2024-04-16T09:15:35.043Z

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Marco Senftleber verwandelt einen Foulelfmeter zum 1:0 für den FFC.
Marco Senftleber verwandelt einen Foulelfmeter zum 1:0 für den FFC. – Foto: Achim Keller

Kein Wunschresultat für den Freiburger FC im Hinspiel

Freiburger Team kommt im Aufstiegshinspiel zur Oberliga trotz zweimaliger Führung nicht über ein 2:2 gegen Hollenbach hinaus

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Nach den Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre, als der FFC just im entscheidenden vierten Relegationsspiel scheiterte und auf der Zielgeraden den Aufstieg ins baden-württembergische Oberhaus verspielte, sollte man mit Prognosen vorsichtig sein. Eines ist jedoch gewiss: Das Resultat des Hinspiels ist nicht das Wunschergebnis, lässt dem Team von Trainer Ralf Eckert für das Rückspiel am nächsten Sonntag (15 Uhr) aber noch alle Möglichkeiten.

Um für den Showdown bestens gewappnet zu sein, hatten die Verantwortlichen beider Protagonisten im Vorfeld nicht an Aufwand gespart. Während sich FFC-Chefcoach Ralf Eckert via Internet und bei etlichen Trainerkollegen über die Hohenloher informierte, nahmen deren Co-Trainer Jens Breuninger und A-Junioren-Coach Thomas Kettner die Freiburger am vergangenen Mittwoch bei deren 5:2-Sieg über Heddesheim eingehend unter die Lupe und kamen danach zur Einschätzung, am Sonntag ein Spiel auf Augenhöhe zu erleben. Als Vorbereitung auf das gestrige Spiel gab es nach der Rückkehr vom bereits lange geplanten Ausflug nach Mallorca aber nur zwei Trainingseinheiten, eine am Donnerstag, eine am Freitag.


Der viertägige Kurzurlaub war der Leistung des württembergischen Vizemeisters jedoch nicht abträglich. Er mischte von Beginn an munter mit, wenngleich ohne große Gefahr in der Offensive. Was möglicherweise auch am krankheitsbedingten Fehlen des mit 18 Toren treffsichersten Schützen Fabian Czaker lag, dessen Aufstieg in die Oberliga bereits feststeht. Denn er wechselt am 1. Juli zum 1. CfR Pforzheim. Die erste Chance hatten dennoch die Gäste. Sie entsprang einem Blackout von FFC-Schlussmann Niklas Schindler, der ohne Not dem nur drei Meter entfernten Michael Kleinschrodt den Ball in den Fuß spielte, der glücklicherweise so verdutzt war, dass er mit dem unfreiwilligen Präsent nichts anzufangen wusste. Den Führungstreffer für die Gastgeber erzielte einmal mehr Marco Senftleber, der einen von Timo Brenner an Aslan Ulubiev verschuldeten Foulelfmeter verwandelte, nachdem er selbst (11.) und Mike Enderle (12.) zuvor mit guten Möglichkeiten gescheitert waren. Die Württemberger glichen jedoch nach einer guten halben Stunde praktisch aus dem Nichts durch Jan Ruven Schieferdecker aus. Er schloss ein Solo mit platziertem Schuss ins kurze Eck ab.


Nach Vorlage von Marco Senftleber brachte Alexander Martinelli, dessen Einsatz lange fraglich war, mit einem für Keeper Philipp Hörner unhaltbaren Rechtsschuss in die lange Ecke nach dem Seitenwechsel den FFC wieder in Front. Danach deutete eigentlich nichts darauf hin, dass die Hollenbacher noch einmal zurückkommen würden. Doch eine Viertelstunde vor dem Ende geschah genau das. Felix Dreher unterlief an der Torauslinie ein ebenso unnötiges Foulspiel („Ich habe den Gegner nicht gesehen“) an Marius Uhl wie den Hollenbachern zuvor in Halbzeit eins. Allerdings hätte die Partie zu diesem Zeitpunkt schon unterbrochen sein müssen, da ein Hund aufs Spielfeld gelaufen war und sich im Anstoßkreis befand. Einige Spieler beider Teams hatten in Erwartung des Schiedsrichterpfiffs bereits abgeschaltet. Dieser erfolgte jedoch nicht, der Elfmeter wurde ausgeführt und führte zum abermaligen Ausgleich, der den Endstand bedeutete.
Die Ausgangslage ist nun klar: Der FFC muss das Rückspiel am Sonntag gewinnen oder ein beliebiges Remis von 3:3 aufwärts erreichen, um in die Oberliga aufzusteigen. Ein torloses Remis, ein 1:1 und jeder beliebige Sieg würde den Hollenbachern dagegen den Weg zurück ins baden-württembergische Oberhaus ebnen.


Jens Breuninger, der als Co-Trainer den privat verhinderten Martin Kleinschrodt vertrat, gab offen zu, dass seine Mannschaft aus wenig relativ viel gemacht habe: „Von der Effektivität waren wir sehr stark.“ FFC-Chefcoach Ralf Eckert lobte die Gäste als guten Gegner, der superstark gewesen sei. „ Ich war mit vielem bei uns einverstanden“, sagte er weiter, „unser Spiel haben wir aber nicht durchgekriegt.“ Für das Rückspiel versprach er: „Wir sind noch nicht weg, auch wenn die Hollenbacher aufgrund ihres Heimspiels Favorit sind.“


Freiburg: Schindler, Sutter (65. Moser), Enderle, Martinelli, Elias Reinhardt (6. Garcia Stein),Marco Senftleber, Ulubiev (71. Fellanxa), Gehring, Kevin Senftleber, Amrhein, Dreher (87. Berger). Hollenbach: Hörner, Zeller, Hutter, Minder (87. Götz), Michael Kleinschrodt, Hack (77. Schmitt), Schieferdecker (73. Hofmann), Rohmer, Uhl, Brenner, Schülke (80. Limbach). Tore: 1:0 Marco Senftleber (20./Foulelfmeter), 1:1 Schieferdecker (35.), 2:1 Martinelli (59.), 2:2 Hofmann (76./Foulelfmeter). SR: Heim (Waghäusel). Zuschauer: 2000. Gelb-Rot: Kleinschrodt (Hollenbach/92./wegen Foulspiels).

Aufrufe: 016.6.2019, 20:05 Uhr
Andreas Klein (BZ)Autor