2024-04-19T07:32:36.736Z

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– Foto: Heiko van der Velden

Fortunas U23 erkämpft einen Punkt in Lotte

Gegen die Sportfreunde Lotte reicht es für die Zweitvertretung von Fortuna nur zu einem 1:1 – und mit dem Ergebnis kann das Team von Nico Michaty noch zufrieden sein. Profi Jakub Piotrowski gibt sein Comeback.

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Um ein Haar hätte es doch noch zum Sieg gereicht, dem ganz großen Jubel stand allerdings die Latte im Weg. Wenige Augenblicke vor dem Schlusspfiff war Lex-Tyger Lobinger vor dem Tor der Sportfreunde Lotte am höchsten gestiegen – und wuchtete seinen Kopfball ans Gebälk.

Deshalb blieb es für Fortunas Regionalliga-Fußballer in Westfalen bei einem 1:1, mit dem sie gut bedient waren. „Wir hätten das Spiel am Ende noch gewinnen können, aber das wäre des Guten vielleicht zu viel gewesen“, sagte Trainer Nico Michaty.

Dass die „Zwote“ überhaupt einen Punkt mitnahm, lag an drei Faktoren: einer erheblichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte, einem überragenden Auftritt von Torwart Dennis Gorka und dem späten Ausgleich durch Angreifer Lobinger. Denn seine erste große Chance hatte der 21-Jährige genutzt, die Kugel nach einer herausragenden Flanke von Cedric Euschen über die Linie gedrückt und sich damit auch für sein unermüdliches Engagement belohnt. „Für Tyger freut es mich richtig“, sagte Kapitän Tim Oberdorf. „Er hat sehr viel gearbeitet und ist selbst am Ende immer wieder angelaufen.“

Eigene Akzente konnte Lobinger bis zu seinem Treffer jedoch nicht setzen, weil das Offensivspiel der Flingerner über weite Strecken völlig brachlag und erst in der letzten Viertelstunde in die Gänge kam. Nach zwei Eckbällen hatte die „Zwote“ in der Anfangsphase durch Profi-Leihgabe Jakub Piotrowski und Moritz Montag zwar gute Chancen, doch aus dem Spiel heraus brachte sie nichts zuwege. Vor der Halbzeit liefen die Rot-Weißen der Musik ständig hinterher, gewannen nur selten zweite Bälle und im Zentrum vor allem kaum Zweikämpfe.

Ins Bild der zunächst desolaten Leistung passte, dass der ehemalige Drittligist aus Lotte durch einen verwandelten, aber mindestens fragwürdigen Strafstoß in Führung ging. Jamil Siebert hatte Leon Demaj unzweifelhaft gefoult – ob innerhalb oder außerhalb des Strafraums, war allerdings unklar. „Ich sage tendenziell: Das Foul war außerhalb“, betonte Oberdorf. „Aber wir müssen die Situation vorher schon besser verteidigen, damit Jamil diesen Zweikampf überhaupt nicht führen muss.“

Ohnehin nahm sich der Kapitän hinterher die gesamte Mannschaft zur Brust. „Mit der ersten Hälfte können wir nicht zufrieden sein. Das war fußballerisch zu wenig“, sagte Oberdorf. „Auch die schwierigen Platzverhältnisse dürfen keine Ausrede dafür sein, dass wir den Kampf nicht angenommen haben. Das wirkte alles ein bisschen schläfrig.“ Ohne mehrere Glanzparaden von Keeper Gorka wäre die Partie vermutlich schon früh entschieden gewesen. „Wir können uns bei Dennis bedanken, dass er uns am Leben gehalten hat“, konstatierte Oberdorf. Und Trainer Michaty lobte: „Dennis hat ein überragendes Spiel gemacht.“

An die Leistung des 18-Jährigen kamen seine Teamkameraden zwar nicht heran, mit zunehmender Spieldauer fingen sie sich aber. Zur Wahrheit gehörte eben auch, dass die „Zwote“ im zweiten Spielabschnitt viel präsenter, strukturierter und konsequenter auftrat. „Wir haben uns in der Halbzeit gesagt, dass jeder einzelne – und da kann man keinen rausnehmen – ans Limit kommen muss“, sagte Oberdorf. „Und dann haben wir uns ja auch in die Zweikämpfe hereingeschmissen und gerade hintenraus relativ viel Druck auf das Lotter Tor bekommen.“ Den späten Siegtreffer verhinderte die Latte.

Aufrufe: 022.2.2021, 09:00 Uhr
RP / Tobias DinkelborgAutor