2024-04-24T13:20:38.835Z

Vereinsnachrichten
– Foto: Nückel/Steinmann

FLVW: Geplanter Re-Start am 1. Mai-Wochenende!

Ähnlich wie die Bundesregierung hat der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen jetzt einen Zeitplan vorgelegt. So könnte die Saison 2020/21 zu Ende gebracht werden.

Nun ist die Katze aus dem Sack. Der FLVW möchte gerne am ersten Mai-Wochenende wieder in das Spielgeschehen einsteigen. Dies verriet FLVW-Vizepräsident Manfred Schnieders am Dienstagabend (9.3.) den Oberliga-Vereinen in einer Video-Konferenz. Demnach sollen alle Mannschaften und Vereine (Erwachsenen) ab dem 5. April mit dem Training beginnen. Nach einer vierwöchigen Vorbereitungszeit soll im Mai der Pflichtspielbetrieb der Erwachsenen starten. Somit blieben neun Wochenenden und drei Feiertage, um die Saison noch zu einer Wertung mit Auf- und Absteigern zu bringen. Soweit die Theorie, die der FLVW am Donnerstag (11.3.) auch mit allen Kreisvorsitzenden in einer Video-Schalte erörtern wird.

Ob dann wirklich dieser Zeitplan eingehalten werden kann, hängt von vielen Faktoren ab:

1.) Die Corona-Schutzverordnung des Landes NRW schreibt vor, dass in der Öffnungsstufe 5 (da befinden wir uns ab dem 5. April) Kontaktsport draußen ohne Tests möglich ist. Allerdings mit der Einschränkung, dass der Inzidenzwert im jeweiligen Kreis unter 100 liegt. Sollte er indes über 100 steigen, würde der Kreis und auch der Fußball wieder in den Lockdown müssen. Es gäbe keinen Spielbetrieb und kein Training.

Da so ein Lockdown mindestens 14 Tage dauern würde, wären auch die Möglichkeiten für Meisterschaftsspiele in der verbleibenden Zeit drastisch eingeschränkt. 14 Tage Verzögerung wären für die großen Ligen (z.B. Oberliga und 18er-Staffeln) bereits der Knockout, da dort in den zwei Monaten im besten Fall noch neun Partien, im schlechtesten Fall 14 Begegnungen ausgetragen werden müssten. Etwas besser sähe es in den kleineren Ligen aus, die durchschnittlich noch sieben oder acht Spiele im Kalender stehen haben.

2.) Der FLVW hat bereits angekündigt, dass man auf solche Entwicklungen bei dem knappen Zeitplan keine Rücksicht nehmen könne. "Das ist dann eben so", sagte Manfred Schnieders im Gespräch mit FuPa Ostwestfalen: "Damit müssen alle leben!" Soll heißen: Mannschaften aus betroffenen Kreisen hätten im Falle eines Lockdowns oder von Corona-Erkrankungen in der eigenen Mannschaft schlicht und ergreifend: Pech. Der Liga-Betrieb könne nicht aussetzen und auf eine Besserung im jeweiligen Kreis oder in einem Team warten. Dies, so Schnieders, sei zwar nicht fair und auch nachteilig im Wettbewerb, ließe sich unter diesen Umständen aber nicht ändern.

3.) Die Kreisvorsitzenden werden bei einem Punkt am Donnerstag genau nachhaken. Wie verhält es sich mit Spielern, die aus unterschiedlichen Kreisen in einer Mannschaft spielen, wenn in den Kreisen unterschiedliche Corona-Regeln gelten? Beispiel (fiktiv): Bei der SpVg. Steinhagen (Kreis Gütersloh) spielen acht Akteure aus dem Kreis Bielefeld. In Bielefeld liegt die Inzidenz über 100, im Kreis Gütersloh unter 100. Die SpVg. Steinhagen dürfte weiter trainieren und spielen. Doch was ist mit den acht Spielern aus Bielefeld, die bei der Inzidenz in einem Lockdown-Gebiet wohnen?

Unter anderem diese Fragen sowie weitere Feinheiten werden in den kommenden Tagen und Wochen geklärt. Nächster Fixpunkt ist der anstehende Corona-Gipfel der Bundesregierung am 22. März. Zu dem Zeitpunkt ist auch schon erkennbar, ob die jetzt durchgeführten Lockerungen Auswirkungen auf die Inzidenzwerte hatten.

4.) Zwei Dinge stehen aber in Stein gemeißelt:
a) Der FLVW wird auf keinen Fall die Saison über den 30. Juni hinaus verlängern. Manfred Schnieders begründet: „Da wäre zum einen die Vertragssituation. Verträge von Vertragsspieler laufen bis zum 30. Juni. Spielen diese Akteure auch noch im Juli für ihren Club, verlängert sich die Laufzeit automatisch.“ Außerdem soll die neue Spielzeit im August 2021 starten. Schnieders will den Vereinen in der Zwischenzeit eine Pause einräumen: „Wir setzen doch nicht die neue Saison gleich in den Sand, weil wir die alte unbedingt retten wollen, aber gar nicht wissen, ob wir das am Ende auch schaffen.“
b) Der FLVW wird die Saison 2020/21 nicht frühzeitig abbrechen. Er wird alles daran setzen, sie durchzuführen. Klappt es am Ende nicht, ist er dennoch seiner Aufgabe nachgekommen und gegen etwaige Klagen abgesichert.

Aufrufe: 010.3.2021, 10:30 Uhr
Matthias FoedeAutor