Es war ein völlig verdienter Sieg der Fortuna, das musste auch Bad Kötztings Trainer Peter Gallmaier eingestehen. „Bei Sachen wie Lauf- und Kampfbereitschaft oder Spielschnelle war das Team heute einfach zu langsam“, meinte er nach dem Abpfiff. Große Bedeutung hätte der 1. FC dem Pokal aber von Beginn an ohnehin nicht beigemessen, betont Gallmaier. Die Enttäuschung hielt sich deshalb nach der Niederlage in Grenzen. „In erster Linie war es wichtig, gegen einen Ligakonkurrenten herauszufinden, wo wir stehen, aber auch zu sehen, wie die Jüngeren mithalten können.“
Die Kötztinger, mit vier Unter-20-Jährigen nach Regensburg gereist, fanden sehr schwer in die Gänge. So gehörte die Anfangsphase ganz klar dem Gastgeber. Morina hatte bereits nach anderthalb Minuten die erste dicke Chance, verfehlte das Tor aus neun Metern knapp. Auch Wittmann (13.), Oppelt (17.) und Hein (19.) hatten das Tor auf dem Fuß bzw. Kopf. Die fahrlässige Chancenverwertung sollte sich rächen: wie aus heiterem Himmel, mit dem ersten vernünftigen Angriff, fiel die Kötztinger Führung: Jakub Süsser vollendete aus 20 Metern trocken ins linke, untere Eck (21.). Nur wenig später war es Moritz Graßl, der mit seinem Schuss kurz vor der Strafraumgrenze Keeper Heep genau so wenige Abwehrmöglichkeiten bot - 0:2. Die Fortuna ließ sich davon nicht beirren - ganz im Gegenteil: man dominierte das Geschehen und traf nun auch endlich das Tor. Erst verkürzte Martin Peter (35.), dann traf Arber Morina noch vor der Pause zum Ausgleich (43.).
Neun zu zwei Torschüsse, so lautete die Bilanz des ersten Durchgangs zugunsten der Fortuna. Gallmaier brachte mit Zach und Klavers zwei frische Mannen, am Bild änderte sich allerdings wenig. Mit einem wunderschönen Sonntagsschuss markierte Morina die 3:2-Führung für den SV (56.). „So ein Kasperltheater“, war Gallmaiers klares Statement Mitte der zweiten Hälfte zum Zweikampfverhalten seiner Schützlinge. Diese zeigten sich vorne einfach viel zu harmlos, um die Regensburger Defensive nochmal in Verlegenheit zu bringen. Stattdessen setzte Sascha Wittmann den Schlusspunkt der Partie und machte mit dem 4:2 alles klar (83.).
Die Fortuna Regensburg setzt mit dem Sieg gegen den Bayernliga-Absteiger eine Duftmarke und kann nächsten Samstag gegen Ruhmannsfelden den Einzug in die erste Pokal-Hauptrunde perfekt machen. Coach Zeiml zeigte sich trotzdem nur bedingt zufrieden. „Die Defensive hat zwei leichtfertige Fehler gemacht, die zu den Gegentreffern führten. Vorne waren wir in der ersten Halbzeit viel zu fahrlässig“, sagte er und betonte: „Es ist definitiv noch ein langer Weg.“
SV Fortuna Regensburg – 1. FC Bad Kötzting 4:2 (2:2)
Schiedsrichter: Andreas Dinger (Bischofsgrün) - Zuschauer: 70;
Tore: 0:1 Süsser (21.), 0:2 Graßl (23.), 1:2 Peter (35.), 2:2 Arb. Morina (43.), 3:2 Arb. Morina (56.), 4:2 Wittmann (83.);
SV Fortuna: Heep - Peter, Scücs, Klica, Sönmez - Oppelt, Bauer (46. Papilion), Arb. Morina (84. Düzce), Arl. Morina, Hein - Wittmann (86. Gashi);
Bad Kötzting: Riederer - Süsser, Ruzicka (70. Multerer), Wimber, Kaiser (46. Zach) - Kufner (46. Klavers), Frisch, Hofner, Tafat, Graßl – I. Morina;