2024-04-09T11:08:27.032Z

Allgemeines
Axel Bellinghausen (weißer Dress) feierte sein Debüt für die U23 der Fortuna. F: Jochen Classen
Axel Bellinghausen (weißer Dress) feierte sein Debüt für die U23 der Fortuna. F: Jochen Classen

Bellinghausen: Antreiber und Mahner

Erstmals läuft der 34-Jährige für Fortunas U23 auf und holt mit der "Zwoten" den dritten Sieg in Folge.

Es gibt Fußballer, die erkennt man von weitem schon an ihrer Körperhaltung. Auch Axel Bellinghausen zählt zu dieser speziellen Kategorie. Steht er auf dem Platz, bekommt der Zuschauer immer einen Spieler zu sehen, der mit hochgezogenen Schultern und nähmaschinenschnellen Schritten das Spielfeld beackert und dabei weder sich noch seine Gegenspieler schont. Tugenden, von denen auch die U23 der Fortuna in dieser Regionalliga-Saison profitieren soll. Am Samstag, beim 2:1 gegen den Aufsteiger Westfalia Rhynern, tat sie es bereits.

Zur Erinnerung: Der 34-jährige Routinier wurde vor seinem letzten Jahr als Profifußballer auch zum Führungsspieler der "Zwoten" ernannt, der bei Bedarf am Projekt Klassenerhalt mitarbeiten soll. Gegen Rhynern trat nun ein solcher Fall ein, und es dauerte gerade mal 240 Sekunden, ehe sich Bellinghausens Einsatz schon auszahlte. Seine perfekt getimte Flanke brauchte Emmanuel Iyoha nur noch über die Linie zu drücken. Es war der Startschuss einer starken ersten Hälfte der Flingerner, die angesichts der spielerischen Überlegenheit mit 2:0 eigentlich viel zu niedrig ausfiel.

Das allein war aber nicht der Grund, warum der Blondschopf nach dem Schlusspfiff trotz des Endresultats offenkundig unzufrieden wirkte. Vielmehr war es der "kleine Schlendrian" (Fortuna-Trainer Taskin Aksoy), der sich 20 Minuten vor Schluss bei den Hausherren einschlich und Bellinghausen aufregte. "Das war wirklich unnötig", monierte er. "Das haben wir in der ersten Hälfte deutlich besser gemacht. Da haben wir den Ball laufen gelassen, und der Gegner musste sich nach uns richten. Aber mit zunehmender Spieldauer haben wir das Heft aus der Hand gegeben."

Auch Aksoy fiel auf, dass bei seiner Mannschaft nach dem Anschlusstreffer "durch viele Fehler und Ballverluste eine permanente Unruhe herrschte". Bereits gegen Wattenscheid (1:0), als der Führungstreffer einfach nicht gelingen wollte, offenbarte die junge Mannschaft einen gewissen Hang zur Hektik. Beide Male folgenlos.

Natürlich stand letztlich wieder ein Sieg, mittlerweile der dritte in Folge, zu Buche. Aber Bellinghausen geht es um mehr: "Es ist ja keiner hier, der das extra macht, aber wir müssen noch dahin kommen, solche Situationen ein wenig cleverer auszuspielen."

Denn trotz des besten Saisonstarts unter Aksoy geht es für die Fortunen nach wie vor nur um den Klassenerhalt. Das muss vorgelebt werden. Bellinghausen ist der geeignete Mann dafür.

Aufrufe: 013.8.2017, 20:41 Uhr
RP / Maximilian LonnAutor