2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Heiko van der Velden

Ein bissiger Kölner für Fortunas U19

Sebastian Papalia gewann mit dem FC den Meistertitel. Jetzt spielt er für Düsseldorf.

Ein deutscher Meister am Flinger Broich: Mit Sebastian Papalia haben die U19-Fußballer von Fortuna Düsseldorf einen dieser oft gesuchten Mentalitätsspieler verpflichtet, der in seiner noch jungen Karriere bereits die Meisterschale Richtung Himmel strecken durfte.

Im vergangenen Jahr gewann der heute 18-Jährige mit der U17 des 1. FC Köln die deutsche Meisterschaft. Papalia führte das Team als Kapitän an. „Dieser Moment des Titelgewinns wird mich durch die ganze Karriere begleiten“, vermutet der zentrale Mittelfeldspieler, „das werde ich nie vergessen.“ Durch das gewonnene Selbstvertrauen sei er „noch hungriger“ geworden.

Auf das Hoch folgte jedoch prompt ein Tief: Nur wenige Wochen nach der Meisterschaft rückte Papalia in die U19 des FC auf – und kam dort fortan kaum noch zum Zug. Die Rolle des Edeljokers konnte Papalia während der gesamten Saison nicht ablegen. „Es war schwierig, mich mit meiner Spielweise beim FC durchzusetzen“, blickt er zurück. Während die Kölner um ihren Trainer Stefan Ruthenbeck vor allem auf die spielerische Komponente setzten, zeichnet sich Papalia insbesondere durch den kämpferischen Aspekt aus. Nicht von ungefähr nennt der Neu-Düsseldorfer den bekannte ehemaligen italienischen Wadenbeißer Gennaro Gattuso als sein Vorbild.

Das Reservistendasein stellte Papalia nicht zufrieden. Die Fortuna hatte schon seit längerer Zeit ein Auge auf ihn geworfen: Frank Schaefer, der Leiter des Düsseldorfer Nachwuchsleistungszentrums, zeigte Papalia schließlich eine Perspektive auf, die seinen Wechselwunsch bekräftigte.

Papalia unterschrieb einen Vertrag über zwei Jahre, soll nach der kommenden Saison in die U23 der Fortuna aufsteigen. „Wir sind glücklich, dass wir ihn bekommen haben“, freut sich sein neuer U19-Trainer Sinisa Suker, „er ist technisch beschlagen, man darf ihn nicht nur auf seine Mentalität reduzieren. Wir sehen ihn als Führungsspieler.“ Der Angesprochene gibt das Lob natürlich direkt artig zurück: „Ich habe vor der kurzen Pause bereits mit dem neuen Team trainiert und hatte sehr gute Gespräche mit dem Trainer.“

Einige Sprüche musste sich Papalia, der gebürtige Kölner, nach der Bekanntgabe des Wechsels in die Stadt des Erzrivalen natürlich anhören. Doch das Talent hält sich nur noch kurz mit der Vergangenheit auf: „Der Abschied fällt schwer, aber ich blicke auf schöne Erinnerungen zurück.“

Vielmehr schaut er, der anfänglich noch aus Köln pendeln wird, ehrgeizig nach vorne: „Ich möchte in die Bundesliga und mich dort fest in einer Mannschaft etablieren. Ich möchte nicht durch die Welt reisen und die Vereine ständig wechseln, sondern in einem Klub zu einer Identifikationsfigur werden, gerne hier bei der Fortuna.“

Papalia, der kürzlich sein Fachabitur absolvierte und sich fortan ganz auf den Fußball konzentrieren möchte, trug in der U15, U16 und U17 das Trikot der deutschen Nationalmannschaft - doch der Traumdes Kindes sizilianischer Eltern ist die Squadra Azzurra. „Ich würde gerne für mein Heimatland auflaufen.“ Und, wer weiß, dann könnte aus dem deutschen Meister eines Tages auch ein Weltmeister geworden sein.

Aufrufe: 029.7.2020, 15:00 Uhr
RP / Daniel MertensAutor