2024-05-08T14:46:11.570Z

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Ausgelassener Jubel: Der SVWW um die Torschützen Manuel Schäffler (Nummer 9) und Kevin Pezzoni (Zweiter von links) feiert den 3:0-Heimsieg gegen Fortuna Köln.	Foto: rscp / René Vigneron
Ausgelassener Jubel: Der SVWW um die Torschützen Manuel Schäffler (Nummer 9) und Kevin Pezzoni (Zweiter von links) feiert den 3:0-Heimsieg gegen Fortuna Köln. Foto: rscp / René Vigneron

Fortuna-Trainer gerät ins Schwärmen

Nicht nur Uwe Koschinat ist vom 3:0 der Hessen begeistert: „Besser kann man in der Dritten Liga nicht spielen“

Wiesbaden. Torsten Fröhling hätte seinen Kollegen am liebsten unterbrochen. „Wie soll ich die Jungs den runterholen, wenn sie das hören“, meinte der Trainer des SV Wehen Wiesbaden. Doch Uwe Koschinat, Chefcoach des Konkurrenten Fortuna Köln, kam so richtig ins Schwärmen. „Besser als der SVWW kann man in der Dritten Liga nicht spielen. Sie haben uns komplett überrannt. Wir müssen uns bei ihnen bedanken, dass es nicht noch höher ausging. Das wäre normalerweise ein Debakel geworden“, befand Koschinat. Letztlich siegte der SVWW „nur“ mit 3:0 (1:0) gegen den bisherigen Spitzenreiter. „Wichtig ist, dass der Knoten geplatzt ist“, freute sich Fröhling über den ersten Saisonsieg der Hessen im dritten Spiel, den Manuel Schäffler (1.), Kevin Pezzoni (48.) und Robert Andrich (58.) mit ihren Treffern besorgten. Fröhling schob aber sofort hinterher: „Das war nur ein Schritt. Wir müssen das in Zwickau direkt bestätigen.“ Schon am Samstag gastiert der SVWW beim selbstbewussten Aufsteiger aus Sachsen.

Führungstreffer schon nach 19 Sekunden

Bei Fröhlings Spieler herrschte nach dem Schlusspfiff kollektive Erleichterung. „Wir haben zum Auftakt zwei schlechte Spiele gemacht. Diesmal haben wir endlich gezeigt, was wir können. Und wenn wir den Ball laufen lassen, wird es für jeden Gegner schwer“, sagte Pezzoni. „Wir wollten heute rausgehen und alles reinwerfen. Die ersten Duelle konnten wir nicht auf uns sitzen lassen. Wir waren aggressiv, aber auch clever. Und natürlich hat uns die frühe Führung perfekt in die Karten gespielt“, erklärte Kapitän Patrick Funk. Nach nur 19 Sekunden trieb der sehr agile David Blacha den Ball nach vorne, die Fortuna hatte sich noch gar nicht richtig sortiert und Schäffler schoss aus dem Gewühl heraus in die Maschen – das 1:0. In der Folge hatten die Gastgeber die Partie vor 2058 Zuschauern in der heimischen Arena komplett im Griff, die Rheinländer, die mit zwei Siegen gestartet waren, konnten den SVWW nie ernsthaft in Gefahr bringen.

„Es ist alles aufgegangen, was wir uns vorgenommen haben“, lobte Fröhling. Der 49-Jährige brachte mit Andrich und Philipp Müller, die beide im Mittelfeld viel Betrieb machten, Innenverteidiger Steven Ruprecht (Fröhling: „Er ist endlich wieder fit.“) und Dauerläufer Alf Mintzel als Linksverteidiger gleich vier neue Profis im Vergleich zum glücklichen 0:0 bei den SF Lotte drei Tage zuvor. Das fruchtete: Die ganze Mannschaft zeigte ein anderes Gesicht. „Wir haben gut gestanden, sind leidenschaftlich in die Zweikämpfe gegangen und Spaß am Fußball spielen gehabt. Das ist das, was uns auszeichnen sollte“, erläuterte Andrich.

Der Achter besorgte den Schlusspunkt: Nach feinem Zuspiel von Funk, schob Andrich eiskalt ein. Zehn Minuten zuvor hatte Pezzoni sein allererstes Tor für den SVWW markiert: Der Sechser, der in der Rückwärtsbewegung alles und jeden abräumte, wuchtete den Ball nach einer Ecke mit dem Kopf ins Gehäuse. Die Hessen erspielten sich noch einige Chancen mehr, allein Müller vergab aber zwei gute davon.

Abheben wollte aber keiner der Spieler. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Wir müssen jetzt von Spiel zu Spiel eine Schippe draufpacken“, forderte Funk. Und auch Fröhling betonte: „Es ist traurig, dass wir neun Vorbereitungs- und zwei Pflichtspiele gebraucht haben, um uns zu finden. Jetzt kann es richtig losgehen.“

SVWW: Kolke – Funk, Wein, Ruprecht, Mintzel – Pezzoni – Müller, Blacha (83. Mayer), Andrich, Lorenz (70. Schwadorf) – Schäffler (77. Schnellbacher).

Fortuna Köln: Poggenborg – Flottmann, Mimbala, Uaferro, Kwame – Pazurek (46. Kessel), Kegel – Bender, Oliveira Souza (62. Schröder), Dahmani – Rahn (84. Koruk).

Tore: 1:0 Schäffler (1.), 2:0 Pezzoni (48.), 3:0 Andrich (58.). – Schiedsrichter: Koslowski (Berlin). – Zuschauer: 2058.



Aufrufe: 010.8.2016, 09:30 Uhr
Torsten Muders und Tobias GoldbrunnerAutor