Saison der Superlative

„Für diesen Durchmarsch gehen mir die Superlative aus“, sagt Wuckel. Seit dem 4:0-Heimsieg über Duisburg II am 22. Mai sehe er nur noch in glückliche Gesichter. „Bei Spielerinnen, Betreuern und Funktionären spiegelt sich eine Wahnsinnsfreude wider, und alle sind zu Recht stolz auf den Erfolg.“ Zu Beginn der Saison habe er selbst nicht ahnen können, dass am Ende dieser Volltreffer stehen würde: „Dass die Mannschaft alles so schnell umsetzt, war schon eine Überraschung.“ Als große Stärke bezeichnet Wuckel die Mentalität seiner Spielerinnen. Bei den Zugängen habe der Klub auch auf „das Charakterliche geachtet“. Die Identifikation mit der Mannschaft und dem gemeinsamen Ziel sei sehr groß. „Unsere polnischen Spielerinnen haben auf dem Weg zur Arbeit in der Straßenbahn die Arminia-Hymne gelernt und versucht, den Text zu verstehen“, nennt Wuckel ein Beispiel von vielen. Auch seien alle hoch motiviert zum Training gekommen. An vier Tagen in der Woche arbeiten alle zusammen, am freien Dienstag seien viele Spielerinnen von sich aus ins Fitness-Studio gegangen, um an individuellen Defiziten zu arbeiten. „Das sind alles Typen, die marschieren ohne Ende“, sagt Wuckel.

Die Bereitschaft, alles zu geben, und eine starke Athletik haben sich während der Saison ausgezahlt. „Wenn wir zurückgelegen haben oder der Gegner sich mit einer Fünferabwehrkette hinten reingestellt hat, mussten wir mehr laufen, um Räume zu schaffen“, erklärt Wuckel. Ihren großen Willen stellten die DSC-Frauen im letzten Spiel noch einmal unter Beweis. „Bis Mitternacht haben wir beim Open-Air in der Arena auf dem Rasen getanzt, am Sonntag danach hauen die Mädels in Warendorf noch einmal acht Tore raus“, erzählt Wuckel und staunt noch immer. Natürlich verfüge seine Mannschaft auch über viel fußballerische Qualität. Wuckel nennt stellvertretend Maxine Birker und Kamila Kmiecik. „Maxi ist sicherlich in der Form ihres Lebens. Sie hat im Moment einfach einen Riesenspaß am Fußball.“ Birker wurde Torschützenkönigin der Regionalliga mit 33 Toren, Kmiecik traf 26 mal. Beide seien starke Kreativspieler. „Sie schweben aber nicht über allem“, betont Wuckel und hebt die Teamleistung hervor. Der Mannschaftsgeist hat die Damen, ihre Trainer und Betreuer auch auf die Abschlussfahrt nach Mallorca begleitet. Für den Trainer ging es nach dem Kurztrip gleich weiter nach Fuerteventura.

Die Belastung der vergangenen Saison ist nicht spurlos an dem 49-Jährigen vorbeigegangen. Wuckel betreibt auch eine Fußballschule. Sein Arbeitsschwerpunkt ist jedoch eindeutig Arminia. Die Planung für die neue Saison „ist zu 99 Prozent abgeschlossen“, sagt er. Vier Neue werden die Aufstiegself verstärken: „Wir wollen den Kader im Großen und Ganzen zusammenhalten. Die Mädels haben das Zeug, auch in der 2. Liga zu bestehen.“ Das Ziel lautet Klassenerhalt. Gegen einen einstelligen Tabellenplatz hätte er nichts einzuwenden. „Wir wollen uns nicht auf unserem Lorbeer ausruhen“, sagt Wuckel und macht neugierig auf das Zweitligadebüt.

DSC-Tore: Maxine Birker (33), Kamila Kmiecik (26), Karolina Bochra (16), Romina Burgheim (15), Laura Liedmeier (11), Tanja Thormählen (9), Symela Ciesielska (3), Thalea Kiezewski (2), Veweziwa Kotjipati, Celine Preuß (je 2), Grit Bender, Sandra Szopieray, Malin Wilckens (je 1).

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