2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielvorbericht
Strippenzieher mit Abschlussqualitäten: Arthur Kubica, der sich hier gegen den Aichacher Franz Hübl durchsetzt, will am Sonntag wieder auf der Zehn glänzen.
Strippenzieher mit Abschlussqualitäten: Arthur Kubica, der sich hier gegen den Aichacher Franz Hübl durchsetzt, will am Sonntag wieder auf der Zehn glänzen.

Folgt Wiesn-Besuch erster Oktober-Festtag?

Nach dem Sieg gegen den BC Aichach schwebte der FC Pipinsried auf Wolke sieben, danach wurde der Erfolg auf dem Oktoberfest gefeiert. Folgt am Sonntag gegen den SB DJK Rosenheim (Anpfiff: 15 Uhr) der Kater? FCP-Boss Höß warnt vor einem „Donnerwetter“.

Am Samstag fällt das Training aus. Eigentlich wollte FCP-Coach Tobias Strobl seine Jungs am Vormittag zum Tanz auf das Pipinsrieder Übungsgelände bitten. Die Truppe votierte stattdessen dafür, am Tag der Deutschen Einheit einige Schweißeinheiten zu absolvieren. Das Motiv liegt auf der Hand: Gestern Abend gingen alle Mann zusammen aufs Oktoberfest, inklusive Strobl.

„Ich hoffe sehr, dass sich jeder verantwortungsvoll und vernünftig verhält, und seine Grenzen kennt“, gibt der 25-Jährige zu Protokoll. Doch so richtig glücklich scheint er mit dem Arrangement nicht zu sein: „Natürlich wäre mir lieber gewesen, wenn wir schon am Donnerstag auf die Wiesn gegangen wären. Aber da war ja das Pokalspiel geplant und so mussten wir auf den Freitag ausweichen.“ Sein Chef Konrad Höß grummelt nur, wenn er auf den Feier-Abend angesprochen wird: „Wenn am Sonntag trotzdem ein Sieg raus springt, ist alles okay. Aber wenn wir verlieren und ich sehe, dass einige verkatert über den Platz schleichen, dann setzt es ein Donnerwetter.“

Der Pipinsrieder Präsident warnt vor dem morgigen Gast, dem SB DJK Rosenheim: „Die Rosenheimer haben nichts zu verlieren, sie sind ein undankbarer Gegner.“ In der Liga gewann die Sportbund-Truppe zuletzt zu Hause gegen den VfR Garching mit 2:1; am vergangenen Donnerstag gingen die Rosenheimer beim BCF Wolfratshausen indes mit 0:4 in einem Totopokal-Match unter. Die Rosenheimer haben eine schwierige Spielzeit zu bewältigen: Mehr als ein Dutzend gestandener Bayernliga-Spieler verließen die Grünen vor Saisonbeginn. Namhafte Zugänge blieben aus. Der SB wagt heuer einen Neuaufbau mit vielen Nachwuchskräften. Die Schlüsselfigur dabei ist ihr Trainer, Günter Güttler. Ein Ex-Profi mit einer langen Karriere, unter anderem beim FC Bayern, dem 1 . FC Nürnberg und Schalke 04. Auch als Übungsleiter hat der 52-Jährige schon höherklassig gewirkt, als Co-Trainer beim 1. FC Köln und Rapid Wien, hauptverantwortlich in Burghausen, Regensburg und Weiden.

Dort hätte Güttler vor drei Jahren beinahe Tobias Strobl als Spieler begrüßen dürfen. „Es hakte an ein paar vertraglichen Details“, berichtet der jetzige Pipinsrieder Coach. Ein Grund, warum er damals in die Oberpfalz hätte wechseln wollen, sei Güttler gewesen. „Ein cooler Fußball-Fachmann; einer, der ein Team zu führen versteht“, schwärmt Strobl noch heute. Es sei eine Ehre, sich am Sonntag mit einem solchen Mann messen zu dürfen, fährt er fort. Da schwingt viel Respekt mit.
Den will und muss er seinen Derbysiegern bis Sonntag noch vermitteln. Klar, dass sich die Triumphatoren in der abgelaufenen Woche erst einmal über den 2:1-Erfolg in Aichach gefreut haben. Strobl stößt allerdings sauer auf, dass sich die BCA-Verantwortlichen als schlechte Verlierer erwiesen hätten und allein den Schiedsrichter für die 1:2-Niederlage verantwortlich machten. „Man kann auch zu Zehnt gut Fußball spielen“, meint der FCP-Trainer trocken und setzt hinzu: „Aber wir haben einfach zu viel Druck gemacht. Das haben die Aichacher nicht vertragen.“

Auf zwei Derby-Helden muss Strobl morgen verzichten: Serge Yohoua kuriert eine infektiöse Erkältung mit Antibiotika aus, Junis Ibrahim hat in der Paarstadt einen Muskelfaserriss erlitten und fällt erst einmal aus. Wieder dabei ist Andreas Götz, dem sein linkes Wadenbeinköpfchen in den letzten Wochen Schmerzen verursacht hatte. Der Ex-Rainer konnte schon in der vorvergangenen Woche schmerzfrei trainieren, jetzt ist er auch kräftemäßig wieder auf der Höhe. Die Chancen stehen gut, dass Götz mit seinem früheren Mannschaftskollegen Dominic Wünsch die linke Flügelzange bildet. Rechts werden Martin Finkenzeller und Dominik Schön für Druck sorgen. In der Sturmmitte ist der Doppeltorschütze von Aichach, Michael Holzhammer, gesetzt. Dahinter wird Arthur Kubica wieder die Fäden ziehen; am letzten Samstag legte er eine starke zweite Halbzeit hin. Strobl selber kränkelte unter der Woche ein wenig - mag sein, dass er sich mit Philipp Grahammer als Partner von Max Zischler ablöst.

Aufrufe: 04.10.2013, 00:00 Uhr
Horst Kramer - Dachauer NachrichtenAutor