Fortuna zittert bis zum Schluss

Dabei wusste der 29-jährige lange nicht, ob er überhaupt spielen würde. „Der Trainer hat sich nicht in die Karten schauen lassen,“ verrät Papilion. Aber nicht nur Papilion zeigte eine starke Leistung. Die gesamte Fortuna präsentierte sich als Einheit. Im defensiven Mittelfeld liefen die beiden Neuzugänge Patrick Liebl und Sinan Canac auf. Beide zeigten, dass sie eine echte Verstärkung sind. Der 4:3-Erfolg der Fortuna ist ein Achtungserfolg.

Cham ging als Favorit in die Partie, tat sich aber von Anfang an schwer in die Partie zu kommen. In der 28. Minute schockte Arber Morina erstmals die Gäste. Sein Freistoß aus halbrechter Position wurde von der Mauer leicht abgefälscht. ASV- Keeper Florian Galli blieb keine Abwehrchance. Aber nur eine Minute später gab Cham die Antwort. Daniel Schmaderer überlistete SV-Keeper Alexander Kister, der zu weit vor seinem Kasten stand. Fortuna ließ aber nicht nach. Nachdem Arlind Morina in der 37. Minute noch an Galli gescheitert war, schob Ismail Morina per Abstauber überlegt zum 2:1 ein.

Die zweite Halbzeit kontrollierte dann der Gastgeber. Die SV-Akteuere agierten dabei sehr geschickt. Sie ließen den Gast aus Cham angreifen, um bei Ballgewinn durch schnelle Vorstöße selbst gefährlich zu werden. „Aufgrund der zweiten Hälfte ist der Sieg verdient,“ sagte Fortuna-Trainer Helmut Zeiml nach dem Spiel. Die Tore drei und vier für die Fortuna fielen nach Standardsituationen. In der 69. Minute traf Peter Bäumler per Freistoß aus 35 Metern. Papilion besorgte in der 76. Minute nach einer Ecke schließlich das 4:1. Zum Ende des Spiels wurde es noch einmal eng. Nachdem Abwehrrecke Friedrich Wolf verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, wackelte die Defensive. Durch die Treffer des eingewechselten Tomas Peterik in der 84. und 88. Minute kam der ASV noch einmal heran. Letztlich war der Sieg der Fortuna aber verdient. Einziger Wehrmutstropfen war die unnötige Gelb-Rote Karte für Ismail Morina kurz vor Spielende.
Vorschau

Die erste Englische Woche in der neuen Spielzeit bringt die Landesliga-Kicker des ASV am Mittwoch, 18.30 Uhr, an die Regensburger Isarstraße zum SV Fortuna. Nach dem 1:0-Auftakterfolg über den VfB Bach dürfte die Mannschaft um Trainer Uwe Mißlinger mit viel Selbstbewusstsein zu Werke gehen. Zielvorgabe ist zumindest ein Punkt, um gestärkt in die nächste schwere Aufgabe gegen Aufsteiger SV Burgweinting zu gehen.

Beide Seiten standen sich ja am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison an gleicher Stätte gegenüber, Fortuna gewann mit 2:1, hatte damit vor dem Saisonfinale einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt getan. „Wir sind sehr heimstark, wir gehen ohne Ehrfurcht in die Partie“, verspricht Fortuna-Trainer Helmut Zeiml auch diesmal: „Unser Ziel ist es, das Spiel zu gewinnen.“ Das Start-1:1 in Schierling hat auch die Fortunen gestärkt. Verzichten muss Zeiml auf Nizar Klica. Der Mittelfeldspieler ließ sich im letzten Spiel zu einer Tätlichkeit hinreißen, ist gesperrt. Bis auf die Langzeitverletzten Özkan Kochan oder Sebastian Papilion sind alle fit. Die Pause zwischen den beiden Spielen ist allerdings kurz: „Um Fehler abzustellen, werde ich vor allem Gespräche mit den Spielern führen“, erklärt Zeiml, „spielerisch lässt sich nur wenig ändern.“

Beide Mannschaften gehen mit veränderten Kadern und dadurch anderen taktischen Grundaufstellungen in die Partie. Mit Patrick Liebl (TV Parsberg), Dominik Dominik (TSV Kareth-Lappersdorf II), Michael Gerl (SV Obertraubling), Ibrahim Hezer (SSV Jahn Regensburg II), Lukas Kulla (ESV 27 Regensburg), Sinan Canac (U19 SSV Jahn Regensburg) und Heiko Schmidbauer (Rosenhof-Wolfskofen) hat Fortuna-Abteilungsleiter Hans Meichel sieben Neuzugänge präsentiert. Ihnen stehen jedoch 13 Abgänge gegenüber. Das Wechselkarussell hat sich also schnell gedreht.

Mit Top-Stürmer Sascha Wittmann, der in der vergangenen Saison 19 Mal den Ball im gegnerischen Tor versenkt hatte, haben die Fortunen zudem einen Baustein im Team verloren. Wittmann schloss sich dem Ligakonkurrenten FC Tegernheim an. Zum Saisonstart erreichten die Grün-Weißen allerdings einen Achtungserfolg bei den heimstarken Schierlingern.

Beide Oberpfalz-Rivalen müssen jedoch im Aufeinandertreffen am Mittwoch auf zwei ihrer Leistungsträger verzichten. Während es Chams Roland Zangl gegen den VfB Bach kurz vor Schluss wegen des Fouls mit der roten Karte erwischte, musste auch Fortunas Nizar Klica wegen einer Tätlichkeit frühzeitig runter vom Feld. Über die Dauer der Sperren spekulieren beide Seiten noch. Aber zwei bis drei Spiele werden beide Rotsünder wohl zuschauen müssen. Weil beim ASV Cham auch noch Abwehrspieler Michel Wittmann berufsbedingt nicht zur Verfügung steht, hat Trainer Uwe Mißlinger nach dem Abschlusstraining den eigentlichen Kapitän Daniel Christoph und Neuzugang Christoph Hermes wieder in den Kader genommen. Ansonsten bleibt alles beim alten. Zumindest ein Punkt müsste rausspringen für die Rot-Weißen, um ungeschlagen zu bleiben.