2024-03-27T14:08:28.225Z

Kommentar
HFC II (rot) gegen Preussen Magdeburg - beide Teams gibt es zur neuen Saison nicht mehr.  Archiv: Rinke
HFC II (rot) gegen Preussen Magdeburg - beide Teams gibt es zur neuen Saison nicht mehr. Archiv: Rinke

Früher Entscheiden?

Für das Chaos der U23-Rückzüge kann der Landesverband nichts +++ Aber Bekenntnisse zum Aufstiegsverzicht oder freiwilligem Abstieg müssen wieder eher abgegeben werden

Wer will, wer kann, wer hat noch nicht? Die Frage über Aufstieg, Klassenerhalt oder Abstieg wird in dieser Saison nicht mehr nur noch durch das sportliche Abschneiden entschieden. Einige Vereine wollen aus den unterschiedlichsten Gründen nicht aufsteigen, andere entscheiden sich freiwillig zum kompletten Rückzug oder dem freiwilligen Abstieg. Der berühmte "Strich", über dem man als Kellerkind am Ende der Saison stehen muss, wirkt wie ein ständig steigender und fallender Pegel. Planungssicherheit gibt es nicht! Vielen Vereinen - um im Bild zu bleiben - steht das Wasser inzwischen bis zum Hals!

In der Ausschreibung des FSA heißt es: "Vereine, die ein Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen können oder wollen, müssen dies spätestens vor der Durchführung des letzten Meisterschaftsspieles des laufenden Spieljahres gegenüber dem Verband schriftlich bekannt geben." Erst zum letzten Spieltag - und danach - kann der Verband verbindliche Aussagen über die zukünftige Ligazugehörigkeit der Vereine machen. Ja und noch nicht einmal dann, wenn man bedenkt, dass in der Oberliga Süd noch eine Aufstiegs-Relegation stattfindet, welche nach dem letzten Spieltag auch noch Einfluss auf Sachsen-Anhalt haben kann.

Die Vereine schimpfen, dass es unter diesen Umständen keine Planungssicherheit gebe. In einer eh schon kurzen Sommerpause passen viele Fußballer ihren Urlaub an die Vorbereitungsphase ihrer Mannschaft an. In einer überraschenden Relegation kann es also sein, dass den Vereinen wichtige Spieler fehlen und das Ergebnis verfälscht wird. Auch bei der Personalplanung brauchen Verbands- und Landesligisten so schnell wie möglich Planungssicherheit.

So nachvollziehbar der Wunsch des Landesverbandes und vieler Vereine ist, die Verbandsliga stets mit 16 Teams spielen lassen zu wollen, so problematisch ist er auch! Eine Relegation nach dem letzten Spieltag darf nicht zwei Ligen tiefer nachträglich noch zu Relegationsspielen führen. Wer soll das planen?

Vor allem aber wird der Ruf laut, die Meldefrist für die Ligazugehörigkeit wieder vorzuziehen. Der letzte Spieltag sei zu spät, sagen viele Vereinsvertreter. Früher galt einmal der 30. Mai als Meldeschluss, danach herrschte halbwegs Planungssicherheit in den letzten zwei, drei Punktspielen. Warum nicht einfach zurück zu diesem Datum?

Noch einmal: Für das Durcheinander kann der Landesverband in dieser Saison entgegen der landläufigen Meinung nur wenig. Das Chaos entstand durch die Aufhebung der U23-Pflicht und damit dem massenhaften "Sterben" der U23 von der Regionalliga bis zur Verbandsliga. Ein früherer Meldeschluss und eine - im Notfall (!) - variable Staffelstärke könnten jedoch ein Lösungsansatz sein.

Aufrufe: 011.6.2015, 16:16 Uhr
Thomas RinkeAutor