2024-04-23T13:35:06.289Z

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Nach den Tumulten beim Schiri-Turnier musste die Polizei anrücken und für Ruhe sorgen. F: Haas
Nach den Tumulten beim Schiri-Turnier musste die Polizei anrücken und für Ruhe sorgen. F: Haas

Lange Sperren für Italclub-Spieler und Trainer

Nach den Ausschreitungen beim Mainzer Schiri-Turnier: Spieler für zwölf Monate vom Spielgeschehen ausgeschlossen +++ Trainer für 18 Monate gesperrt und entlassen +++ "Dieses Verhalten ist nicht zu entschuldigen"

Mainz. Rund zwei Monate nach den Ausschreitungen zwischen dem SV Italclub und TuS Marienborn beim Turnier der Schiedsrichtervereinigung Mainz-Bingen ist die Verhandlung beendet - jetzt stehen die Strafen fest. Bei der Begegnung wurde nicht nur der spielleitende Schiedsrichter bedroht, obendrein ist auch einer seiner Kollegen attackiert worden, dabei wurde ihm ein Zahn ausgeschlagen.

Ehemaliger Coach für 18 Monate gesperrt

Die Verhandlung endete mit knallharten Urteilen für zwei der Beteiligten. Giuseppe Tafuro, Ex-Coach von Italclub Mainz, wurde von seinem Verein entlassen, zudem wurde er mit einem 18-monatigen Funktionsverbot belegt. Er hatte Referee Nico Dönges einen Zahn ausgeschlagen. „Er hat eine Vorbildfunktion als Trainer, so etwas ist nicht zu entschuldigen und zu akzeptieren“, begründet Fußball-Richter Lothar Renz die Entscheidung.
Giovanni Cianciotti, Sportlicher Leiter des SVI, findet das Strafmaß „okay. 18 Monate sind vielleicht etwas zu viel, wir werden in den nächsten Tagen überlegen, Einspruch einzulegen. Allerdings ist auch klar, dass wir mit Strafen leben müssen, da wir Fehler gemacht haben“, erzählt er.

Zwei Geldstrafen für Italclub, SVI-Techniker zwölf Monate gesperrt

Im Gegensatz zu Tafuro, der den Termin wahrnahm, fehlten die beiden involvierten Spieler des Italclub unentschuldigt bei der Verhandlung, weshalb der Verein eine Geldstrafe zahlen muss. Der eine, Robert Parlov, kommt wohl mit einer Sperre von einer weiteren Woche davon. Wenn zwischenzeitlich Spiele absolviert wurden, verlängert sich die Strafe um zwei Meisterschaftsspiele. Er hatte dem Schiedsrichter gedroht, sich danach allerdings mehrmals entschuldigt. Der andere besagte Italclub-Spieler, Salvatore d’Avino, ist nach seiner Tätlichkeit für zwölf Monate gesperrt worden. „Er war zwar nicht bei der Verhandlung, allerdings waren alle Zeugenaussagen so eindeutig, dass ganz klar eine lange Sperre her musste. Sein Verhalten ist nicht zu rechtfertigen“, erklärt Renz. Außerdem muss der Verein eine zweite Geldstrafe für das Fehlverhalten ihrer Vereingsmitglieder zahlen, insgesamt belaufen sich die Strafen des SVI auf 175 Euro. Tassilo Schadwinkel, Sportlicher Leiter der Marienborner, sieht die Strafe für Tafuro und auch d’Avino als extrem hart an: „Es ging an diesem Tag alles sehr brutal zu. Die Strafe ist richtig hart. Man möchte wohl verhindern, dass so etwas in Zukunft nochmal passiert.“ Für Cianciotti gehe die Sperre so „in Ordnung“. D’Avino hat sich nach dem Vorfall freiwillig aus der Mannschaft zurückgezogen.

Auch Marienborn wird bestraft

Doch auch die beteiligten Marienborner kommen nicht ohne Strafe davon. Ein TuS-Fan gab zu, einen SVI-Anhänger beleidigt zu haben, was der Auslöser für die Ausschreitungen war. Weil die Vereine auch für das Verhalten seiner Zuschauer verantwortlich sind, wurde die TuS Marienborn zur Kasse gebeten und muss 100 Euro zahlen. Italclubs sportlicher Leiter hätte sich eine Sperre für den Marienborner Spieler gewünscht, da er durch das Verlassen des Spielfelds in Richtung Tribüne die gesamte Situation und den Spielabbruch provoziert habe. „Er hat zwar nicht zugeschlagen, trotzdem ist die ganze Situation durch ihn eskaliert. Wir stehen zu unseren Fehlern, aber es hätte etwas gerechter entschieden werden können. Ich finde es ein wenig unverständlich“, so Cianciotti.


Aufrufe: 023.2.2016, 17:00 Uhr
Leon KammAutor