2024-04-23T06:39:20.694Z

Im Nachfassen
Rein ins Getümmel: Die Weicher Patrick Thomsen (li.) und Jannick Ostermann im intensiven Duell mit den Braunschweigern Deniz Dogan (re.) und Haris Huseni. Foto: Staudt
Rein ins Getümmel: Die Weicher Patrick Thomsen (li.) und Jannick Ostermann im intensiven Duell mit den Braunschweigern Deniz Dogan (re.) und Haris Huseni. Foto: Staudt

Freude über die neue Heimstärke

Nach dem Sieg über Braunschweig bleiben die Weicher jedoch selbstkritisch

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Ein Statement zum Spiel? Fehlanzeige. Henning Bürger, Trainer der zweiten Mannschaft von Eintracht Braunschweig, zog es vor, in der Kabine zu bleiben. Zuvor hatte er mehrfach lauthals von außen gegen angebliche Fehlentscheidungen des Unparteiischen protestiert.

Auskunftsfreudiger waren da naturgemäß die Sieger: ,,Wir entwickeln uns ja zu einer richtigen Heimmannschaft", grinste Kapitän Marc Böhnke nach dem vierten Erfolg im vierten Heimspiel. Viele spielerische Akzente habe es nicht gegeben, stattdessen habe man mit langen und hohen Bällen operiert.

In der zweiten Halbzeit habe auch der böige Gegenwind eine Rolle gespielt. ,,Wir können froh sein, dass wir gewonnen haben", befand Trainer Daniel Jurgeleit, der ,,kein berauschendes Spiel" gesehen hatte. ,,Wenn man so viele gute Chancen hat und nicht nutzt, kann es sein, dass es auch mal in die andere Richtung läuft", sagte der Coach.

Nedim Hasanbegovic an den Pfosten, Josef Shirdel und Tim Wulff jeweils an die Unterkante der Torlatte, ein Jürgensen-Treffer, der zu Recht keine Anerkennung fand - in der Tat hätte die Spitzenpartie früher entschieden sein können. Doch die Gastgeber blieben ruhig, verloren nicht den Kopf - und belohnten sich mit dem Treffer von Tim Wulff elf Minuten vor Schluss. Der startete beim Jubellauf gleich zur Bande hinter dem Tor durch und herzte seinen Sohn.

,,Freut mich für Tim - und für Raphael bei seinem Debüt", lobte der wieder starke Christian Jürgensen, dem besonders gefiel, dass man ,,zu Null" gespielt hatte.

Braunschweig agierte durchaus gefällig, überzeugte im Aufbau - in Sachen Torgelegenheiten hatten die Niedersachsen aber klar das Nachsehen. Ein Schuss in der ersten Halbzeit, den Straub hielt und ein Kopfball kurz vor Schluss, der am Tor vorbeistrich - eine recht magere Ausbeute für 90 Minuten.

Als Eintracht-Kapitän Lukas Kierdorf mit Gelb-Rot vom Platz musste (Jurgeleit:,,Beide gehen zum Ball und Kierdorf sieht Marc nicht"), riskierten die Gäste mehr, doch in den verbleibenden sechs Minuten gelang nichts mehr. Beim Schlusspfiff rissen die Weicher Spieler die Arme jubelnd in die Höhe.

,,Dreckig" sei der Erfolg gewesen, sagte Christian Jürgensen. Und Marc Böhnke atmete ganz tief durch: ,,Ganz wichtig, dass wir gewonnen haben. Wenn es lange 0:0 steht, kann auch mal einer durchrutschen - und dann stehen wir am Ende noch mit leeren Händen da."

435 Zuschauer trotz übermächtiger Handballkonkurrenz in Flensburg, damit konnte man zufrieden sein. Daniel Jurgeleit machte dennoch ein etwas sorgenvolles Gesicht: Er machte sich Gedanken über die Offensivkräfte Fiete Sykora und Josef Shirdel, die jeweils mit Verletzungen am Oberschenkel vom Platz mussten.

Aufrufe: 07.9.2015, 09:00 Uhr
SHZ / uscAutor