2024-05-10T08:19:16.237Z

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Dino Saggiomo | Archivfoto: Daniel Thoma
Dino Saggiomo | Archivfoto: Daniel Thoma

Saggiomo erwidert Kritik des Freiburger FC

Nachwuchs-Trainer hatte den FFC informiert

Der Freiburger FC hat seinen Junioren-Coach Dino Saggiomo gefeuert – und ihn für den Ablauf seines Wechsels zum FC Emmendingen kritisiert. Doch der 41-jährige Trainer widerspricht den Darstellungen der Rotjacken.
"Er hat ohne unser Wissen Gespräche geführt und uns dann nicht informiert - das ist nicht die Gesprächskultur, die sonst in unserem Verein herrscht", hatte FFC-Vorstand und Sportlicher Leiter Horst Schepputat am Mittwoch die Trennung begründet. "Offenheit, Ehrlichkeit und Transparenz sind uns wichtig."

Eine Aussage, die Dino Saggiomo so nicht stehen lassen möchte. "Ich habe dem Verein durchaus frühzeitig mitgeteilt, dass ich mich höchstwahrscheinlich zur neuen Saison neu orientiere ", sagt der 41-jährige Trainer. Sowohl den Jugendleiter Andreas Eckert als auch den Sportlichen Leiter des FFC-Nachwuchs, Ludwig Siegismund, habe er darüber informiert. Am 12. Februar hatte Saggiomo dann gegenüber FFC-Coach Ralf Eckert seinen definitiven Abschied zum Saisonende bekannt gegeben. Kurzum: Offen, ehrlich und transparent sei er gewesen. In Frage stellt Saggiomo, ob er seinen Verein über jedes Gespräch hätte informieren müssen - und auch mit wem er spricht. In der Tat scheint fraglich, ob solch ein Prozedere überhaupt praxisnah wäre.

Mannschaft und Verein wurden informiert

Der bevorstehende Wechsel zum FCE hatte am vergangenen Wochenende schließlich bereits die Runde gemacht. Saggiomo reagierte. Am Samstag gastierte er mit dem FFC-Nachwuchs bei den A-Junioren des FC Emmendingen. Im Anschluss informierte er seine Mannschaft, dass er in der neuen Saison den Landesligisten trainieren werde. Angebliche Verhandlungen mit dem FCE habe es im Rahmen des Testspiels nicht gegeben - schließlich war der Wechsel auch schon fix. Weil der Fokus beim FFC an jenem Nachmittag derweil auf der ersten Mannschaft lag, die beim Regionalligisten SV Waldhof Mannheim ein torloses Remis errang, informierte er Eckert und Siegesmund umgehend auf elektronischem Wege über den Wechsel nach Emmendingen. Seiner Informationspflicht war Saggiomo damit soweit nachgekommen.

Kritisch sieht der erfahrene Fußballer den Hinweis von Schepputat auf den sportlichen Druck beim FC Emmendingen und eine daraus resultierende mögliche, vorzeitige Trennung von Simon Ehret. Dann bestünde, so der FFC-Vorstand, die Gefahr, dass man den neuen Coach schon vorzeitig aus dem Dietenbach loseisen wolle. "Das ist nicht so glücklich", meint Saggiomo. "Zumal es eine ganz klare Absprache mit dem FCE gegeben hat, dass ich die Saison beim Freiburger FC beenden werde." Doch mit der Aussage der Rotjacken wird zugleich Druck auf den FCE aufgebaut - und auf den in der ganzen Geschichte eigentlich unbeteiligten Ehret.

Saggiomo: "Mannschaft liegt mir sehr am Herzen"

Die in den Raum gestellte Gefahr, dass der Coach zudem im Sommer Spieler mit nach Emmendingen nehmen würde, weist Saggiomo entschieden zurück. "Ich habe in der ersten Januar-Woche von allen Spielern Feedback eingeholt, ob sie auch nächste Saison für den FFC spielen wollen oder dies vom Trainer abhängig machen. Der einhellige Tenor: Sie wollen bleiben - unabhängig davon, wer an der Seitenlinie steht."

Letztlich hätte sich Saggiomo gewünscht, dass der Verein zunächst das Gespräch mit ihm sucht, ehe eine Entscheidung über die weitere Zusammenarbeit getroffen wird. Auch hätten die Oberliga-Junioren über ihre Sicht der Dinge gefragt werden sollen. "Die Mannschaft liegt mir sehr am Herzen", betont Saggiomo. "Ich hätte einfach sehr gerne weitergemacht."
Aufrufe: 019.2.2015, 19:23 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor