Frankonia: Iriz weg - Tendenz zu zwei Teams

Dirk Sammiller klingt ein wenig resigniert angesichts der letzten Tage. Es ist weniger die Tatsache, dass der ATV Frankonia seit Sonntag abgestiegen ist, vielmehr sind es die Begleitumstände. Yilmaz Iriz, bisheriger Coach des Kreisligisten, hat das Handtuch geworfen. Dabei war er für die kommende Saison als Übungsleiter des Kreisklassisten ATV 1873 Frankonia II vorgesehen: "Es war schon per Handschlag besiegelt", so Sammiller.

"Er hat in sich den Entschluss reifen lassen, dass es nicht mehr weitergeht für ihn. Er ist ein Fußballer durch und durch, ein integrer Mensch, vor dem ich die größte Hochachtung habe", sagt Sammiller. "Er hat sich auch tausendmal entschuldigt, aber das war gar nicht nötig. Bevor er seine Nerven ruiniert, runiere ich meine."

Was war geschehen? Nachdem der Verein nach der Winterpause tiefer und tiefer in den Abstiegssog geriet, ließ die Trainingsbeteiligung nach. Zahlreiche Spieler gaben zudem bekannt, sich zu Saisonende nach einer neuen Heimat umzusehen. Die Spieler fühlten sich vom neuen Verein nicht genügend beachtet, ihre Zukunft nach der Fusion mit dem SV 73 Süd noch mit zu vielen Fragezeichen behaftet. Dabei, so Sammiller, sei das Ziel klar kommuniziert gewesen: "Wir wollten alle Mannschaften halten, alle Spieler in einen Topf werfen und abwarten, was dabei rauskommt. Wir haben zu den Spielern gesagt: Schaut Euch das erstmal an, und entscheidet dann. Aber gut, wir können keinen zwingen, für uns zu spielen. Mit diesen Entscheidungen müssen wir leben", sagt Sammiller und fügt hinzu: "Reisende soll man nicht aufhalten, dafür werf ich dann gleich drei Euro ins Phrasenschwein."

Nach dem designierten Coach der 1. Mannschaft, Michael Green, auf den bekanntlich U19-Coach Manfred Wild folgte, muss der ATV 1873 Frankonia II nun einen weiteren Übungsleiter ersetzen: "Es wird in dieser Saison auf jeden Fall bis zum Ende gespielt, und wenn wir mit der AH auflaufen. Wir werden uns anständig von dieser Liga verabschieden." Auch für die kommende Saison konkretisieren sich so die Vorstellungen des Fusionsklubs: "Wir werden keinesfalls mit vier Mannschaften an den Start gehen. Die Tendenz geht derzeit zu zwei."