die inzwischen ins Rentenalter gekommenen Vereinslegenden überhaupt zurecht ihren Status erlangt? Eben weil sie ihrem Club immer treu geblieben sind und über Jahre Leistung gezeigt haben, eben weil sie damals noch selteneren und deshalb privilegierten Lockrufen höherklassigerer Teams widerstanden haben.