2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
F: Heiko van der Velden
F: Heiko van der Velden

Taktgeber Stöger

Fortunas Saisonzeugnis, vierter Teil: Die zentralen Mittelfeldspieler leisten alle gute Arbeit. Doch einer sticht aus dem Sextett hervor.

Es ist das Herzstück einer jeden Fußballmannschaft: das zentrale Mittelfeld. Dort agieren die unterschiedlichsten Spielertypen: die Beißer, die Läufer, die filigranen Spielmacher und die Allrounder. Fortuna hatte in der vergangenen Saison eine große Bandbreite auf diesen Positionen zu bieten – egal, ob im 5-3-2, im 4-1-4-1 oder im 4-4-2. Hauptsächlich sechs Spieler teilten sich – über die Saison verteilt – den Job im Maschinenraum. Hier ist ihr Zeugnis.

Adam Bodzek Es gibt wohl keinen Spieler im Fortuna-Kader, der mehr polarisiert. Manche Beobachter sprechen ihm gar die Tauglichkeit für die zweite Liga ab. Doch Bodzek strafte alle Kritiker Lügen. Klar, der 33-Jährige wird keiner mehr, der viel Spektakuläres fürs Auge bietet. Aber Bodzek ist auf und neben dem Platz enorm wichtig, weil er die Werte verkörpert, die Fortunas Mannschaft unter diesem Trainerteam ausmachen soll: Kampfbereitschaft, großer Arbeitsaufwand und menschliche Größe. Hinzu kommt auch spielerische Qualität. Friedhelm Funkel sagt: „Adam schlägt die besten Diagonalbälle bei uns. Da kommen zehn von zehn an.“ Deshalb war es auch der ausgesprochene Wunsch des Trainers, dass Bodzek bis 2020 bleibt. ⇥Unsere Note (Saison-Durchschnitt): 3,13

Marcel Sobottka Einzig seine Verletzungsanfälligkeit verhinderte, dass der 25-Jährige nicht mehr als 14 Ligaspiele machen konnte. Doch wie wichtig Sobottka für das Team ist, zeigte unter anderem das Spiel im Dezember gegen Dortmund. Beim überraschenden 2:1-Sieg stand der gebürtige Gelsenkirchener nach zweimonatiger Pause direkt wieder in der Startelf und spielte so, als wäre er nie weg gewesen (Note 2-). Bleibt Sobottka in der kommenden Saison fit, wird er sicher mehr Spiele machen als in der abgelaufenen Spielzeit. ⇥Unsere Note: 2,78

Alfredo Morales Der Zugang aus Ingolstadt bot große Schwankungen in seinen Leistungen. Die ersten zehn Ligaspiele war der 29-Jährige gesetzt. Nach dem 0:3 in Mönchengladbach flog der Kämpfer ganz aus dem Kader. Bis zur Winterpause blieb das – bis auf eine Ausnahme – auch so. Doch der Berliner mit amerikanischen und peruanischen Wurzeln kämpfte sich zurück ins Team, kam in der Rückrunde noch zwölf Mal zum Einsatz, bereitete dabei ein Tor beim wichtigen 2:1 in Augsburg vor. ⇥Unsere Note: 3,45

Oliver Fink Ja, es sah zu Beginn der Spielzeit gar nicht gut aus für den Kapitän. Ein Virus, ein Muskelfaserriss und schließlich Achillessehnenprobleme setzten den dienstältesten Fortunen (seit 2009) bis November außer Gefecht. Doch dann wurde es fast schon zu kitschig: Fink kam zurück, das Team begann zu punkten und der Kapitän markierte in letzter Sekunde in Hannover das Siegtor zum 1:0 vor der Winterpause. Damit vollendete Fortuna die Neun-Punkte-Woche, die im Rückblick als Grundstein für den Klassenerhalt gilt. Fink bewies in seinen 18 Liga-Einsätzen, dass er auch mit bald 37 Jahren in der ersten Liga mithalten kann. Deshalb wurde sein Vertrag auch folgerichtig bis 2020 verlängert. ⇥Unsere Note: 2,52

Kevin Stöger Für Friedhelm Funkel steht fest: „Er hat den größten Schritt gemacht, nachdem wir ihn auf eine andere Position gestellt haben.“ Eigentlich war Stöger für eine offensivere Rolle vorgesehen. Doch seit er als Sechser vor der Abwehr den Takt vorgibt, hat er teils überragende Leistungen gezeigt. Auch, weil der 25-Jährige gelernt hat, nicht mehr direkt den besonderen Ball spielen zu wollen, sondern sich schneller von ihm trennt. Und: Stöger kann den besonderen Ball trotzdem spielen – wie den Steilpass auf Dodi Lukebakio vor dem 1:0 gegen Dortmund. Umso bitterer ist es für Fortuna, dass er nun mit einem Kreuzbandriss ein halbes Jahr ausfallen wird.⇥Unsere Note: 2,75

Aymen Barkok Der Leihspieler von Eintracht Frankfurt hat aufblitzen lassen, was er kann. Aber: Am Ende sind zwölf Ligaspiele viel zu wenig für einen Mann mit diesen fußballtechnischen Qualitäten. Fortuna glaubt, dass Barkok im nächsten Jahr explodieren kann und hat den 21-Jährigen deshalb für ein weiteres Jahr ausgeliehen. Es könnte sich lohnen, wenn Barkok sein Phlegma ablegt und noch mehr Ehrgeiz entwickelt. ⇥Unsere Note: 3,66

Aufrufe: 04.6.2019, 18:30 Uhr
RP / Patrick SchererAutor